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25 Jahre „Africa Alive“
Migration und Menschenrechte
Selbst im europäischen Festivalkanon nimmt „Africa Alive“ schon lange eine Sonderstellung ein – weil das Festival mit Filmen, Lesungen, Konzerten und Diskussionsforen den Kontinent in Rundansichten präsentiert, 2019 vom 30.1. bis 16.2.
Vom 30. Januar bis zum 16. Februar heißt es wieder „Africa Alive“ an gleich sechs Veranstaltungsorten in Frankfurt. Filme satt gibt es im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum und im Filmforum Höchst. Gelesen wird im Weltkulturen Museum. Das Haus am Dom lädt zur Podiumsdiskussion ein. In den Räumen von Afroton kommen die Kinder auf ihre Kosten. Und die zwei Konzerte in der Brotfabrik bilden den Rahmen um das ambitionierte Projekt. 2019 feiert das ein bemerkenswertes Jubiläum. Seit 25 Jahren gibt es „Africa Alive“ nun schon. Hier kommen die Macher zu Wort.
JOURNAL FRANKFURT: Wenn ein Festival ein solch bemerkenswertes Jubiläum feiert stellt sich natürlich die Frage: Wie kam es 1994 zur Gründung von „Africa Alive“?
Natascha Gikas: Der afrikanische Kontinent war da so gut wie nicht in den Medien präsent und wenn dann nur mit Negativ-Schlagzeilen. Dem wollte man etwas entgegensetzen, wollte den Kontinent auch in seiner Unterschiedlichkeit selbst zu Wort kommen lassen und ihn durch die Künstler für sich sprechen lassen.
Maria Németh: Vieles gruppierte sich davor um einzelne Länder. Da hat man sich nur an Silvester unter dem Dach der Christuskirche getroffen und einzelne, kleine, spezialisierte Festivals organisiert. In der Gruppe kamen dann Kulturschaffende zusammen, die Interesse hatten, afrikanische Kultur in Rundansichten zu zeigen, also Film, bildende Kunst, Literatur, Musik und Diskussion zusammenzufassen. Das hat ganz andere Perspektiven eröffnet, das war ein Kristallisationspunkt. Das exotische Bild von Afrika sollte in den Hintergrund gedrängt werden.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ gilt ja schon seit längerem als Vorreiter und Wegbereiter für ähnlich gelagerte Veranstaltungen...
Cornelia Wilß: Was sehr besonders ist für „Africa Alive“: Vom Engagement in Frankfurt gehen immer noch innovative Gedanken in die ganze Bundesrepublik aus. Alle Festivalmacher gucken schon nach Frankfurt: Was machen die da? Denn es ist ein besonderer Schatz, der hier entstanden ist. Es werden immer schon frühzeitig thematisch durch die Filmauswahl und auch in anderen künstlerischen Bereichen wie den Konzerten Akzente gesetzt, die dann zwei, drei Jahre später in anderen Städten ankommen. Das über 25 Jahre hinzubekommen, das habe ich immer mit sehr viel Begeisterung wahrgenommen, das finde ich sehr besonders. Da kann Frankfurt stolz darauf sein.
JOURNAL FRANKFURT: Was macht „Africa Alive“ für die Künstler selbst so besonders?
Klaus-Peter Roth: Dass wir uns hier in der Gruppe sehr, sehr stark um die Künstler kümmern. Es gibt sicher Festivals, die für die Künstler kommerziell wichtiger sind, aber bei uns gibt es die familiäre Atmosphäre. Man redet viel, sitzt zusammen in der Kneipe, lädt nach Hausen ein, man diskutiert die Kunst, die Politik, man tauscht sich aus.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ menschelt also, ist aber auch ohne seinen politischen Anspruch nicht denkbar...
Maria Németh: Afropolitan ist so ein Schlagwort geworden, das haben wir hier schon früh entdeckt, dass man die Vielfalt der afrikanischen Diaspora, hierzulande, aber auch europaweit, sehr gut nutzen kann, Leute mit einem Fuß hier, einem Fuß dort, auch in Amerika, das haben wir ausgebaut, dazu kommen die Reisen zu den Festivals auch in Afrika. Durch diese persönlich gefärbte Vernetzung ist es möglich, „Africa Alive“ überhaupt zustande zu bringen.
