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Arthouse-Kinos Frankfurt
Dürfen ja, können nein
Seit dem vergangenen Wochenende dürfen Hessens Kulturbetriebe unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln wieder öffnen. Die beiden Frankfurter Arthouse-Kinos „Harmonie“ und „Cinéma“ bleiben dennoch weiterhin geschlossen.
Seit vergangenem Donnerstag dürfen Kulturbetriebe in Hessen wie Theater, Kinos oder Opernhäuser ihren Betrieb wieder aufnehmen. Das hatte die Hessische Landesregierung im Rahmen der weiteren Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen verkündet. Die beiden Arthouse-Kinos „Harmonie“ in Sachsenhausen sowie das „Cinéma“ am Roßmarkt werden dennoch vorerst geschlossen bleiben.
„Das Ganze ist ein Komplettversagen der Politik“, sagt der Betreiber der beiden Kinos Christopher Bausch. „Das Öffnen in einzelnen Bundesländern ist sinnlos. Das Ganze funktioniert nur, wenn die Kinos bundesweit öffnen dürfen.“ Denn neue Filme würden nur dann in die Kinos kommen, wenn alle Häuser in ganz Deutschland geöffnet hätten; Verleihe würden Filme nicht an einzelne Häuser schicken. „Wir als Kino-Betreiberinnen und Betreiber hatten ein genaues Konzept über unsere Vorstellung zur Öffnungen an die Regierung geschickt, diesem wurde aber keine Beachtung geschenkt. Dass das Land Hessen so vorprescht, bringt niemandem was. Und jetzt noch acht Wochen lang alte Filmklassiker zu zeigen, bis alle Länder nachziehen ebenfalls nicht.“
Darüber hinaus kritisiert Bausch die strengen Hygienemaßnahmen, unter denen eine Öffnung kaum umsetzbar sei. „Der größte Saal am Roßmarkt bietet 220 Plätze. Unter den aktuellen Auflagen kann ich dort jedoch nur maximal 26 Tickets verkaufen. Das sind gerade einmal zehn Prozent.“ Ein Spielbetrieb würde so ein wirtschaftlich größeres Problem darstellen, als es die Schließung in den vergangenen Wochen gewesen sei. Die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Kinos in Frankfurt und einem weiteren in Aschaffenburg sind derzeit alle in Kurzarbeit.
Die finanzielle Unterstützung durch Bund, Länder und die HessenFilm und Medien GmbH sei eine gute Hilfe gewesen, um die vergangenen Wochen zu überstehen, so Bausch. Über das jüngste Hilfspaket der Hessischen Regierung könne er jedoch noch keine Aussage treffen. Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst hatte am Montag neue Finanzhilfen für Kulturbetriebe in Höhe von über 90 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde auch der Fonds „innovativ neu eröffnen“ für Kultureinrichtungen und Spielstätten vorgestellt. Dieser soll Kultureinrichtungen mit regelmäßigem Veranstaltungsbetrieb wie Kinos, Konzertsälen oder Literaturhäusern den Übergang in die vollständige Neueröffnung erleichtern. Christopher Bausch sagt: „Wir freuen uns sehr über diese Hilfe. Es ist ein guter Ansatz, um wieder auf die Beine zu kommen. Vieles ist jedoch noch schwammig formuliert.“ Inwiefern die Finanzmittel auch wirklich ankommen, könne man erst in den nächsten Wochen sehen.
„Die Kinos selbst müssen sich organisieren“, sagt Bausch. Dementsprechend sei man mit anderen Kinobetreibern, der Politik, Verbänden und Filmverleihern aus ganz Deutschland im engen Austausch, um gemeinsam auf „eine Optimierung dieser Situation“ hinzuarbeiten. Eine Öffnung der Arthouse-Kinos wäre dann Anfang Juli denkbar.
„Das Ganze ist ein Komplettversagen der Politik“, sagt der Betreiber der beiden Kinos Christopher Bausch. „Das Öffnen in einzelnen Bundesländern ist sinnlos. Das Ganze funktioniert nur, wenn die Kinos bundesweit öffnen dürfen.“ Denn neue Filme würden nur dann in die Kinos kommen, wenn alle Häuser in ganz Deutschland geöffnet hätten; Verleihe würden Filme nicht an einzelne Häuser schicken. „Wir als Kino-Betreiberinnen und Betreiber hatten ein genaues Konzept über unsere Vorstellung zur Öffnungen an die Regierung geschickt, diesem wurde aber keine Beachtung geschenkt. Dass das Land Hessen so vorprescht, bringt niemandem was. Und jetzt noch acht Wochen lang alte Filmklassiker zu zeigen, bis alle Länder nachziehen ebenfalls nicht.“
Darüber hinaus kritisiert Bausch die strengen Hygienemaßnahmen, unter denen eine Öffnung kaum umsetzbar sei. „Der größte Saal am Roßmarkt bietet 220 Plätze. Unter den aktuellen Auflagen kann ich dort jedoch nur maximal 26 Tickets verkaufen. Das sind gerade einmal zehn Prozent.“ Ein Spielbetrieb würde so ein wirtschaftlich größeres Problem darstellen, als es die Schließung in den vergangenen Wochen gewesen sei. Die rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Kinos in Frankfurt und einem weiteren in Aschaffenburg sind derzeit alle in Kurzarbeit.
Die finanzielle Unterstützung durch Bund, Länder und die HessenFilm und Medien GmbH sei eine gute Hilfe gewesen, um die vergangenen Wochen zu überstehen, so Bausch. Über das jüngste Hilfspaket der Hessischen Regierung könne er jedoch noch keine Aussage treffen. Angela Dorn, Hessens Ministerin für Wissenschaft und Kunst hatte am Montag neue Finanzhilfen für Kulturbetriebe in Höhe von über 90 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurde auch der Fonds „innovativ neu eröffnen“ für Kultureinrichtungen und Spielstätten vorgestellt. Dieser soll Kultureinrichtungen mit regelmäßigem Veranstaltungsbetrieb wie Kinos, Konzertsälen oder Literaturhäusern den Übergang in die vollständige Neueröffnung erleichtern. Christopher Bausch sagt: „Wir freuen uns sehr über diese Hilfe. Es ist ein guter Ansatz, um wieder auf die Beine zu kommen. Vieles ist jedoch noch schwammig formuliert.“ Inwiefern die Finanzmittel auch wirklich ankommen, könne man erst in den nächsten Wochen sehen.
„Die Kinos selbst müssen sich organisieren“, sagt Bausch. Dementsprechend sei man mit anderen Kinobetreibern, der Politik, Verbänden und Filmverleihern aus ganz Deutschland im engen Austausch, um gemeinsam auf „eine Optimierung dieser Situation“ hinzuarbeiten. Eine Öffnung der Arthouse-Kinos wäre dann Anfang Juli denkbar.
13. Mai 2020, 13.22 Uhr
Sina Eichhorn
Sina Eichhorn
Geboren 1994 in Gelnhausen. Nach einem Studium der Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen seit Oktober 2018 beim Journal Frankfurt. Zunächst als Redakteurin, seit 2021 Chefin vom Dienst. Mehr von Sina
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