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Congratulations and celebrations
Das English Theatre wird 35
Mit einer „Musical Extravaganza“ und Torte feierte das English Theatre Frankfurt am Mittwoch seinen 35. Geburtstag und Gäste wie die hessische Justizministerin Eva Kühne-Hörmann und Kulturpapst Hilmar Hoffmann gratulierten.
Seit 35 Jahren bereichert das English Theatre die Frankfurter Kulturlandschaft. Am Mittwoch wurde der Geburtstag mit zahlreichen Gästen und einer abwechslungsreichen Musicalshow begangen. Große Theaterkunst auf einer recht kleinen, aber immer kreativ gestalteten Bühne. Die Anfänge des heute größten englischsprachigen Theaters auf dem europäischen Festland waren bescheiden. „In der Zeit wo es Pflasterstrand und so was gab, ist das English Theatre wie aus einer Graswurzelbewegung heraus in einem Hinterhof in Sachsenhausen entstanden. Das hieß Cafétheater und es gab immer Kaffee und Kuchen“, berichtet Intendant Daniel Nicolai. „Die haben den Hut aufgehalten, einen richtigen Eintrittspreis gab es nicht.“ Wenig später sei dann Judith Rosenbauer dazu gestoßen, es habe eine Zwischenstation in der Hamburger Allee gegeben und dann habe die Stadt unter Walter Wallmann (CDU) „den Bahnhof aufhübschen wollen“, sagt Nicolai, weil das der Eingang der Stadt sei und das English Theater als Speerspitze gedacht gewesen sei für ein bisschen mehr kulturelles Flair im Bahnhofsviertel. Man sei damals froh gewesen um die Bleibe in der Kaiserstraße, die immerhin 230 Sitzplätze bot, wenngleich sich damit die politischen Ziele vielleicht nicht ganz umsetzen ließen. 2003 stand dann der Umzug zur Gallusanlage in das Galileo-Gebäude an. „Das war eine Zäsur und hat noch einen richtigen Boost gegeben, dass wir näher an der Oper sind. Diese 200 Meter machen ja sehr viel aus.“, sagt Nicolai.
In den vergangenen Jahrzehnten habe es viele Highlights gegeben. „La Cage aux Folles“ und die Rocky Horror Show seien während der Intendanz von Judith Rosenbauer große Erfolge gewesen. „Für uns hier war es die Deutschlandpremiere von „Spring Awakening“, das ist ein sehr wertiges, starkes Stück aber auch die Actor/Musician-Version von „Saturday Night Fever“.“ Es gebe im English Theatre viele Deutschlandpremieren und die Musicals sprächen ein breites Publikum an, wobei man auch einen Schwerpunkt auf zeitgenössisches Sprechtheater lege, wie demnächst „Other Desert Cities“ beweise. „Wir machen kein deutsches Regietheater. Das sind oft Komödien, die sich am Ende total drehen und richtig relevant werden.“ Ein weiterer Erfolg sei auch die Tournee der English Theatre-Variante des Musicals „Tommy“ gewesen. Zwei Wochen sei das Stück im Deutschen Theater gelaufen. Ähnliches habe man mit dem super laufenden Musical „Ghost“ vorgehabt, was aus Termingründen letztlich aber nicht geklappt habe. Ein weiterer Meilenstein sei die Gründung der Peter Ustinov Theatre School, die in diesem Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat.
Daniel Nicolai kann viele Anekdoten aus den vergangenen 35 Jahren erzählen. So habe es mal eine Bühnenbesetzung gegeben, wo die Polizei anrücken musste. Der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull in Island, der 2010 dazu führte, dass keine Flugzeuge mehr verkehrten, habe auch das English Theatre tangiert. Eine Produktion sei in Frankfurt gestrandet, obwohl sie unbedingt nach England weiter musste, um dort neue Vorstellungen zu geben. „Und unsere Leute waren bei den Proben in London und ich war dort bei Castings. Da sind die Kollegen mit zwei Transportern und mit dem Boot von Frankfurt dorthin gefahren, um uns ab zu holen.“ Dann habe es noch so was Schrilles gegeben: „Bei der Premiere des Stücks ‚Hysteria’ ist der Hauptdarsteller des Stücks in der Pause zusammengebrochen. Das Premierenpublikum hatte somit keine Premiere mehr.“
70 000 bis 80 000 Besucher kann das English Theatre jährlich begrüßen und natürlich kommen nicht alle aus Frankfurt. „Jedes Jahr reisen zwei Busse aus Düsseldorf mit Schülern und Lehrern der International School an“, sagt Nicolai. Für die Deutschlandpremiere von „Ghost“ seien Zuschauer eigens aus Berlin angeflogen. 70 Prozent der Besucher seien Deutsche, die aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet anreisten. Und weil das English Theatre mit der Zeit geht, kann das Publikum jetzt auch die English Theatre App runterladen und erhält so Hintergrundinformationen zu den Stücken, kann sich an Spielen und an einem Quiz beteiligen, lernt Vokabeln, die für das entsprechende Stück hilfreich sind, erhält besondere Angebote und bekommt Pushnachrichten, falls sich eine Vorstellung verschieben sollte.
