Wiesbadener Salzbachtalbrücke

Sprengung beider Brückenbauteile

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Beide Teile der am vergangenen Freitag abgesackten Salzbachtalbrücke in Wiesbaden sollen gesprengt werden. Wie die Autobahn GmbH mitteilte, soll die Sprengung in etwa zwei Monaten stattfinden, die Bauarbeiten sollen nach bisherigen Planungen ein Jahr dauern.

mad /

Auf Pendlerinnen und Pendler zwischen Mainz, Wiesbaden und Frankfurt kommen weiterhin lang andauernde Verkehrsbehinderungen und -einschränkungen zu: Nachdem die Salzbachtalbrücke in Wiesbaden vergangene Woche infolge einer Absenkung des Überbaus um 30 Zentimeter gesperrt wurde, sollen nun beide Brückenbauteile gesprengt werden. Dies geht aus einer Mitteilung der zuständigen Autobahn GmbH hervor.

Ulrich Neuroth, Direktor der Niederlassung West der Autobahn GmbH, teilte mit: „Zurzeit ist die Stabilisierung der Südbrücke das vordringliche Ziel, um weitere unkontrollierte Bewegungen des Südüberbaus zu verhindern.“ Es bestehe derzeit eine Sicherheitszone, sodass notwendige Arbeiten nur mithilfe spezieller Techniken möglich seien. Zwar werde derzeit noch zwischen einem konventionellen Rückbau auf einer kompletten Einrüstung und einer Sprengung von Süd- und Nordbauwerk abgewägt, letztere stehe, so Neuroth, jedoch im besonderen Fokus der weiteren Planungen.

Der Direktor machte zudem deutlich, dass es dabei gelte, den Schutz der Verkehrsteilnehmenden und aller am Bau Beteiligten zu gewährleisten sowie den Verkehr auf allen gesperrten Wegen wieder sicher zu ermöglichen. Auch die „zeitliche Wirkung“ einer Sprengung spiele dabei eine Rolle: „Erwartet wird auch ein Zeitgewinn bei der Fertigstellung der Neubauten und damit eine frühere Auflösung der verkehrlichen Behinderungen im Zuge der A 66“, sagte Neuroth. Die Vorarbeiten für eine mögliche Sprengung könnten erst nach Abschluss der Sicherungsarbeiten starten.

Nach erfolgreicher Sprengung könne laut der Autobahn GmbH der südliche Neubau „im Herbst 2021“ beginnen. Die Fundamentierungen der neuen Brückenpfeiler seien bereits hergestellt. „Eine Fertigstellung innerhalb eines Jahres gilt sodann als realistisch. Bis dahin bleiben die bekannten Einschränkungen im Zuge der A 66 voraussichtlich bestehen“, sagte Neuroth.

Das Absenken des Brückenüberbaus der Salzbachtalbrücke hat auch massive Auswirkungen auf den Zugverkehr in und um Wiesbaden: Da durch die Absenkung Betonbrocken auf die unter der Salzbachtalbrücke hindurchführende Bundesstraße gefallen waren, dürfen derzeit neben den Straßen auch die Bahngleise unter der Brücke nicht befahren werden. Daraus folgt, dass der Hauptbahnhof Wiesbaden im Moment so gut wie abgeschnitten vom Zugverkehr ist. Pendler:innen, die zum Hauptbahnhof müssen, kommen lediglich bis zur Haltestelle Wiesbaden-Ost; danach gilt ein Schienenersatzverkehr. Aktuell werden zur Entzerrung des Verkehrs und zur Stauverhinderung im Autobahnnetz großräumige Umleitungen über Anzeigetafeln ausgewiesen. Im Bereich des Schiersteiner Kreuzes gilt zudem ein Verbot für LKW über 3,5 Tonnen, um die Anschlussstelle Wiesbaden-Biebrich zu entlasten.


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