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A Tale of Two Worlds
Die Neuerfindung des Museums für Moderne Kunst
Für die Ausstellung "A Tale of Two Worlds" wurde die Sammlung des MMK unter die Lupe genommen – und in Dialog mit Werken Lateinamerikas gesetzt. In 500 Werken finden zwei Kontinente zueinander.
Am Anfang des Medientermins steht Danksagung nach Danksagung. Wie das wohl so ist, wenn ein Mammutprojekt zum Abschluss kommt. 500 Werke von über 100 Künstlern zeigt das Museum für Moderne Kunst in seiner neuen Ausstellung. Am Freitagabend wird sie eröffnet. "Es ist die aufwendigste Ausstellung in der Geschichte des Museums", sagt Peter Gorschlüter, stellvertretender Direktor des Hauses. Vier Jahre lang habe eine transkontinentales Team daran gearbeitet. Kuratiert wurde sie eben nicht nur vom Frankfurter Klaus Görner, sondern auch von Victoria Noorthoorn und Javier Villa vom Museo de Arte Moderno des Buenos Aires. Dort werden die Werke im Sommer kommenden Jahres zu sehen sein – es ist die erste Ausstellung im Neubau des Museums, "wir haben dort dieselbe Ausstellungsfläche wie im MMK – mir soll noch einer sagen, dass es keine Zufälle gibt", sagt Frau Noorthoorn.
Die Idee der Schau: Die Sammlung des MMK unter einem lateinamerikanischen Blickwinkel zu betrachten – und dann Künstler aus Südamerika in Korrespondenz zu setzen. "So ein Projekt stellt das ganze Haus auf den Kopf", meint Herr Gorschlüter – erschwerend kam hinzu, dass das Haus derzeit einen Führungswechsel verarbeitet. Susanne Gaensheimer, die das Projekt einst startete, hat das Haus verlassen; im Januar beginnt Susanne Pfeffer als Direktorin.
Nun zum Inhalt: "Wir haben nach Wegen gesucht, die uns zum Herz dieser Sammlung führen", sagt Javier Villa. Und dabei kam heraus: Die Kunst der 60er- und 70er-Jahre, die Pop Art, die Minimal Art, die tragend für die Sammlung des MMK ist, sieht seine Korrespondenz eher in der lateinamerikanischen Kunst des 40er- und 50er-Jahre.
Bereits seit mehreren Jahren öffnet sich das MMK in seinem Ausstellungsprogramm und seiner Sammlungspolitik außereuropäischen Perspektiven der internationalen Gegenwartskunst und untersucht kritisch die veränderten sozio-politischen Bedingungen, unter denen Kunst in einer globalisierten Welt entsteht. Die Vision des Museums steht im Einklang mit den Intentionen des Programms „Museum Global“ der Kulturstiftung des Bundes. Die miteinander verwobenen Perspektiven zweier Kontinente und Kulturen, die in „A Tale of Two Worlds“ deutlich werden, geben dem MMK die Möglichkeit, die eigene Sammlung in einem völlig neuen Licht zu sehen. Obwohl die ausgestellten Werke unter unterschiedlichsten politischen, wirtschaftlichen und historischen Bedingungen entstanden sind, offenbart die Ausstellung beachtliche Parallelen in den Entwicklungen und Kreuzungspunkten aber auch unterschiedliche Ansätze. Ganz wunderbar funktioniert das, regelrecht neugierig blickt man auf die Beschreibungen der Kunstwerke – manche könnten im Grunde fast vom selben Künstler stammen. Nur ein Beispiel sind die Arbeiten von Thomas Bayrle und Léon Ferrari:
Zum Titel der Schau sagt Javier Villa: "Richtig, wir kommen aus zwei Welten. Für uns gilt, dass wir uns schon seit hundert Jahren mit euch im Dialog befinden – ich weiß allerdings nicht, ob ihr auch in einem Dialog mit uns seid." Nun, diesen Anfang kann man nun im MMK nehmen. Oder einfach mal eine Reise nach Buenos Aires planen, wenn dort am 7. Juli 2017 die Ausstellung eröffnet wird. "Es wird spannend zu sehen sein, wie sich der Blick verändert, wenn diese Werke in einer ganz anderen Umgebung zu sehen sein werden", sagt Victoria Noorthoorn.
Foto oben: Cildo Meireles, Coca Cola, 1970 © The artist, Daros Latinamerica Collection, Zürich
Die Idee der Schau: Die Sammlung des MMK unter einem lateinamerikanischen Blickwinkel zu betrachten – und dann Künstler aus Südamerika in Korrespondenz zu setzen. "So ein Projekt stellt das ganze Haus auf den Kopf", meint Herr Gorschlüter – erschwerend kam hinzu, dass das Haus derzeit einen Führungswechsel verarbeitet. Susanne Gaensheimer, die das Projekt einst startete, hat das Haus verlassen; im Januar beginnt Susanne Pfeffer als Direktorin.
Nun zum Inhalt: "Wir haben nach Wegen gesucht, die uns zum Herz dieser Sammlung führen", sagt Javier Villa. Und dabei kam heraus: Die Kunst der 60er- und 70er-Jahre, die Pop Art, die Minimal Art, die tragend für die Sammlung des MMK ist, sieht seine Korrespondenz eher in der lateinamerikanischen Kunst des 40er- und 50er-Jahre.
Bereits seit mehreren Jahren öffnet sich das MMK in seinem Ausstellungsprogramm und seiner Sammlungspolitik außereuropäischen Perspektiven der internationalen Gegenwartskunst und untersucht kritisch die veränderten sozio-politischen Bedingungen, unter denen Kunst in einer globalisierten Welt entsteht. Die Vision des Museums steht im Einklang mit den Intentionen des Programms „Museum Global“ der Kulturstiftung des Bundes. Die miteinander verwobenen Perspektiven zweier Kontinente und Kulturen, die in „A Tale of Two Worlds“ deutlich werden, geben dem MMK die Möglichkeit, die eigene Sammlung in einem völlig neuen Licht zu sehen. Obwohl die ausgestellten Werke unter unterschiedlichsten politischen, wirtschaftlichen und historischen Bedingungen entstanden sind, offenbart die Ausstellung beachtliche Parallelen in den Entwicklungen und Kreuzungspunkten aber auch unterschiedliche Ansätze. Ganz wunderbar funktioniert das, regelrecht neugierig blickt man auf die Beschreibungen der Kunstwerke – manche könnten im Grunde fast vom selben Künstler stammen. Nur ein Beispiel sind die Arbeiten von Thomas Bayrle und Léon Ferrari:
Zum Titel der Schau sagt Javier Villa: "Richtig, wir kommen aus zwei Welten. Für uns gilt, dass wir uns schon seit hundert Jahren mit euch im Dialog befinden – ich weiß allerdings nicht, ob ihr auch in einem Dialog mit uns seid." Nun, diesen Anfang kann man nun im MMK nehmen. Oder einfach mal eine Reise nach Buenos Aires planen, wenn dort am 7. Juli 2017 die Ausstellung eröffnet wird. "Es wird spannend zu sehen sein, wie sich der Blick verändert, wenn diese Werke in einer ganz anderen Umgebung zu sehen sein werden", sagt Victoria Noorthoorn.
Foto oben: Cildo Meireles, Coca Cola, 1970 © The artist, Daros Latinamerica Collection, Zürich
Web: mmk-frankfurt.de
24. November 2017, 11.19 Uhr
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