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Da ist noch Luft nach oben
Gemischte Bilanz beim Lüften-Festival
Das am Sonntag zu Ende gegangene Lüften-Festival war künstlerisch ein Erfolg - nur die Besucher blieben aus. Gut 2000 Leute wurden pro Tag gezählt, mit dem fünffachen hatte der Mousonturm gerechnet. Nun steht auch die Finanzierung in der Kritik
Die Diskussion ist bei facebook in vollem Gange. Ralf Scheffler von der Batschkapp schreibt: "An Dreistigkeit nicht zu überbieten." Frank Diedrich vom Club "Das Bett" meint angesichts des finanziellen Minus: "Es ist schon fragwürdig, dass tatsächlich darüber nachgedacht wird, das Festival zu wiederholen."
Darüber wird tatsächlich nachgedacht. Mousonturm-Intendant Niels Ewerbeck sagt: "Wir müssen sicherlich einige Parameter ändern, um die Besucherzahlen in die Höhe zu treiben – aber alle, die beim Festival waren, von den Besuchern über die Künstler, wünschen sich eine Fortsetzung." Herr Ewerbeck verweist auch auf das "einzigartige Konzept", das namhafte Musiker wie Maximo Park oder Jan Delay mit Tanz, Performances und Installationen verknüpfte. Viele junge Besucher, die nur wegen den Bands gekommen seien, wären vom künstlerischen Programm angetan gewesen. "Das sind genau die Überschneidungen, die wir uns gewünscht haben. Unser Ziel war schließlich auch, der Kunst ein neues Publikum zuzuführen."
Diese Mischung war es auch, die etliche Stiftungen und auch den Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main dazu bewog, das Festival zu unterstützen. Insgesamt ist von gut einer halben Million Euro die Rede. Der Kulturfonds gab 400.000 Euro, von der Aventis Foundation kamen 50.000 Euro, von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft 15.000 Euro. Zu den weiteren Sponsoren gehörten die Schweizer Kulturstiftung prohelvetia, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (20.000 Euro für die Tanzprojekte "Sideways Rain" und "Couf Ouchouf") sowie die Freunde und Förderer des Mousonturms.
Ist der Turm nun in finanziellen Schwierigkeiten? "Totaler Quatsch", sagt Niels Ewerbeck. "Aufgrund des Umbaus unseres Hauses haben wir unsere ganze Kraft und Kreativität in das Lüften-Festival gesteckt - wir werden den Verlust also im Rahmen unseres Haushaltes auffangen, ohne dass wir an anderer Stelle einsparen müssten." Genaue Besucherzahlen und damit ein Indiz wie hoch der Verlust nun ausfiel, will oder kann der Mousonturm noch nicht nennen. Am Wochenende war jedenfalls von gut 2000 Besuchern die Rede – mit gut 10.000 wurde gerechnet. Die, die dort waren, zeigten sich durchweg begeistert von dem Konzept, von der Stimmung, von der Mischung aus Pop- und Avantgarde-Kultur. Und noch aus einer ungewohnten Ecke kommt positive Bestärkung. Der Frankfurter Konzert-Veranstalter Marek Lieberberg (u.a. Rock am Ring) sagt: "Ich gebe zu, dass ich mir solch öffentliche Unterstützung in der Ära Roth auch gewünscht hätte. Doch: Ich finde es gut, dass endlich mal etwas passiert in Frankfurt." Die Mischung der Bands auf dem Festival sei überraschend interessant gewesen. Und die Besucherzahlen? "Festivals müssen wachsen - vielleicht hätte man lieber eine Nummer kleiner angefangen, um es nach und nach zu etablieren."
Darüber wird tatsächlich nachgedacht. Mousonturm-Intendant Niels Ewerbeck sagt: "Wir müssen sicherlich einige Parameter ändern, um die Besucherzahlen in die Höhe zu treiben – aber alle, die beim Festival waren, von den Besuchern über die Künstler, wünschen sich eine Fortsetzung." Herr Ewerbeck verweist auch auf das "einzigartige Konzept", das namhafte Musiker wie Maximo Park oder Jan Delay mit Tanz, Performances und Installationen verknüpfte. Viele junge Besucher, die nur wegen den Bands gekommen seien, wären vom künstlerischen Programm angetan gewesen. "Das sind genau die Überschneidungen, die wir uns gewünscht haben. Unser Ziel war schließlich auch, der Kunst ein neues Publikum zuzuführen."
Diese Mischung war es auch, die etliche Stiftungen und auch den Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main dazu bewog, das Festival zu unterstützen. Insgesamt ist von gut einer halben Million Euro die Rede. Der Kulturfonds gab 400.000 Euro, von der Aventis Foundation kamen 50.000 Euro, von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft 15.000 Euro. Zu den weiteren Sponsoren gehörten die Schweizer Kulturstiftung prohelvetia, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (20.000 Euro für die Tanzprojekte "Sideways Rain" und "Couf Ouchouf") sowie die Freunde und Förderer des Mousonturms.
Ist der Turm nun in finanziellen Schwierigkeiten? "Totaler Quatsch", sagt Niels Ewerbeck. "Aufgrund des Umbaus unseres Hauses haben wir unsere ganze Kraft und Kreativität in das Lüften-Festival gesteckt - wir werden den Verlust also im Rahmen unseres Haushaltes auffangen, ohne dass wir an anderer Stelle einsparen müssten." Genaue Besucherzahlen und damit ein Indiz wie hoch der Verlust nun ausfiel, will oder kann der Mousonturm noch nicht nennen. Am Wochenende war jedenfalls von gut 2000 Besuchern die Rede – mit gut 10.000 wurde gerechnet. Die, die dort waren, zeigten sich durchweg begeistert von dem Konzept, von der Stimmung, von der Mischung aus Pop- und Avantgarde-Kultur. Und noch aus einer ungewohnten Ecke kommt positive Bestärkung. Der Frankfurter Konzert-Veranstalter Marek Lieberberg (u.a. Rock am Ring) sagt: "Ich gebe zu, dass ich mir solch öffentliche Unterstützung in der Ära Roth auch gewünscht hätte. Doch: Ich finde es gut, dass endlich mal etwas passiert in Frankfurt." Die Mischung der Bands auf dem Festival sei überraschend interessant gewesen. Und die Besucherzahlen? "Festivals müssen wachsen - vielleicht hätte man lieber eine Nummer kleiner angefangen, um es nach und nach zu etablieren."
27. Juni 2012, 11.16 Uhr
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