Margrit Klingler-Clavijo: Es war ja auch nie nur das anglophone oder frankophone Afrika präsent, sondern auch das lusophone, also portugiesischsprachige. Das war wirklich was ganz Besonderes, weil das sonst hinter den anderen beiden Sprachen immer zurücksteht. Da wurden infolgedessen auch Verbindungen nach Brasilien geknüpft, das war unheimlich spannend, zeigt aber auch: Wir wollten die ganze Vielfalt und Bandbreite Afrikas abbilden. Daraufhin wurden später auch Bücher übersetzt, die ohne das Festival nicht wahrgenommen wären. Der Dichter, der dieses Jahr kommen wird, Abdellatif Laâbi, war übrigens vor 15 Jahren auch schon mal da. Er ist inzwischen einer der großen frankophonen Dichter, der mit vielen Preisen bedacht wird. „Africa Alive“ ist eine Plattform wo Aufmerksamkeit entsteht, die zu einer größeren Präsenz in Deutschland führt.
JOURNAL FRANKFURT: Hat sich über die Jahre denn etwas an der Wahrnehmung Afrikas und des Festivals durch die Medien und das Publikum geändert?
Klaus-Peter Roth: Es gibt ein Publikum, das mit hineingewachsen ist, sich viel angeeignet hat, ob in Bezug auf Musik, Literatur, auch bildender Kunst. Ich weiß von vielen Leuten, dass sie einen Weg in die Filmkultur gefunden haben und die sagen, klasse, dass man so was in Frankfurt bei euch sehen kann. Sie haben ein Hintergrundwissen, kommen auch kontinuierlich zu „Africa Alive“, gucken sich die Filme an, sind bei den Diskussionen dabei und haben, wie sie sagen, dabei etwas gelernt.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ hat ja immer den Anspruch, das aktuelle Filmschaffen Afrikas zu zeigen. Aber bei einer Jubiläumsveranstaltung bietet sich ja auch ein Blick zurück an...
Natascha Gikas: Wir versuchen immer wieder Klassiker zu zeigen. Im Moment ist die große Digitalisierungswelle im Gange, Filme werden so restauriert. Bisher war es schwierig, an afrikanische Klassiker heranzukommen. Es gibt ein paar wenige Archive mit alten Kopien, jetzt wurden 50 afrikanische Klassiker restauriert. Es ist gut, dass die Vertriebe Filme digitalisiert neu auflegen. Einzelne Länder entdecken ihre Filmgeschichte, Filme, die verschollen waren, wurden wiederentdeckt. Sie kommen drauf, sich für die Geschichte des eigenen Landes zu interessieren, die eigene Identität. Das kommt jetzt so langsam, dass sie realisieren, dass es ein Teil ihres nationalen Erbes ist. Deswegen finde ich den Aspekt der Filmklassiker so wichtig, weil es auch in Afrika selbst gerade viel bewegt.
JOURNAL FRANKFURT: Die Retrospektive ist dem bekannten kamerunischen Filmemacher Jean-Pierre Bekolo gewidmet...
Natascha Gikas: Wir haben eine Werkschau mit Bekolo weil seine Arbeit immer in die Zukunft gerichtet ist. Er wurde oft als Afro-Futurist bezeichnet. Seine Filme haben oft futuristische Themen. Er hat sogar eine Serie gedreht fürs Internet, spielt immer mit verschiedenen Genres, verschiedenen Formen. Die Montage ist auch immer sehr wichtig. Sein aktuellster Film „Naked Reality“, der auch auf der Berlinale lief, knüpft an unser letztes Thema an.
Klaus-Peter Roth: Was wichtig zu erwähnen ist: Philosophie und geisteswissenschaftliches Denken wird den Afrikanern mehr oder minder abgesprochen. Man hört Musik, guckt sich bildende Kunst an, es gibt schöne Filme, es gibt Tanz, aber wer redet darüber, dass es auch Theoriebildung gibt? Es gibt sehr viele Philosophen in Afrika, es gibt Colloquien, die Bekolo auch abgefilmt hat mit seinem „Afrique, La pensée en mouvement Part I“ (2017). Das Denken in Bewegung. Es ist ganz wichtig, dass man das auch mal miteinbezieht, das passiert viel zu selten. Mit der Abwertung des Kontinents wird Afrika auch die Theoriebildung abgesprochen. Das ist das Fatale, auch kolonialistisches Denken.
