Partner
Bilanz
Reich an Kunst
Von Warhol bis zur Gutenbergbibel: Die Stadt hat den Wert ihrer Kunst- und Kulturgegenstände gezählt. Das stattliche Ergebnis: In Museen und Archiven sammelt sich ein Schatz von 2,5 Milliarden Euro.
1,8 Millionen Ausstellungsstücke und Kunstwerke gab es zu bewerten – im wahrsten Sinne des Wortes. Welchen Wert hat ein historischer Globus, was würde eine Beuys-Werkgruppe heute einbringen? Damit ja keine Missverständnisse aufkommen: „Wir spielen nicht mit dem Gedanken, unsere Werke zu veräußern“, stellte Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) bei der Bekanntgabe der Bilanz im Museum für Moderne Kunst (MMK) gleich klar. „Daraus Kapital zu schlagen, wäre moralisch verwerflich und kulturpolitisch verheerend.“ Schließlich gehörten die Werke nicht nur der Stadt, sondern auch den Bürgern Frankfurts und seien wesentlicher Teil ihrer Kulturgeschichte. „Diese Schätze zeigen, was für eine Kulturstadt Frankfurt ist. Das soll auch fortgeschrieben werden“, so Semmelroth.
Ein Jahr lang haben Kunstfachleute sich mit den Exponaten beschäftigt. Objekte, die die Stadt ab 2002 erworben hatte, wurden nach ihren Kosten bewertet. Alle anderen wurden von Kuratoren der einzelnen Häuser geschätzt. Die Gegenstände wurden zunächst nach Kategorien wie Gemälde, Plastiken und Kunsthandwerk, Werke auf Papier, Exponate der Völkerkunde und ähnliches unterschieden. Anschließend ordneten die Experten sie drei Wertkategorien zu. „Ein schwieriges Verfahren“, sagte Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK, die sich gemeinsam mit Semmelroth und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) zur Präsentation der Bilanz vor einem der teuersten Werke ihres Hauses, Andy Warhols „Daily News“, postiert hatte.
Bei der Zählung und Bewertung ging es einerseits darum, das Vermögen für die Eröffnungsbilanz der Stadt Frankfurt zu erfassen, aber auch sämtliche Exponate in der Inventarisierungssoftware „Museums Plus“ für Ausstellungs- und Sammlungszwecke zu dokumentieren. Susanne Gaensheimer hatte für ihre „Inventur“ eine zusätzliche Stelle von der Stadt zugewiesen bekommen, das Ergebnis: Fünf Pop-Art-Bilder des MMK sind in den Top Ten der wertvollsten Kunstwerke gelandet. Rang zwei teilt sich Roy Lichtensteins „Yellow and Green Brushstrokes“ (1966) mit Claude Monets Meisterwerk „Le Déjeuner“ aus dem Jahr 1868, das zur Sammlung des Städel gehört (Wert je 50 Millionen Euro). Auf Platz vier landete ein weiterer Lichtenstein („We Rose Up Slowly“, 35 Millionen Euro), Platz sieben belegen gleich drei Werke Andy Warholsl für je 25 Millionen Euro, darunter „Daily News“ aus dem Jahr 1962. Und wer liegt an der Spitze? Ein Ölgemälde aus dem Städel, nämlich Henri Matisse‘ „Fleurs et ceramique“ (1911-13) mit unerreichten 70 Millionen Euro.
Aus dem Städel stammt auch Edgar Degas‘ „Musicien à l’orchestre“, das gemeinsam mit einem Erdglobus aus dem 17. Jahrhundert den fünften Platz belegt; Wert jeweils 30 Millionen Euro. Auf Platz 10 mit 20 Millionen Euro: Eine Gutenberg-Bibel von 1454/55, Auguste Renoirs „La fin du déjeuner“ von 1879 und das „Paradiesgärtlein“, ein Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 15. Jahrhundert.
Obwohl Städel und MMK die wertvollsten Kunstwerke horten, beherberge vor allem auch das Historische Museum mit Objekten im Wert von 730 Millionen Euro eine der wertvollsten Sammlungen der Stadt, so Semmelroth.
