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Aufenthaltsqualität

Hafen 2 als Magnet für die Region

Am gestrigen Montag lud die SOH (Stadtwerke Holding Offenbach GmbH) zur Schlüsselübergabe des Hafen2 im Nordring 129 ein. Die Halle steht, am Interieur und dem Außengelände wird noch kräftig gearbeitet, aber am 1.5 geht’s los.
Noch sieht alles recht nackt aus: in der 280 Quadratmeter großen Veranstaltungshalle wird die Metallhülle noch für eine gute Akustik mit Molton verkleidet, die Bühne gebaut und die Technik montiert. Im um 30 Grad zum Wasser hin versetzten Café sind die Sitzbänke an den Panoramafenstern und die Bar-Konstruktion schon gesetzt, ein Holzboden gelegt. Die Tische und Stühle aus dem alten Hafen2 werden nach dem letzten Konzert im alten Hafen noch rüber geschafft. Hätte das Wetter mitgespielt und der Frost es nicht verhindert, könnte man auf dem 3.350 Quadratmeter Außengelände schon das erste Grün sehen. So wurde in der einen oder anderen Rede der anwesenden Vertreter der Stadt schon mal bemerkt, dass man im Moment wohl noch ein wenig Fantasie benötige, um sich den fertigen Ort vorzustellen. Doch dem widersprach Andrea Weiß vom Verein suesswasser e.V. als Betreiber des Hafen2 charmant und doch vehement. „Schon als wir 2007 hier in den Brombeerbüschen herumgekrabbelt sind, haben wir festgestellt, dass das ein wunderbarer Ort ist, der regelrecht danach geschrien hat, hier und nicht woanders hinzugehen.“ So lange ist es nämlich schon her, dass man sich Alternativen für das Provisorium im Lokschuppen angeguckt hat. Und über den langen Weg zum neuen Haus, den immer wieder verschobenen Abrissterminen und der einzigartigen Spendenaktion (von den Unterstützern kamen insgesamt 230.000 Euro zusammen) für die Baukosten, haben wir im JOURNAL FRANKFURT regelmäßig berichtet. Jetzt galt es Danke zu sagen, Danke von Seiten des Vereins an die Unterstützer, die gekommen waren, darunter auch Tarek Al-Wazir, Mitglied des Hessischen Landtags und gebürtiger, stolzer Offenbacher (schon während des Zivildienstes, als das Hafengebiet für ihn weit ab vom Schuss war, erkannte er: „Dieser Ort muss hip werden, kreativ, neu. Dass es sich so realisieren ließ, hätte damals keiner gedacht.“), an OB Horst Schneider (sympathisch-lässig wie immer sieht er den Hafen2 als ein Kernstück eines, neuen lebendigen Stadtviertels), die Projektentwicklung, das Architekturbüro und alle Helfer, die den Hafen2 zum Teil von Anbeginn an unterstützen. Der Dank ging aber auch von der Politik zurück an Andrea Weiß und Alex Braun (wie immer dezent im Hintergrund) – für eine beispiellose Kulturarbeit, die aus einer Brache heraus innerhalb der letzten zehn Jahre ein vielfältiges Kulturangebot entstehen ließen, von dem nicht nur Offenbach und die Offenbacher profitieren. „Der Hafen2 ist zu einem Magnet für die Region geworden“, heiß es einmütig und Daniela Matha von der OPG brachte es auf dem Punkt. Mehr noch als auf dem alten Gelände, zumal hier vor der Kulisse des Flusses, wird die „Aufenthaltsqualität“ nicht nur erhalten, sondern noch erhöht. Und die nicht nur für Konzertgänger, Kinobesucher, Ausstellungsfans und Kaffeetrinker, sondern eben nach wie vor auch für Familien, die auf der Wiese, am Strand schöne Nachmittage und laue Abende verbringen können.

Die Open Air-Bühne mit Amphitheater-Appeal wird ganz sicher ein besonderes Highlight werden, Für den Umzug haben sich die Grafiker von U9 visuelle Allianz, die ebenfalls von Stunde Null an für die Gestaltung der Plakate, Flyer und Website verantwortlich zeichnen, eine schöne Aktion ausgedacht. Es wird Bastelbögen geben, aus denen man kleine Papierschiffchen (siehe Foto) falten kann. Die sollen dann am 1. Mai am alten Hafen2 ihren Weg 800 Meter gen Westen finden und dann am neuen Standort anstranden.
 
Fotogalerie:
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26. März 2013, 11.19 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
 
 
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