JOURNAL FRANKFURT: Zu den aktuellen Filmen...
Natascha Gikas: Bei den aktuellen Filmen sind es die ganz unterschiedlichen Aspekte, die wir im Laufe der Jahre hier immer wieder gezeigt haben: Es geht einerseits um Migration auch innerhalb Afrikas, es geht sehr stark um Frauenthemen. Die hatten wir vor zwei, drei Jahren mal als Hauptthema gehabt. Seitdem sieht man viele Filme, die von Frauen gemacht wurden. Wir wollten nicht alleine auf das Thema Migration setzen. Damit wären wir zu sehr dem Zeitgeist gefolgt.
Maria Németh: Eine ganztägige Veranstaltung mit Podiumsdiskussion im Haus am Dom ist dem Thema Menschenrechte, mit dem Hintergrund der Migration und was sich in der Gesellschaft verändert, gewidmet.
JOURNAL FRANKFURT: Traditionell bildet die Musik den Rahmen um das zweiwöchige Festival, diesmal finden beide Konzerte in der Brotfabrik statt...
Michael Röttger: Zum Eröffnungskonzert am 31.1. haben wir Abou Diarra mit seiner Band aus Mali eingeladen, ein junger Künstler verknüpft mit Toumani Diabate, der durch die ganzen Länder in Westafrika zu Fuß gereist ist. Er hat das, was er erfahren hat, umgesetzt auf seinem Instrument. Er spielt mit einem weißen Mundharmonikaspieler, die sich sehr gut ergänzen; sie funktionieren zusammen mit großer Herzlichkeit. Er gilt als „Jimi Hendrix der Ngoni“, spielt das Instrument auch auf dem Rücken, leckt die Saiten. Das geht unter die Haut. Am 16.2. kommt Gyedu-Blay Ambolley, ein Altstar aus Ghana zu seiner Europa-Premiere, ein charismatischer Sänger aus der Zeit von Fela Kuti und Ibo Taylor.
Natascha Gikas, Deutsches Filminstitut und Filmmuseum
Maria Németh, Gründungsmitglied „Africa Alive“
Cornelia Wilß, Journalistin
Klaus-Peter Roth, Filmforum Höchst
Margrit Klingler-Clavijo, Hörfunkjournalistin, Übersetzerin
Michael Röttger, Afroton – Instrumente der Welt
JOURNAL FRANKFURT: Wenn ein Festival ein solch bemerkenswertes Jubiläum feiert stellt sich natürlich die Frage: Wie kam es 1994 zur Gründung von „Africa Alive“?
Natascha Gikas: Der afrikanische Kontinent war da so gut wie nicht in den Medien präsent und wenn dann nur mit Negativ-Schlagzeilen. Dem wollte man etwas entgegensetzen, wollte den Kontinent auch in seiner Unterschiedlichkeit selbst zu Wort kommen lassen und ihn durch die Künstler für sich sprechen lassen.
Maria Németh: Vieles gruppierte sich davor um einzelne Länder. Da hat man sich nur an Silvester unter dem Dach der Christuskirche getroffen und einzelne, kleine, spezialisierte Festivals organisiert. In der Gruppe kamen dann Kulturschaffende zusammen, die Interesse hatten, afrikanische Kultur in Rundansichten zu zeigen, also Film, bildende Kunst, Literatur, Musik und Diskussion zusammenzufassen. Das hat ganz andere Perspektiven eröffnet, das war ein Kristallisationspunkt. Das exotische Bild von Afrika sollte in den Hintergrund gedrängt werden.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ gilt ja schon seit längerem als Vorreiter und Wegbereiter für ähnlich gelagerte Veranstaltungen...
