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Briefe von Johanna Tesch
„Ein einzigartiges Zeitdokument“
Die Frankfurterin Johanna Tesch war eine der ersten weiblichen Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik. Hunderte Briefe mit ihrem Mann dokumentieren die Zustände jener Zeit. Das Institut für Stadtgeschichte hat diese nun in einem 274-seitigen Buch veröffentlicht.
Die Frankfurterin Johanna Tesch, als Johanna Carillon geboren und bis heute als Widerstandskämpferin geehrt, war eine der ersten weiblichen Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik. Aufgrund ihrer Tätigkeit war sie oftmals auf Reisen durch ganz Deutschland unterwegs, per Brief hielt sie jedoch weiterhin Kontakt zu ihrem Mann Richard, der die beiden Kinder in Frankfurt versorgte. Als „ein einzigartiges Zeitdokument der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Situation vor 100 Jahren“, beschreibt das Institut für Stadtgeschichte diesen Austausch, der nun unter dem Titel „Der Deiwel soll die ganze Politik holen“ in einem Buch zusammengetragen und veröffentlicht wurde.
„Ein großer Teil der Briefe Johanna Teschs wurde dem Institut für Stadtgeschichte schon Anfang der 1980er-Jahre übergeben und 2020 um die bisher noch im Privatbesitz von Sonja Tesch befindlichen Briefe ergänzt“, erklärt Alexandra Lutz, Archivdirektorin und kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, die Grundlage für den Band. Auf 274 Seiten werden darin 116 der über 350 Briefe und Postkarten gezeigt, teilweise versehen mit Anmerkungen, die der zeitgeschichtlichen Einordnung dienen sollen. Neben den politischen Zuständen und damit verbundenen Bedrohungen bieten die Briefe auch Einblick in das tägliche Leben, Erziehung, Geldsorgen und den Haushalt zu jener Zeit.
Johanna Tesch wurde am 4. März 1875 in Sachsenhausen geboren, 44 Jahre später gewann sie bei den Wahlen zur Verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung für die SPD ein Mandat im Wahlkreis Hessen-Nassau. Damit gehörte sie zu den ersten 37 weiblichen Parlamentarierinnen der Weimarer Republik und wurde anschließend 1920 in den Reichstag gewählt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Juli 1944 wurde sie festgenommen und verstarb im KZ Ravensbrück.
Sonja Tesch, die Enkelin von Johanna und Richard Tesch, erbte die Briefe 1970 von ihrem Vater. Mit der notwendigen Unterstützung des Instituts für Stadtgeschichte, der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte sowie dem Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte konnte deren Inhalt nun veröffentlicht werden. Erschienen ist das Werk unter dem Titel „Der Deiwel soll die ganze Politik holen. Ein Briefwechsel aus Deutschlands erster parlamentarischer Demokratie 1919 - 1925“ in der Reihe „Kleine Schriften des Instituts für Stadtgeschichte“ im Verlag Henrich Editionen. Das Buch kann für 18 Euro im Institut für Stadtgeschichte, beim Verlag Henrich Editionen und im Buchhandel erworben werden.
„Ein großer Teil der Briefe Johanna Teschs wurde dem Institut für Stadtgeschichte schon Anfang der 1980er-Jahre übergeben und 2020 um die bisher noch im Privatbesitz von Sonja Tesch befindlichen Briefe ergänzt“, erklärt Alexandra Lutz, Archivdirektorin und kommissarische Leiterin des Instituts für Stadtgeschichte, die Grundlage für den Band. Auf 274 Seiten werden darin 116 der über 350 Briefe und Postkarten gezeigt, teilweise versehen mit Anmerkungen, die der zeitgeschichtlichen Einordnung dienen sollen. Neben den politischen Zuständen und damit verbundenen Bedrohungen bieten die Briefe auch Einblick in das tägliche Leben, Erziehung, Geldsorgen und den Haushalt zu jener Zeit.
Johanna Tesch wurde am 4. März 1875 in Sachsenhausen geboren, 44 Jahre später gewann sie bei den Wahlen zur Verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung für die SPD ein Mandat im Wahlkreis Hessen-Nassau. Damit gehörte sie zu den ersten 37 weiblichen Parlamentarierinnen der Weimarer Republik und wurde anschließend 1920 in den Reichstag gewählt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Juli 1944 wurde sie festgenommen und verstarb im KZ Ravensbrück.
Sonja Tesch, die Enkelin von Johanna und Richard Tesch, erbte die Briefe 1970 von ihrem Vater. Mit der notwendigen Unterstützung des Instituts für Stadtgeschichte, der Gesellschaft für Frankfurter Geschichte sowie dem Verein für Frankfurter Arbeitergeschichte konnte deren Inhalt nun veröffentlicht werden. Erschienen ist das Werk unter dem Titel „Der Deiwel soll die ganze Politik holen. Ein Briefwechsel aus Deutschlands erster parlamentarischer Demokratie 1919 - 1925“ in der Reihe „Kleine Schriften des Instituts für Stadtgeschichte“ im Verlag Henrich Editionen. Das Buch kann für 18 Euro im Institut für Stadtgeschichte, beim Verlag Henrich Editionen und im Buchhandel erworben werden.
3. November 2021, 12.11 Uhr
sie
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