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Astor Film Lounge

Hessenpremiere von „Trauzeugen“: Zwei wie Hund und Katz

Ein Dutzend Teammitglieder erschien zur Premiere der Frankfurt-Komödie „Trauzeugen“ in der Astor Film Lounge. Die Stars sparten sich den Weg an den Main.
„Fototermin? Welcher Fototermin?“, fragte die Dame am Counter. Kein Wunder, schließlich waren die Stars trotz riesiger Filmwand alle in Berlin geblieben, wo einen Tag vorher die Premiere von „Trauzeugen“ stattfand. Dass Frankfurt als Filmstadt an Renommee verloren hat, machte schon insgeheim die Eröffnungsszene der romantischen Komödie klar. Auf einem Verkehrsstau an der Taunusanlage lernt man den überarbeiteten Scheidungsanwalt Jakob kennen, mit Sinn für Komik von Edin Hasanović verkörpert.

Einige Meter weiter residierten früher zahlreiche Filmverleihe wie die inzwischen nicht mehr existierende 20th Century Fox. Deren Chef Vincent de la Tour wechselte vor dessen Exitus als Geschäftsführer zu Paramount Pictures Germany, dem „Trauzeugen“-Mitproduzent. Zur Hessenpremiere in der Astor Film Lounge kam er wieder in seine frühere Heimat.

Kinopremiere in Frankfurt: Screwball-Komödie mit Gaststars

Neben den Regisseuren Lena May Graf und Finn Christoph Stroeks konnte man nebst den Produzenten noch Darsteller László Branko Breiding als Jakobs Freund Tobi sowie die Nebenakteure Marlene Sophie Haagen und Thomas Bartling antreffen. Im Dezember 2021 habe das Projekt in Frankfurt seinen Beginn genommen und mit der Hessenpremiere sein Finale gefunden. Auf die Frage nach ihrem gemeinsamen Regiestil antworteten Graf und Stroeks humorvoll mit dem Untertitel „Gemeinsam gegeneinander“.

„Trauzeugen“ funktioniert nach dem bewährten Screwball-Komödien-Motto „Zwei wie Hund und Katz“. Scheidungsanwalt Jakob und Paartherapeutin Marie (Almila Bagriacik) sehen sich als Trauzeugen und Hochzeitsplaner ihrer hochschwangeren Freundin Ruth (Cristina do Rego) und ihres verunglückten Freundes Tobi gezwungen, zusammenzuarbeiten.

Natürlich geht zunächst alles schief, und natürlich fühlen sich die Sturköpfe bald zueinander hingezogen. Iris Berben als Scheidungsklientin überzieht wie gewohnt gnadenlos. Wolfram Koch vom Schauspiel schaut als Richter vorbei (aber nicht zur Premiere). Auch der unvermeidliche Kurt Krömer darf wieder einige saloppe Sprüche beisteuern.

„Trauzeugen“ in der Astor Film Lounge: Schnitte wie in einem Musikvideo

Immerhin hatte man die aufgeteilten Drehorte zwischen Frankfurt/Main und Frankfurt/Oder, bedingt durch die Beteiligung der Filmförderung Berlin-Brandenburg und Hessen Film & Medien, mit einem Gag aufgelöst. Ansonsten bemühten sich Graf und Stroks, mehr Skyline-Impressionen nebst einer Äpplerkneipe als jemals zuvor unterzubringen.

Dagegen ist nichts einzuwenden – eher schon über den nervösen Schnitt. Es wirkt, als säße man in einem 100-minütigen Musikvideo, das erst gegen Ende zur Ruhe kommt. Hektik bedeutet nicht gleich Tempo. Davon abgesehen kann „Trauzeugen“ neben den bestens aufgelegten Darstellerinnen und Darstellern mit einigen witzigen Pointen zwischen Slapstick und Dialogwitz unterhalten.

Lena May Graf hätte gar zwei Tage vorher im ausverkauften Cinema vorbeischauen können. Da präsentierte Charley Hübner seine erste Spielfilmregie „Sophia, der Tod und ich“, den Graf mitgeschrieben hatte. Der vielbeschäftigte Akteur freute sich, nach 26 Jahren wieder einmal den Cinema-Saal zu sehen. Zu seiner Zeit am Schauspiel Frankfurt hätte er das Filmtheater häufiger besucht, etwa für Michael Hanekes Schocker „Funny Games“. Am Regieführen habe er jetzt durchaus Freude gefunden.

>> „Trauzeugen“, Start 14. September, läuft am Wochenende (9./10. September) als Preview schon in zahlreichen Kinos.
 
7. September 2023, 14.13 Uhr
Gregor Ries
 
 
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