Cornelia Wilß: Was sehr besonders ist für „Africa Alive“: Vom Engagement in Frankfurt gehen immer noch innovative Gedanken in die ganze Bundesrepublik aus. Alle Festivalmacher gucken schon nach Frankfurt: Was machen die da? Denn es ist ein besonderer Schatz, der hier entstanden ist. Es werden immer schon frühzeitig thematisch durch die Filmauswahl und auch in anderen künstlerischen Bereichen wie den Konzerten Akzente gesetzt, die dann zwei, drei Jahre später in anderen Städten ankommen. Das über 25 Jahre hinzubekommen, das habe ich immer mit sehr viel Begeisterung wahrgenommen, das finde ich sehr besonders. Da kann Frankfurt stolz darauf sein.
JOURNAL FRANKFURT: Was macht „Africa Alive“ für die Künstler selbst so besonders?
Klaus-Peter Roth: Dass wir uns hier in der Gruppe sehr, sehr stark um die Künstler kümmern. Es gibt sicher Festivals, die für die Künstler kommerziell wichtiger sind, aber bei uns gibt es die familiäre Atmosphäre. Man redet viel, sitzt zusammen in der Kneipe, lädt nach Hausen ein, man diskutiert die Kunst, die Politik, man tauscht sich aus.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ menschelt also, ist aber auch ohne seinen politischen Anspruch nicht denkbar...
Maria Németh: Afropolitan ist so ein Schlagwort geworden, das haben wir hier schon früh entdeckt, dass man die Vielfalt der afrikanischen Diaspora, hierzulande, aber auch europaweit, sehr gut nutzen kann, Leute mit einem Fuß hier, einem Fuß dort, auch in Amerika, das haben wir ausgebaut, dazu kommen die Reisen zu den Festivals auch in Afrika. Durch diese persönlich gefärbte Vernetzung ist es möglich, „Africa Alive“ überhaupt zustande zu bringen.
Margrit Klingler-Clavijo: Es war ja auch nie nur das anglophone oder frankophone Afrika präsent, sondern auch das lusophone, also portugiesischsprachige. Das war wirklich was ganz Besonderes, weil das sonst hinter den anderen beiden Sprachen immer zurücksteht. Da wurden infolgedessen auch Verbindungen nach Brasilien geknüpft, das war unheimlich spannend, zeigt aber auch: Wir wollten die ganze Vielfalt und Bandbreite Afrikas abbilden. Daraufhin wurden später auch Bücher übersetzt, die ohne das Festival nicht wahrgenommen wären. Der Dichter, der dieses Jahr kommen wird, Abdellatif Laâbi, war übrigens vor 15 Jahren auch schon mal da. Er ist inzwischen einer der großen frankophonen Dichter, der mit vielen Preisen bedacht wird. „Africa Alive“ ist eine Plattform wo Aufmerksamkeit entsteht, die zu einer größeren Präsenz in Deutschland führt.
JOURNAL FRANKFURT: Hat sich über die Jahre denn etwas an der Wahrnehmung Afrikas und des Festivals durch die Medien und das Publikum geändert?
Klaus-Peter Roth: Es gibt ein Publikum, das mit hineingewachsen ist, sich viel angeeignet hat, ob in Bezug auf Musik, Literatur, auch bildender Kunst. Ich weiß von vielen Leuten, dass sie einen Weg in die Filmkultur gefunden haben und die sagen, klasse, dass man so was in Frankfurt bei euch sehen kann. Sie haben ein Hintergrundwissen, kommen auch kontinuierlich zu „Africa Alive“, gucken sich die Filme an, sind bei den Diskussionen dabei und haben, wie sie sagen, dabei etwas gelernt.
JOURNAL FRANKFURT: „Africa Alive“ hat ja immer den Anspruch, das aktuelle Filmschaffen Afrikas zu zeigen. Aber bei einer Jubiläumsveranstaltung bietet sich ja auch ein Blick zurück an...
Natascha Gikas: Wir versuchen immer wieder Klassiker zu zeigen. Im Moment ist die große Digitalisierungswelle im Gange, Filme werden so restauriert. Bisher war es schwierig, an afrikanische Klassiker heranzukommen. Es gibt ein paar wenige Archive mit alten Kopien, jetzt wurden 50 afrikanische Klassiker restauriert. Es ist gut, dass die Vertriebe Filme digitalisiert neu auflegen. Einzelne Länder entdecken ihre Filmgeschichte, Filme, die verschollen waren, wurden wiederentdeckt. Sie kommen drauf, sich für die Geschichte des eigenen Landes zu interessieren, die eigene Identität. Das kommt jetzt so langsam, dass sie realisieren, dass es ein Teil ihres nationalen Erbes ist. Deswegen finde ich den Aspekt der Filmklassiker so wichtig, weil es auch in Afrika selbst gerade viel bewegt.
