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Bockenheimer Rapper will Feature zurückziehen
Credibil bricht mit Xavier Naidoo
Nachdem ein Video von Xavier Naidoo für großes Aufsehen gesorgt hat, beendet der Frankfurter Rapper Credibil seine Zusammenarbeit mit dem Sohn Mannheims und will einen gemeinsamen Song offline nehmen.
„Du hast keinen Song mit mir verdient“, sagt der Frankfurter Rapper Credibil auf Instagram und ohne dass er den Namen ausspricht ist allen klar, wen er meint: Xavier Naidoo. Der Mannheimer Soul-Sänger sorgte am Dienstag für großes Aufsehen. Im Internet tauchte ein Video auf, in dem Naidoo singt: „Hauptsache es ist politisch korrekt, auch wenn ihr daran verreckt“ um dann zu schließen „Was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschieht, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stiehlt.“
Rechte Agitatoren wie Pegida und AfD versuchen schon seit langem den Eindruck zu erwecken, dass Deutschland durch die Aufnahme von hunderttausenden Flüchtlingen seit 2015 ein unsicheres Land geworden sei und man nur aufgrund von "Political Correctness" nicht darüber sprechen dürfe. Tatsächlich ist die Zahl der Morde (inklusive versuchter Morde) in Deutschland seit 1993 stark zurückgegangen und seit 2001 relativ stabil. Es ist nicht das erste Mal, dass Naidoo Themen aufgreift, die man eher aus rechten Verschwörungstheorien kennt. „Nein, wir sind nicht frei, wir sind noch immer ein besetztes Land“ erklärte er 2011 im ZDF Morgenmagazin. Auf dieser Idee fußt die Weltanschauung der sogenannten Reichsbürger, die die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland anzweifeln und unter anderem 2016 einen Polizisten erschossen haben. In dem Song „Raus aus dem Reichstag“ von 2009 rappt er „Baron Totschild gibt den Ton an.“ Eine Anspielung auf das Bankhaus Rothschild, welches in den Verschwörungstheorien im Hintergrund die Fäden ziehen soll.
Für Credibil ist der Bruch mit Naidoo ein großer Schritt. „Ich werde den Song mit dir auf allen Plattformen offline nehmen und Solo veröffentlichen. Da ich das komplette Lied alleine geschrieben habe, dürfte mir niemand daraus einen Strick drehen.“ Der gemeinsame Song „Wackelkontakt“ ist sein mit Abstand meist-gestreamter Song. In seiner Instagram-Botschaft verpackt Credibil seine antirassistische Einstellung auch in eine Sprache, die der religiöse Naidoo vielleicht besser versteht: „Diese Welt gehört nur einem und wir sind alle seine Gäste.“
Rechte Agitatoren wie Pegida und AfD versuchen schon seit langem den Eindruck zu erwecken, dass Deutschland durch die Aufnahme von hunderttausenden Flüchtlingen seit 2015 ein unsicheres Land geworden sei und man nur aufgrund von "Political Correctness" nicht darüber sprechen dürfe. Tatsächlich ist die Zahl der Morde (inklusive versuchter Morde) in Deutschland seit 1993 stark zurückgegangen und seit 2001 relativ stabil. Es ist nicht das erste Mal, dass Naidoo Themen aufgreift, die man eher aus rechten Verschwörungstheorien kennt. „Nein, wir sind nicht frei, wir sind noch immer ein besetztes Land“ erklärte er 2011 im ZDF Morgenmagazin. Auf dieser Idee fußt die Weltanschauung der sogenannten Reichsbürger, die die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland anzweifeln und unter anderem 2016 einen Polizisten erschossen haben. In dem Song „Raus aus dem Reichstag“ von 2009 rappt er „Baron Totschild gibt den Ton an.“ Eine Anspielung auf das Bankhaus Rothschild, welches in den Verschwörungstheorien im Hintergrund die Fäden ziehen soll.
Für Credibil ist der Bruch mit Naidoo ein großer Schritt. „Ich werde den Song mit dir auf allen Plattformen offline nehmen und Solo veröffentlichen. Da ich das komplette Lied alleine geschrieben habe, dürfte mir niemand daraus einen Strick drehen.“ Der gemeinsame Song „Wackelkontakt“ ist sein mit Abstand meist-gestreamter Song. In seiner Instagram-Botschaft verpackt Credibil seine antirassistische Einstellung auch in eine Sprache, die der religiöse Naidoo vielleicht besser versteht: „Diese Welt gehört nur einem und wir sind alle seine Gäste.“
12. März 2020, 12.00 Uhr
Jan Paul Stich
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