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Akademie für interdisziplinäre Prozesse
Ein Happening zum Jubiläum
Direkt am Goetheplatz in Offenbach liegen die Räume der Akademie für interdisziplinäre Prozesse. Schon seit fünf Jahren gibt es den Ort für Kultur und Begegnungen. Aber was passiert hier eigentlich?
Die vier Buchstaben Afip prangen über den Ladenräumen in der Ludwigstraße 112a, direkt am Goetheplatz in Offenbach. Was sich hinter dieser Abkürzung verbirgt, wird nicht gleich klar. Bei manchen Passanten führt das zu Fehlinterpretationen. Etwa bei der älteren Dame, die hereinspaziert und Blumen kaufen möchte. „Neulich hat jemand ein Schreiben für die AOK bei mir abgegeben“, sagt Afip-Gründer Lutz Jahnke (Foto: ganz oben) und lacht. Aber was passiert nun wirklich in den Räumlichkeiten? Die Akademie für interdisziplinäre Prozesse – so heißt das ausgeschrieben – ist ein Ort, an dem interessante Menschen zusammenkommen und so unerwartete und tolle Dinge entstehen, erklärt Jahnke. So weit, so gut.
Nun gibt es die Afip bereits seit fünf Jahren. Da muss doch mehr dahinter stecken, oder? Jahnke erklärt, wie die Idee für den Kulturraum entstand. „Früher habe ich noch geraucht, daher musste ich immer rausgehen. Dabei habe ich den Raum entdeckt“, erzählt er. Einst war hier ein Schlecker-Drogeriemarkt beheimatet. Nach längerer Recherche konnte Jahnke den Besitzer ausfindig machen. Auch konnte er ihn überreden, ihm die seit Jahren leerstehenden Räume für einen „kläglichen Betrag“ zu vermieten. „Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein eigenes Büro“, berichtet der Diplom-Designer, der an der Hochschule für Gestaltung (HfG) studiert hat. Auch konnte er so ein Jugend-Trauma heilen. Denn Jahnke ist in Kothigenbibersbach im Fichtelgebirge aufgewachsen und musste stets kilometerweit fahren, um etwas – ganz egal was – unternehmen zu können. „Endlich konnte ich Freunde zu mir einladen“, sagt er.
Nach und nach entwickelte sich die Location zu mehr als einem privaten Wohnzimmer. Das ist nicht zuletzt einigen Menschen zu verdanken, die Jahnke inspiriert oder gefördert haben. Darunter etwa Mirek Macke vom Kunstverein Lola Montez oder Künstlerin Eva Moll, die zu einer wichtigen Akteurin in der Afip wurde – und das, obwohl der erste Satz, den Jahnke je zu ihr sagte, lautete: „Dein Arsch sieht echt toll aus in diesem Erdbeer-Kleid.“ Das war übrigens bei einer Promo-Aktion zum Stadtzirkus der Familie Montez im Jahr 2010.
In den vergangenen fünf Jahren wurden in der Afip die unterschiedlichsten Events, oder wie Jahnke es gerne nennt: „Happenings“, veranstaltet. Darunter waren Jazz-Abende, politische Veranstaltungen, etwa zur Kommunalwahl, oder Performances. Besonders in Erinnerung ist Jahnke ein Treffen mit dem syrischen Autor und Dokumentarfilmer Amer Matar geblieben. Er zeigte hier unveröffentlichtes Filmmaterial, das „für sehr beklemmende Stimmung sorgte“, erinnert sich der Afip-Gründer. Legendär seien auch die Webmontage gewesen, die nach drei Jahren trotz großem Erfolg – mangels Unterstützung – eingestellt werden mussten. Auch ist durch die Afip ein Filmprojekt entstanden, dass Jahnke mit seiner Mitstreiterin Olga Petrova (Foto: l., zweite von oben) realisierte: ein Road Movie, das in der Ukraine gedreht wurde.
Diese erfolgreiche und interessante Zeit will die Afip nun feiern. Vom 1. bis 3. Juli gibt es anlässlich des fünfjährigen Jubiläums ein Happening mit umfangreichem und vor allem ausgefallenem Programm. Eine Laudatio auf die Akademie hält dabei Bundestagsabgeordneter Wolfgang Strengmann-Kuhn (Grüne) am Samstag. Neben etlichen Ausstellungen und Performances stehen auch Stadtrundfahrten auf dem Programm. Die werden in einem Müllcontainer durchgeführt, denn die Afip-Mitglieder durch Offenbach schieben. Als Verpflegung gibt es ein Bier, wahlweise kann man Champagner dazu buchen, ebenso wie eine Sitzgelegenheit oder einen Geschichtenerzähler zur Unterhaltung. Autorin Sabrina Zebisch (Foto: l, vierte von oben) versucht ein Experiment und will gemeinsam mit den Gästen ein Buch schreiben. Auch musikalisch wird einiges geboten – etwa mit einer Jamsession am Sonntag auf dem Goetheplatz.
