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DREI jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt
Drei Generationen in einer Ausstellung
Vom 2. bis 19. Dezember präsentiert die Kunstgalerie AusstellungsHalle 1A in Sachsenhausen die Arbeiten dreier jüdischer Künstlerinnen einer Familie. Die Werke der aus Russland stammenden Frauen thematisieren Erfahrungen wie Antisemitismus und Ausgrenzung.
Ab Donnerstag ist in der AusstellungsHalle 1A in Sachsenhausen die Ausstellung „DREI jüdischen Künstlerinnen aus Frankfurt“ zu sehen. Sie zeigt die Werke dreier Frauen aus drei verschiedenen Generationen einer Familie – Großmutter, Mutter und (Enkel-)Tochter. Allesamt in Russland geboren, brachte ihr Weg sie irgendwann nach Frankfurt, wo sie nun – nach mehreren coronabedingten Verschiebungen – ihre Arbeiten präsentieren.
Generation Nummer eins verkörpert Tatiana Ovrutschki. 1935 in St. Petersburg geboren, studierte sie Malerei in Moskau und kam in den 1990er-Jahren als „Kontingentflüchtilng“ mit ihrer Familie nach Frankfurt. Die Eröffnung der ersten gemeinsamen Ausstellung mit Tochter und Enkeltochter wird Tatiana Ovrutschki nicht mehr erleben können; die Künstlerin verstarb vor wenigen Tagen. Mit der Präsentation ihrer bühnenhaften Werke, in denen es – wie es in der Ausstellungsankündigung heißt – um das „Theater des Lebens“ geht und die „Wahrheiten, die im realen Leben nicht gerne gesagt und gehört werden“, soll vor allem sie geehrt werden.
Neben ihren Werken sind aber auch die der beiden jüngeren Generationen in der AusstellungsHalle zu sehen. Alle drei Künstlerinnen haben in ihrem Leben Migration, Antisemitismus, Veränderung, Ausgrenzung, Sexismus, Rückschläge, aber auch Erfolge erlebt. Ihre Werke weisen zwar unterschiedliche Positionen auf, sind thematisch aber durchaus durch diese Erfahrungen geprägt.
So auch bei Julia Ovrutschki, ebenfalls in Russland geboren und mit Mitte 30 nach Frankfurt gekommen. In ihrer Kunst aus satten Farben beschäftigt sie sich mit dem Wesen der Raum- und Bildwerdung und dem Menschen, der sich darin befindet. (Enkel-)Tochter Anna Nero kam in Moskau zur Welt und studierte Malerei in Mainz und Leipzig. Ihre Arbeiten befassen sich häufig mit banalen, profanen Dingen, die so miteinander in Verbindung gesetzt werden, dass die Werke letztlich zwischen Objekt und Abstraktion schweben.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ statt und wird unter anderem vom zugehörigen Verein, dem Bundesinnenministerium, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt. Zusätzlich zur Ausstellung ist am 4. Dezember eine Lesung der jüdischen Autorin Mirna Funk aus ihrem Roman „Zwischen Du und Ich“ geplant (Eintritt sechs Euro, Voranmeldung unter annanero@gmx.de).
>> „DREI jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt“, AusstellungsHalle 1A, Schulstraße 1a, Sachsenhausen. 2. bis 19. Dezember, geöffnet mittwochs und donnerstags jeweils von 14 bis 20 Uhr sowie Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis18 Uhr.
Generation Nummer eins verkörpert Tatiana Ovrutschki. 1935 in St. Petersburg geboren, studierte sie Malerei in Moskau und kam in den 1990er-Jahren als „Kontingentflüchtilng“ mit ihrer Familie nach Frankfurt. Die Eröffnung der ersten gemeinsamen Ausstellung mit Tochter und Enkeltochter wird Tatiana Ovrutschki nicht mehr erleben können; die Künstlerin verstarb vor wenigen Tagen. Mit der Präsentation ihrer bühnenhaften Werke, in denen es – wie es in der Ausstellungsankündigung heißt – um das „Theater des Lebens“ geht und die „Wahrheiten, die im realen Leben nicht gerne gesagt und gehört werden“, soll vor allem sie geehrt werden.
Neben ihren Werken sind aber auch die der beiden jüngeren Generationen in der AusstellungsHalle zu sehen. Alle drei Künstlerinnen haben in ihrem Leben Migration, Antisemitismus, Veränderung, Ausgrenzung, Sexismus, Rückschläge, aber auch Erfolge erlebt. Ihre Werke weisen zwar unterschiedliche Positionen auf, sind thematisch aber durchaus durch diese Erfahrungen geprägt.
So auch bei Julia Ovrutschki, ebenfalls in Russland geboren und mit Mitte 30 nach Frankfurt gekommen. In ihrer Kunst aus satten Farben beschäftigt sie sich mit dem Wesen der Raum- und Bildwerdung und dem Menschen, der sich darin befindet. (Enkel-)Tochter Anna Nero kam in Moskau zur Welt und studierte Malerei in Mainz und Leipzig. Ihre Arbeiten befassen sich häufig mit banalen, profanen Dingen, die so miteinander in Verbindung gesetzt werden, dass die Werke letztlich zwischen Objekt und Abstraktion schweben.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ statt und wird unter anderem vom zugehörigen Verein, dem Bundesinnenministerium, dem Kulturamt der Stadt Frankfurt und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt. Zusätzlich zur Ausstellung ist am 4. Dezember eine Lesung der jüdischen Autorin Mirna Funk aus ihrem Roman „Zwischen Du und Ich“ geplant (Eintritt sechs Euro, Voranmeldung unter annanero@gmx.de).
>> „DREI jüdische Künstlerinnen aus Frankfurt“, AusstellungsHalle 1A, Schulstraße 1a, Sachsenhausen. 2. bis 19. Dezember, geöffnet mittwochs und donnerstags jeweils von 14 bis 20 Uhr sowie Freitag, Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis18 Uhr.
1. Dezember 2021, 12.37 Uhr
loe
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