Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Bis an die Schmerzgrenze

Bodo Kirchhoff liest im Literaturhaus

Auch wenn es der neue Roman des Frankfurter Schriftstellers Bodo Kirchhoff nicht auf die Kurzliste des Frankfurter Buchpreises geschafft hat, war seine Buchpräsentation im Literaturhaus gut besucht. Zu Recht.
Auf den Tag genau waren elf Jahre vergangen, seit Bodo Kirchhoff seinen seinerzeit neuen Roman „Parlando“ erstmals dem Publikum präsentierte. Ein Abend in gedämpfter Stimmung – einen Tag zuvor waren die Türme des World Trade Centers gefallen, und die Oberbürgermeisterin, die eigentlich einige einführende Worte sprechen wollte, saß aufgrund der widrigen Umstände in einer Turnhalle auf Neufundland fest. Dieses Mal, elf Jahre später, zur Premiere, klappte alles. Fast jedenfalls: Denn auf der am Morgen verkündeten Shortlist des Deutschen Buchpreises steht zwar der Frankfurter Schriftsteller Ulf Erdmann Ziegler, nicht aber Bodo Kirchhoff, obwohl auch dessen neuer, opulenter Roman „Die Liebe in groben Zügen“ mit Sicherheit zu den bemerkens- und lesenswertesten Büchern dieser Saison gehört.

Das Literaturhaus war, versteht sich, dennoch ausverkauft, und wer sich rechtzeitig eine Karte gesichert hatte, durfte einen intensiven und stimmungsvollen Abend erleben – selbst wenn Moderatorin Petra Gerster nicht so recht zu bemerken schien, dass ihre Fragen sich irgendwann erschöpft hatten und den Abend auf runde zwei Stunden ausdehnte. So offen, ungeschützt und radikal, wie Kirchhoff in seinem Roman aus dem (Ehe-)Leben seiner Helden Vila und Renz erzählt, so sprach er auch über seine Motive und seine Gefühle: „Ich kenne ja nur mich als Mann intim“, war so ein Satz; „Schreiben ist Handwerk plus Abgrund“ ein anderer. Die Liebe, das ist für Kirchhoff, der, wie seine beiden Hauptfiguren auch, in Sachsenhausen lebt, eine permanente stille Kampfhandlung.

In der ersten Reihe saßen neben Verleger Joachim Unseld auch Kirchhoffs Frau und seine beiden Kinder. Sie halten die Radikalität des Buches aus. „Meine Frau“, sagt Kirchhoff, „will, dass ich etwas schreibe, was bis an die Schmerzgrenze geht. Oder darüber hinaus.“
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
13. September 2012, 11.59 Uhr
Christoph Schröder
 
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Frankfurt-Sachsenhausen
Quartett Theodor kommt ins Ono2
Wenn DJ Weller, Inhaber das Plattenladens HoppiGaloppi im Frankfurter Nordend, sich für eine Band begeistert, dann wird er auch als Veranstalter aktiv. Am Freitag präsentiert er die etwas andere Soulband Theodor.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Das Quartett Theodor © Aloha Burn
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
23. Februar 2025
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Jona Heckmann
    Eschborn K | 19.30 Uhr
  • Kidd Kawaki
    Batschkapp | 18.30 Uhr
  • Chapo102
    Nachtleben | 19.30 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Quintessenz
    Hessischer Rundfunk | 18.00 Uhr
  • Oper Extra
    Bockenheimer Depot | 11.00 Uhr
  • Chronicles
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 18.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Faust 1 und 2
    Schauspiel Frankfurt | 18.00 Uhr
  • Alte Liebe
    Stalburg Theater | 20.00 Uhr
  • Die Nacht der Musicals
    myticket Jahrhunderthalle | 20.00 Uhr
Kunst
  • Peer Oliver Nau
    Stadtgalerie Bad Soden am Taunus | 15.00 Uhr
  • Die ganze Welt auf Pergament. Die Chorbücher aus dem Mainzer Karmeliterkloster
    Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum | 11.00 Uhr
  • faszinierend . mutig . wirkungsvoll – Frauen Museum Wiesbaden 1984 bis heute
    Frauen Museum Wiesbaden | 12.00 Uhr
Kinder
  • Furzipups, der Knatterdrache
    Kinder- und Jugendtheater Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Leo Löwe und die ganze Vogelschar
    Gallus Theater | 10.00 Uhr
  • Kommissar Gordon
    Theater Moller-Haus | 15.00 Uhr
Freie Stellen