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70 Jahre Goethe-Haus
Der Geist der Goethezeit
Vor 70 Jahren wurde das originalgetreu rekonstruierte Geburtshaus Goethes wiedereröffnet. Diesem Ereignis widmet das Freie Deutsche Hochstift nun einen Vortrag im Live-Stream sowie eine Online-Ausstellung mit zahlreichen Briefen, Fotos, Aufsätzen und Zeitungsartikeln.
Das Frankfurter Goethe-Haus im Großen Hirschgraben war bis 1795 der Wohnsitz der Familie Goethe. Doch die Räumlichkeiten, in denen Johann Wolfang von Goethe am 28. August 1749 zur Welt kam, aufwuchs und auch einen großen Teil seiner Jugend verbrachte, wurden im März 1944 bei einem Luftangriff vollständig zerstört. Daraufhin wurde das Gebäude originalgetreu rekonstruiert und 1951 wieder der Öffentlichkeit übergeben. Diesem Ereignis widmet das Freie Deutsche Hochstift nun einen Vortrag sowie eine Online-Ausstellung.
Dass das Elternhaus Goethes wiederaufgebaut wurde, war keine einfache Entscheidung. Dem Entschluss war eine intensive Debatte vorausgegangen, die bundesweit Beachtung fand und die Frage aufgriff, wie mit dem zerstörten historischen Erbe nach dem Krieg umgegangen werden sollte. Anhänger des Deutschen Werkbundes hatten sich gegen den vom Hochstift unter Ernst Beutler favorisierten originalgetreuen Wiederaufbau ausgesprochen, welcher von Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Albert Schweitzer oder Benno Reifenberg unterstützt wurde. Im Frühjahr 1947 fiel schließlich die Entscheidung zugunsten des Wiederaufbaus.
Das Freie Deutsche Hochstift widmet der Eröffnung, die dann vier Jahre später – am 10. Mai 1951 – stattfand, am Montagabend eine Veranstaltung im Live-Stream. Die Festrede wird Architekt Wolfgang Voigt halten, im Anschluss sollen im Gespräch mit Joachim Seng, dem Leiter der
Bibliothek sowie Nina Sonntag, Kunsthistorikerin am Haus, die unterschiedlichen Positionen der zeitgenössischen Diskussion anschaulich werden.
„Das Haus atmet bis heute den Geist der Goethezeit, auch wenn es in Wirklichkeit aus dem Jahr 1951 stammt“, so Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) anlässlich des Festaktes. Es sei die Verpflichtung des Freien Deutschen Hochstiftes aber auch der Stadt, diese „Atmosphäre zu bewahren und weiterzutragen“. Ergänzend dazu wird auch eine neue Online-Ausstellung eröffnet. Diese soll mit zahlreichen Relikten wie Briefen, Fotos, Aufsätzen und Zeitungsartikeln den Weg von der Zerstörung bis zur Einweihung des Goethe-Hauses aufzeigen.
Weiter plant das Freie Deutsche Hochstift in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus noch im Jubiläumsjahr das Deutsche Romantik-Museum zu eröffnen. Wie das Kulturinstitut mitteilt, soll mit der Ergänzung von Goethe-Haus und Gemäldegalerie ein Museum entstehen, welches sich mit der Epoche der Romantik auseinandersetzt und Goethe selbst in ein neues Licht rückt. Die Eröffnung soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.
Frankfurts Gabe an die Welt – Festvortrag mit Wolfgang Voigt, 10. Mai, 19 Uhr, Teilnahme kostenlos, www.freies-deutsches-hochstift.de
Dass das Elternhaus Goethes wiederaufgebaut wurde, war keine einfache Entscheidung. Dem Entschluss war eine intensive Debatte vorausgegangen, die bundesweit Beachtung fand und die Frage aufgriff, wie mit dem zerstörten historischen Erbe nach dem Krieg umgegangen werden sollte. Anhänger des Deutschen Werkbundes hatten sich gegen den vom Hochstift unter Ernst Beutler favorisierten originalgetreuen Wiederaufbau ausgesprochen, welcher von Persönlichkeiten wie Hermann Hesse, Albert Schweitzer oder Benno Reifenberg unterstützt wurde. Im Frühjahr 1947 fiel schließlich die Entscheidung zugunsten des Wiederaufbaus.
Das Freie Deutsche Hochstift widmet der Eröffnung, die dann vier Jahre später – am 10. Mai 1951 – stattfand, am Montagabend eine Veranstaltung im Live-Stream. Die Festrede wird Architekt Wolfgang Voigt halten, im Anschluss sollen im Gespräch mit Joachim Seng, dem Leiter der
Bibliothek sowie Nina Sonntag, Kunsthistorikerin am Haus, die unterschiedlichen Positionen der zeitgenössischen Diskussion anschaulich werden.
„Das Haus atmet bis heute den Geist der Goethezeit, auch wenn es in Wirklichkeit aus dem Jahr 1951 stammt“, so Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) anlässlich des Festaktes. Es sei die Verpflichtung des Freien Deutschen Hochstiftes aber auch der Stadt, diese „Atmosphäre zu bewahren und weiterzutragen“. Ergänzend dazu wird auch eine neue Online-Ausstellung eröffnet. Diese soll mit zahlreichen Relikten wie Briefen, Fotos, Aufsätzen und Zeitungsartikeln den Weg von der Zerstörung bis zur Einweihung des Goethe-Hauses aufzeigen.
Weiter plant das Freie Deutsche Hochstift in unmittelbarer Nachbarschaft zum Goethe-Haus noch im Jubiläumsjahr das Deutsche Romantik-Museum zu eröffnen. Wie das Kulturinstitut mitteilt, soll mit der Ergänzung von Goethe-Haus und Gemäldegalerie ein Museum entstehen, welches sich mit der Epoche der Romantik auseinandersetzt und Goethe selbst in ein neues Licht rückt. Die Eröffnung soll voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte erfolgen.
Frankfurts Gabe an die Welt – Festvortrag mit Wolfgang Voigt, 10. Mai, 19 Uhr, Teilnahme kostenlos, www.freies-deutsches-hochstift.de
10. Mai 2021, 12.01 Uhr
sie
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18. November 2024
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