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Andrea Büttner ausgestellt
Documenta-Künstlerin im MMK
Andrea Büttner spiegelt das Thema Armut im Kontext der Tischkultur. Ihre Arbeiten sind nun im MMK Zollamt zu sehen. Die Künstlerin bestand auf freiem Eintritt für alle.
Im Zollamt des Museums für Moderne Kunst eröffnet an diesem Freitag die Ausstellung „Andrea Büttner“, schlicht nach der präsentierten Künstlerin benannt. Bis zum 21. April können Besucher des Zollamts Holzschnitte, große Fabric Paintings und eine Videoinstallation Büttners sehen, gruppiert um das Hauptausstellungsstück, einer 20 Meter langen Tafel. Beinahe gänzlich die große Fläche des Zollamtes einnehmend reihen sich verschiedene Holztische aneinander, von der Künstlerin mit farbenfrohen Tischdecken bedeckt. Wie horizontale Rahmen trägt jede der Tischplatten Arbeiten der Künstlerin. Die verschiedenen Exponate ergeben ein assoziativ zusammenhängendes Gesamtkunstwerk. Thematisch behandelt Büttner Armut. Einen Schwerpunkt, den sie schon in ihrer Doktorarbeit über Schamgefühle durch Armut setzte. Die Materialien auf der Tafel sind so divers und breitgefächert wie das Thema der Armut selbst. Viele Ausstellungsstücke sind an bekannte Werke anderer Künstler, Kunstströmungen oder religiöse Praktiken angelehnt, von Mittelalter bis Moderne. So ließ sich Büttner in der Auseinandersetzung mit Armut von Van Gogh oder der Arte Povera beeinflussten. Wie es zu manch eigenwilligen Tischdekorationen – beispielsweise Zebrakot und Stroh – kam, erklärt Büttner ganz unkonventionell: „Ich wohne neben dem Zoo. Zebrakot ist einfach eine braune Form, die aus grafischen Tieren rauskommt“. „Andrea Büttner greift in ihrem Werk wiederholt das Rundliche auf“, fügt Doktor Susanne Gaensheimer, Direktorin des MMK, hinzu. „Stein, Kartoffel, Brotlaib oder Kot – die nicht eindeutige Form erlaubt Assoziationsspielraum.“
Büttners Schaffensprozess ist mit Eröffnung der Ausstellung keineswegs beendet, im Gegenteil. Vielmehr handelt es sich um „work in progress“: Über die zweimonatige Ausstellungszeit hinweg verändert sich der Inhalt. In einer ersten Phase dient die Tafel in der Mitte als Träger der verschiedenen künstlerischen Arbeiten. Die zweite Phase besteht aus einem privaten Abendessen der Künstlerin. Reden ihrer Gäste zum Thema Armut werden aufgezeichnet und ergänzen in der dritten Ausstellungsphase die bestehende Exposition als Klanginstallation. Rednerin ist unter anderem Carolyn Christov-Bakargiev, künstlerische Leiterin der Documenta 13.
Büttners Schaffensprozess ist mit Eröffnung der Ausstellung keineswegs beendet, im Gegenteil. Vielmehr handelt es sich um „work in progress“: Über die zweimonatige Ausstellungszeit hinweg verändert sich der Inhalt. In einer ersten Phase dient die Tafel in der Mitte als Träger der verschiedenen künstlerischen Arbeiten. Die zweite Phase besteht aus einem privaten Abendessen der Künstlerin. Reden ihrer Gäste zum Thema Armut werden aufgezeichnet und ergänzen in der dritten Ausstellungsphase die bestehende Exposition als Klanginstallation. Rednerin ist unter anderem Carolyn Christov-Bakargiev, künstlerische Leiterin der Documenta 13.
15. Februar 2013, 09.21 Uhr
mel
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