Auch Stadtkämmerer Uwe Becker, dessen Amt die Inventur eng begleitet hatte, betonte ebenfalls die Bedeutung der Kunstschätze für die Stadt: „Wir wollen aus dem Vermögen keine Erlöse machen, sondern sie für künftige Generationen erhalten.“
Ein Jahr lang haben Kunstfachleute sich mit den Exponaten beschäftigt. Objekte, die die Stadt ab 2002 erworben hatte, wurden nach ihren Kosten bewertet. Alle anderen wurden von Kuratoren der einzelnen Häuser geschätzt. Die Gegenstände wurden zunächst nach Kategorien wie Gemälde, Plastiken und Kunsthandwerk, Werke auf Papier, Exponate der Völkerkunde und ähnliches unterschieden. Anschließend ordneten die Experten sie drei Wertkategorien zu. „Ein schwieriges Verfahren“, sagte Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK, die sich gemeinsam mit Semmelroth und Stadtkämmerer Uwe Becker (CDU) zur Präsentation der Bilanz vor einem der teuersten Werke ihres Hauses, Andy Warhols „Daily News“, postiert hatte.
Bei der Zählung und Bewertung ging es einerseits darum, das Vermögen für die Eröffnungsbilanz der Stadt Frankfurt zu erfassen, aber auch sämtliche Exponate in der Inventarisierungssoftware „Museums Plus“ für Ausstellungs- und Sammlungszwecke zu dokumentieren. Susanne Gaensheimer hatte für ihre „Inventur“ eine zusätzliche Stelle von der Stadt zugewiesen bekommen, das Ergebnis: Fünf Pop-Art-Bilder des MMK sind in den Top Ten der wertvollsten Kunstwerke gelandet. Rang zwei teilt sich Roy Lichtensteins „Yellow and Green Brushstrokes“ (1966) mit Claude Monets Meisterwerk „Le Déjeuner“ aus dem Jahr 1868, das zur Sammlung des Städel gehört (Wert je 50 Millionen Euro). Auf Platz vier landete ein weiterer Lichtenstein („We Rose Up Slowly“, 35 Millionen Euro), Platz sieben belegen gleich drei Werke Andy Warholsl für je 25 Millionen Euro, darunter „Daily News“ aus dem Jahr 1962. Und wer liegt an der Spitze? Ein Ölgemälde aus dem Städel, nämlich Henri Matisse‘ „Fleurs et ceramique“ (1911-13) mit unerreichten 70 Millionen Euro.
Aus dem Städel stammt auch Edgar Degas‘ „Musicien à l’orchestre“, das gemeinsam mit einem Erdglobus aus dem 17. Jahrhundert den fünften Platz belegt; Wert jeweils 30 Millionen Euro. Auf Platz 10 mit 20 Millionen Euro: Eine Gutenberg-Bibel von 1454/55, Auguste Renoirs „La fin du déjeuner“ von 1879 und das „Paradiesgärtlein“, ein Werk eines unbekannten Künstlers aus dem 15. Jahrhundert.
Obwohl Städel und MMK die wertvollsten Kunstwerke horten, beherberge vor allem auch das Historische Museum mit Objekten im Wert von 730 Millionen Euro eine der wertvollsten Sammlungen der Stadt, so Semmelroth.
Auch Stadtkämmerer Uwe Becker, dessen Amt die Inventur eng begleitet hatte, betonte ebenfalls die Bedeutung der Kunstschätze für die Stadt: „Wir wollen aus dem Vermögen keine Erlöse machen, sondern sie für künftige Generationen erhalten.“
1. Februar 2011, 10.51 Uhr
Jasmin Takim
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
![](https://www.journal-frankfurt.de/cache/images/news/aufmacher/43466.jpg)
Frankfurterin im Vorentscheid
NI-KA: „Dem ESC tut ein bisschen Soul gut“
Mit Neo-Soul nach Basel – so lautet der Plan von NI-KA. Die Frankfurterin tritt beim Vorentscheid zum diesjährigen Eurovision Song Contest an. Im Interview mit dem JOURNAL spricht sie über ihre musikalischen Einflüsse.
Text: Sina Claßen / Foto: NI-KA © RTL / Üzeyir Fatih Kaya
![](https://www.journal-frankfurt.de/template/default/themes/journal/icon-arrow-right.png)
KulturMeistgelesen
- Deutsches Architekturmuseum FrankfurtDAM verleiht Preis für herausragende Architektur
- Hassan AnnouriRap-Doku „Ich bin Frankfurter“ kommt ins Kino
- Neue Initiative gegen GeschichtsverdrängungGedenken an NS-Opfer beim Augen auf-Kinotag
- We Are OneWie ein junges Techno-Kollektiv Frankfurt erobert
- Interview„Sich zu Hause fühlen“ bei der Frankfurter Winterwerft
5. Februar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen