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Alte Meister

Ein Glücksfall fürs Städel

Das Städel hat seine Sammlung um ein weiteres imposantes Werk erweitert: Eine unbekannte Fassung des Porträts von Papst Julius II von Raffael. Beuscher können das Bildnis ab 15. Dezember bestaunen.
Das 106,0 mal 78,4 Zentimeter große, auf Pappelholz gemalte Bildnis ist kunsthistorisch und gemäldetechnologisch umfassend analysiert und untersucht sowie von alten Firnisschichten und Retuschen befreit worden.

Das Bildnis des außerordentlich kunstsinnigen, aber auch durchsetzungsfähigen und jähzornigen Papstes Julius II. gehört zu Raffaels berühmtesten Werken. Es ist zwischen Juni 1511 und März 1512 in Rom entstanden und zeigt den bärtigen Papst lebensgroß in Dreiviertelfigur auf einem Lehnstuhl sitzend.

Das Bildnis ist in mehreren Fassungen überliefert. Die bekannteste befindet sich in der National Gallery in London, eine weitere in den Uffizien in Florenz. Die nun vom Städel erworbene Fassung weist im Gegensatz zu der Londoner und Florentiner Fassung eine Reihe im Verlauf der Ausführung getätigter schöpferischer Veränderungen auf. Die mit Infrarotreflektografie sichtbar zu machende Unterzeichnung lässt erkennen, dass vor allem im Bereich des Gesichts und der Position des Stuhls Modifikationen vorgenommen wurden. Außerdem wurde im Lauf des Malprozesses die Haltung der rechten Hand verändert.

„Wir schätzen uns außerordentlich glücklich“, so Max Hollein, Direktor des Städel Museums, „ein so hochkarätiges Werk der Hochrenaissance für unsere Altmeistersammlung gesichert zu haben. Für ein Haus, an dem die Raffael-Forschung bereits eine fast 200-jährige Tradition hat und das in seiner Graphischen Sammlung wichtige Werke Raffaels beherbergt, ist dieser Neuzugang von ganz besonderer Bedeutung.“

„Das Julius-Bildnis verstärkt die großartige Folge italienischer Porträts der Renaissance und des Manierismus im Städel. Der Einzug eines Werkes, das in so aufregender Weise Einblick in den Schaffensprozess Raffaels und seiner Werkstatt gewährt, ist ein besonderer Glücksfall“, sagt Jochen Sander, Sammlungsleiter der Abteilung „Alte Meister“.

Die Provenienz des Gemäldes lässt sich bis 1905, wo es als Teil der Sammlung Bercioux im Hôtel Drouot in Paris versteigert wurde, lückenlos zurückverfolgen. Über unterschiedliche Privatbesitzer gelangte es spätestens 1909 von Paris nach New York und 1914 zurück nach Europa. Nach weiteren Eigentümerwechseln wurde es 2007 im Dorotheum in Wien als Werk eines Raffael-Nachahmers angeboten. Dort wurde es von der Privatsammlung Ellermann gekauft, von der es das Städel 2010 dank des Entgegenkommens des Verkäufers um einen deutlich unter dem Marktwert liegenden Preis für ein solches Gemälde erwerben konnte. Der mutmaßliche Weg des Gemäldes vor 1905 führt bis in die Familie von Julius II. zurück.

Die Provenienz vor 1905 und vor allem der Vergleich mit den bislang bekannten Bildnisfassungen in London und Florenz werden vom November 2012 bis Februar 2013 unter dem Titel „Raffael und das Bildnis Julius’ II. Bildpropaganda eines Renaissance-Papstes“ Gegenstand einer eigenen Ausstellung im Städel sein. Erstmals wird das Gemälde Julius’ II. ab Donnerstag, 15. Dezember, im Rahmen der nach 14-monatigen Sanierungsarbeiten wiedereröffneten und neu gestalteten Sammlungspräsentation „Alte Meister“ im Städel zu sehen sein.
 
Fotogalerie:
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6. Dezember 2011, 17.23 Uhr
pia
 
 
 
 
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