JOURNAL FRANKFURT: Die Retrospektive ist dem bekannten kamerunischen Filmemacher Jean-Pierre Bekolo gewidmet...
Natascha Gikas: Wir haben eine Werkschau mit Bekolo weil seine Arbeit immer in die Zukunft gerichtet ist. Er wurde oft als Afro-Futurist bezeichnet. Seine Filme haben oft futuristische Themen. Er hat sogar eine Serie gedreht fürs Internet, spielt immer mit verschiedenen Genres, verschiedenen Formen. Die Montage ist auch immer sehr wichtig. Sein aktuellster Film „Naked Reality“, der auch auf der Berlinale lief, knüpft an unser letztes Thema an.
Klaus-Peter Roth: Was wichtig zu erwähnen ist: Philosophie und geisteswissenschaftliches Denken wird den Afrikanern mehr oder minder abgesprochen. Man hört Musik, guckt sich bildende Kunst an, es gibt schöne Filme, es gibt Tanz, aber wer redet darüber, dass es auch Theoriebildung gibt? Es gibt sehr viele Philosophen in Afrika, es gibt Colloquien, die Bekolo auch abgefilmt hat mit seinem „Afrique, La pensée en mouvement Part I“ (2017). Das Denken in Bewegung. Es ist ganz wichtig, dass man das auch mal miteinbezieht, das passiert viel zu selten. Mit der Abwertung des Kontinents wird Afrika auch die Theoriebildung abgesprochen. Das ist das Fatale, auch kolonialistisches Denken.
JOURNAL FRANKFURT: Zu den aktuellen Filmen...
Natascha Gikas: Bei den aktuellen Filmen sind es die ganz unterschiedlichen Aspekte, die wir im Laufe der Jahre hier immer wieder gezeigt haben: Es geht einerseits um Migration auch innerhalb Afrikas, es geht sehr stark um Frauenthemen. Die hatten wir vor zwei, drei Jahren mal als Hauptthema gehabt. Seitdem sieht man viele Filme, die von Frauen gemacht wurden. Wir wollten nicht alleine auf das Thema Migration setzen. Damit wären wir zu sehr dem Zeitgeist gefolgt.
Maria Németh: Eine ganztägige Veranstaltung mit Podiumsdiskussion im Haus am Dom ist dem Thema Menschenrechte, mit dem Hintergrund der Migration und was sich in der Gesellschaft verändert, gewidmet.
JOURNAL FRANKFURT: Traditionell bildet die Musik den Rahmen um das zweiwöchige Festival, diesmal finden beide Konzerte in der Brotfabrik statt...
Michael Röttger: Zum Eröffnungskonzert am 31.1. haben wir Abou Diarra mit seiner Band aus Mali eingeladen, ein junger Künstler verknüpft mit Toumani Diabate, der durch die ganzen Länder in Westafrika zu Fuß gereist ist. Er hat das, was er erfahren hat, umgesetzt auf seinem Instrument. Er spielt mit einem weißen Mundharmonikaspieler, die sich sehr gut ergänzen; sie funktionieren zusammen mit großer Herzlichkeit. Er gilt als „Jimi Hendrix der Ngoni“, spielt das Instrument auch auf dem Rücken, leckt die Saiten. Das geht unter die Haut. Am 16.2. kommt Gyedu-Blay Ambolley, ein Altstar aus Ghana zu seiner Europa-Premiere, ein charismatischer Sänger aus der Zeit von Fela Kuti und Ibo Taylor.
Natascha Gikas, Deutsches Filminstitut und Filmmuseum
Maria Németh, Gründungsmitglied „Africa Alive“
Cornelia Wilß, Journalistin
Klaus-Peter Roth, Filmforum Höchst
Margrit Klingler-Clavijo, Hörfunkjournalistin, Übersetzerin
Michael Röttger, Afroton – Instrumente der Welt
10. Januar 2019, 10.24 Uhr
Detlef Kinsler
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