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Anselm Weber

Neuer Schauspiel-Intendant verrät seine Pläne

Der Magistrat hat der Berufung von Anselm Weber als Schauspiel-Intendant zugestimmt. Direkt im Anschluss an die Sitzung stellte dieser nicht nur seine designierte Stellvertreterin vor, sondern auch, was er vorhat.
Freitagvormittag hat der Frankfurter Magistrat dem Vorschlag zugestimmt, dass Anselm Weber am 1. September 2017 neuer Intendant des Schauspiel Frankfurt werden soll. Zwei Jahre ist das noch hin, aber das Theater denkt ja in anderen Zeiträumen. Der 51-Jährige folgt damit Oliver Reese, der ans Berliner Ensemble geht. Dessen Intendanz würdigte Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU), der Weber ausgesucht hatte, noch einmal: "Oliver Reese war wirklich in jeder Hinsicht erfolgreich." Mit Anselm Weber sei ein Nachfolger gefunden, der ebenso vorhabe, das Theater im Zentrum der Stadtgesellschaft zu halten, der ein Ensemble zu pflegen wisse und dem nicht zuletzt zuzutrauen sei, das komplexe Gebilde der Bühnen GmbH zu führen. "Als ich mit dem Theater begann, hätte ich mir bestimmt nie vorstellen können, Geschäftsführer eine Gesellschaft mit 1000 Mitarbeitern zu werden", sagt Anselm Weber dazu. Dann verweist er auf seinen Lebenslauf, der ihm einige Erfahrung in großen Häusern nachweist. Seit 2010 ist er Intendant des Schauspielhauses Bochum, davor war er fünf Jahre Leiter des Schauspiels Essen. Er betätigt sich auch als Opernregisseur, was ihm einige Verbindungen zu Frankfurt eingetragen hat – die Inszenierung der Jungfrau von Orleans (1992), die Frankfurter Verlobung von Matthias Beltz (2003), die Oper "Die tote Stadt" von Korngold im Jahr 2009 und zuletzt die Passagierin von Mieczyslaw Weinberg im vergangenen März. Bei den Proben zu eben diesem Stücke wurde Anselm Weber zu einem Treffen mit Felix Semmelroth eingeladen, "das hat mich überrascht".

Für den designierten Intendanten schließt sich mit der Station Frankfurt ein gewisser Kreis. Er erinnert sich an seine Anfangszeit im Theater bei Hans Lietzau, der ihm den Zugang zu klassischen Stoffen und zur "Sprache als Partitur" vermittelt habe. Erinnert sich an seine Zeit in Hamburg bei Frank Baumbauer, der dort ein Stadttheater im wirklichen Sinne gemacht habe, in dem er das Theater für die Stadt geöffnet habe. Und er erinnert sich an Bochum, an die Opelschließung und dass das Theater selbstverständlich auf solche Entwicklungen reagieren, nein, dass es das Stadtgeschehen sogar zum Mittelpunkt seiner Arbeit machen müsse.

Dies wiederum verweist denn auch schon auf die Vorhaben in Frankfurt. Bedingung für die Vertragsunterzeichung Webers war sein Wunsch, eine Stellvertreterin zu bekommen in der Person Marion Tiedtke. "Eine Frau des Geistes in der Stadt des Geldes", sagt Anselm Weber über sie. Die Dramaturgin ist Ausbildungsdirektorin und Professorin für Schauspiel an der hiesigen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, seit 2007 ist sie in Frankfurt.

Beide haben Großes vor. Wollen etwa den Grabenkampf zwischen freier Szene und Stadttheater befrieden – etwa in dem sie das Haus für solche Gruppen öffnen (eine Kooperation mit dem Mousonturm wurde bereits angekündigt). Sie wollen nationale und internationale Gastregisseure ans Haus holen, wollen angehende Schauspieler von der Hochschule ins Ensemble holen, wollen enger mit der Oper zusammenarbeiten und das Theater vom Zentrum in die Stadtteile bringen. "Wir verstehen das Schauspiel Frankfurt als Institution der Kunst, die Bildung schafft und Teilhabe ermöglicht", heißt es in der bei der Vorstellungspressekonferenz vorgelegten programmatischen Erklärung. Es sieht ganz so aus, als würden die zwei Jahre bis zum Beginn der Intendanz doch keine so lange Zeit sein.

>> Theater für Frankfurt
Die Erklärung von Anselm Weber und Marion Tiedtke können Sie hier nachlesen.
 
Fotogalerie:
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22. Juni 2015, 10.32 Uhr
Nils Bremer
 
 
 
 
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