Im Bild v.l.n.r.: Daniel Nicolai, Justizministerin Eva Kühne-Hörmann und Stadtrat Lutz Raettig.
In den vergangenen Jahrzehnten habe es viele Highlights gegeben. „La Cage aux Folles“ und die Rocky Horror Show seien während der Intendanz von Judith Rosenbauer große Erfolge gewesen. „Für uns hier war es die Deutschlandpremiere von „Spring Awakening“, das ist ein sehr wertiges, starkes Stück aber auch die Actor/Musician-Version von „Saturday Night Fever“.“ Es gebe im English Theatre viele Deutschlandpremieren und die Musicals sprächen ein breites Publikum an, wobei man auch einen Schwerpunkt auf zeitgenössisches Sprechtheater lege, wie demnächst „Other Desert Cities“ beweise. „Wir machen kein deutsches Regietheater. Das sind oft Komödien, die sich am Ende total drehen und richtig relevant werden.“ Ein weiterer Erfolg sei auch die Tournee der English Theatre-Variante des Musicals „Tommy“ gewesen. Zwei Wochen sei das Stück im Deutschen Theater gelaufen. Ähnliches habe man mit dem super laufenden Musical „Ghost“ vorgehabt, was aus Termingründen letztlich aber nicht geklappt habe. Ein weiterer Meilenstein sei die Gründung der Peter Ustinov Theatre School, die in diesem Jahr ihre Arbeit aufgenommen hat.
Daniel Nicolai kann viele Anekdoten aus den vergangenen 35 Jahren erzählen. So habe es mal eine Bühnenbesetzung gegeben, wo die Polizei anrücken musste. Der Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull in Island, der 2010 dazu führte, dass keine Flugzeuge mehr verkehrten, habe auch das English Theatre tangiert. Eine Produktion sei in Frankfurt gestrandet, obwohl sie unbedingt nach England weiter musste, um dort neue Vorstellungen zu geben. „Und unsere Leute waren bei den Proben in London und ich war dort bei Castings. Da sind die Kollegen mit zwei Transportern und mit dem Boot von Frankfurt dorthin gefahren, um uns ab zu holen.“ Dann habe es noch so was Schrilles gegeben: „Bei der Premiere des Stücks ‚Hysteria’ ist der Hauptdarsteller des Stücks in der Pause zusammengebrochen. Das Premierenpublikum hatte somit keine Premiere mehr.“
70 000 bis 80 000 Besucher kann das English Theatre jährlich begrüßen und natürlich kommen nicht alle aus Frankfurt. „Jedes Jahr reisen zwei Busse aus Düsseldorf mit Schülern und Lehrern der International School an“, sagt Nicolai. Für die Deutschlandpremiere von „Ghost“ seien Zuschauer eigens aus Berlin angeflogen. 70 Prozent der Besucher seien Deutsche, die aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet anreisten. Und weil das English Theatre mit der Zeit geht, kann das Publikum jetzt auch die English Theatre App runterladen und erhält so Hintergrundinformationen zu den Stücken, kann sich an Spielen und an einem Quiz beteiligen, lernt Vokabeln, die für das entsprechende Stück hilfreich sind, erhält besondere Angebote und bekommt Pushnachrichten, falls sich eine Vorstellung verschieben sollte.
Im Bild v.l.n.r.: Daniel Nicolai, Justizministerin Eva Kühne-Hörmann und Stadtrat Lutz Raettig.
12. März 2015, 11.43 Uhr
Nicole Brevoord
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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