>> 5-Jahres-Feier der Akademie für interdisziplinäre Prozesse vom 1.- 3. Juli in den Räumen der Afip, Ludwigstraße 112a, sowie dem Goetheplatz Offenbach. Das ganze Programm gibt es hier.
Nun gibt es die Afip bereits seit fünf Jahren. Da muss doch mehr dahinter stecken, oder? Jahnke erklärt, wie die Idee für den Kulturraum entstand. „Früher habe ich noch geraucht, daher musste ich immer rausgehen. Dabei habe ich den Raum entdeckt“, erzählt er. Einst war hier ein Schlecker-Drogeriemarkt beheimatet. Nach längerer Recherche konnte Jahnke den Besitzer ausfindig machen. Auch konnte er ihn überreden, ihm die seit Jahren leerstehenden Räume für einen „kläglichen Betrag“ zu vermieten. „Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich ein eigenes Büro“, berichtet der Diplom-Designer, der an der Hochschule für Gestaltung (HfG) studiert hat. Auch konnte er so ein Jugend-Trauma heilen. Denn Jahnke ist in Kothigenbibersbach im Fichtelgebirge aufgewachsen und musste stets kilometerweit fahren, um etwas – ganz egal was – unternehmen zu können. „Endlich konnte ich Freunde zu mir einladen“, sagt er.
Nach und nach entwickelte sich die Location zu mehr als einem privaten Wohnzimmer. Das ist nicht zuletzt einigen Menschen zu verdanken, die Jahnke inspiriert oder gefördert haben. Darunter etwa Mirek Macke vom Kunstverein Lola Montez oder Künstlerin Eva Moll, die zu einer wichtigen Akteurin in der Afip wurde – und das, obwohl der erste Satz, den Jahnke je zu ihr sagte, lautete: „Dein Arsch sieht echt toll aus in diesem Erdbeer-Kleid.“ Das war übrigens bei einer Promo-Aktion zum Stadtzirkus der Familie Montez im Jahr 2010.
In den vergangenen fünf Jahren wurden in der Afip die unterschiedlichsten Events, oder wie Jahnke es gerne nennt: „Happenings“, veranstaltet. Darunter waren Jazz-Abende, politische Veranstaltungen, etwa zur Kommunalwahl, oder Performances. Besonders in Erinnerung ist Jahnke ein Treffen mit dem syrischen Autor und Dokumentarfilmer Amer Matar geblieben. Er zeigte hier unveröffentlichtes Filmmaterial, das „für sehr beklemmende Stimmung sorgte“, erinnert sich der Afip-Gründer. Legendär seien auch die Webmontage gewesen, die nach drei Jahren trotz großem Erfolg – mangels Unterstützung – eingestellt werden mussten. Auch ist durch die Afip ein Filmprojekt entstanden, dass Jahnke mit seiner Mitstreiterin Olga Petrova (Foto: l., zweite von oben) realisierte: ein Road Movie, das in der Ukraine gedreht wurde.
Diese erfolgreiche und interessante Zeit will die Afip nun feiern. Vom 1. bis 3. Juli gibt es anlässlich des fünfjährigen Jubiläums ein Happening mit umfangreichem und vor allem ausgefallenem Programm. Eine Laudatio auf die Akademie hält dabei Bundestagsabgeordneter Wolfgang Strengmann-Kuhn (Grüne) am Samstag. Neben etlichen Ausstellungen und Performances stehen auch Stadtrundfahrten auf dem Programm. Die werden in einem Müllcontainer durchgeführt, denn die Afip-Mitglieder durch Offenbach schieben. Als Verpflegung gibt es ein Bier, wahlweise kann man Champagner dazu buchen, ebenso wie eine Sitzgelegenheit oder einen Geschichtenerzähler zur Unterhaltung. Autorin Sabrina Zebisch (Foto: l, vierte von oben) versucht ein Experiment und will gemeinsam mit den Gästen ein Buch schreiben. Auch musikalisch wird einiges geboten – etwa mit einer Jamsession am Sonntag auf dem Goetheplatz.
>> 5-Jahres-Feier der Akademie für interdisziplinäre Prozesse vom 1.- 3. Juli in den Räumen der Afip, Ludwigstraße 112a, sowie dem Goetheplatz Offenbach. Das ganze Programm gibt es hier.
Web: www.afip-hessen.de
23. Juni 2016, 11.30 Uhr
Christina Weber
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