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Amsterdam Klezmer Band in der Kapp
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Es war eine spontane Entscheidung. Gegen einen Abend zuhause und TV (keine Ahnung, was lief, aber langweiliger als Deutschland-Norwegen hätte es kaum werden können), gegen die Puppetmastaz, Berliner Hip-Hoo und Handpuppen in der Brotfabrik (und nerviger Busfahrt nach Hausen durch die ganze „Nordi“), für die Amsterdam Klezmer Band, die Batschkapp und einen geschätzten Fußweg von 12 Minuten. Luft schnappen ist immer gut.
Die Amsterdam Klezmer Band, eigentlich ein Brotfabrik-Thema, trotzdem gut besucht in der großen Kapp. Am Eingang begrüßt mich schon H., ein Veranstaltungsprofi. Eine Stunde zu früh gekommen (man hat die Kapp-Zeiten nicht mehr so parat). Die hat sie aber genossen von der „Aussichtsplattform“ vor der Theke. „Ein Panoptikum aus Alt und Jung. Man sieht genau, wer früher mal eine Hippie war.“ Tatsächlich ein bunt durcheinander gewürfeltes Publikum. Bukovina-Club erprobte Youngsters (schließlich veröffentlicht die AKB auf Shantels Label), Menschen aus allen in der Band beteiligten Ethnien (man spricht auch russisch), echte „Oldies“. Nach vorne an die Bühne durchgeschlagen, stehen da auch tatsächlich ein paar Bankreihen.
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Dafür, dass die Jungs mal Straßenmusik gemacht haben, wirkt das zunächst sehr kontrolliert, klar weit entfernt vom akademischen Klezmer eines David Orlowsky, aber – gerade in der sehr sauberen Bläsersätzen – sauberst arrangiert und mit hr Big Band-Appeal.
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Hinterm Mischpult treffe ich dann einen völlig begeisterten Gregor Praml von Mi Loco Tango. Und da sitzt auch der fußkranke Manager von Stefan Hantels Label Essay Recordings, Jean Trouillet und murmelt was von „haste schon geklatscht?“. Verwechselt er mich mit Jens Prewo oder kommt man als Blogger automatisch in den Ruf und Ruch eines Baby Schimmerlos? „Emil Mangelsdorff hat sich auf die Gästeliste setzen lassen! Wahrscheinlich sein erstes Mal in der Batschkapp.“ Ich hab ihn nicht mehr gesichtet, um nachzufragen. Aber sein Name (mit großem Anhang) war tatsächlich auf der Gästeliste ausgestrichen. Und was sagt uns das über die Amsterdam Klezmer Band?
Text/Fotos: Detlef Kinsler
13. Februar 2009, 19.11 Uhr
Detlef Kinsler
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