Vergangenen Sonntag kam es zu einem mutmaßlich queerfeindlichen Angriff in der Innenstadt. Dabei hat ein Unbekannter einem 37-Jährigen ins Gesicht geschlagen. Erst vor einer Woche kam es zu einem ähnlichen Angriff in der Elefantengasse.
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Vergangenen Sonntag, gegen 1.25 Uhr, kam es zu einem mutmaßlich queerfeindlichen Angriff an der Ecke Große Friedberger Straße/Schäfergasse, bei dem laut Polizei Frankfurt ein 37-jähriger Mann von einem Unbekannten ins Gesicht geschlagen wurde. Zuvor habe sich der mutmaßliche Täter, der in einer Gruppe unterwegs war, „offensichtlich abfällig“ in einer fremden Sprache über den 37-Jährigen geäußert. Darüber hinaus habe er dem Geschädigten „entsprechende Blicke“ zugeworfen. Nachdem das Opfer den mutmaßlichen Täter auf sein Verhalten angesprochen habe, habe dieser mit der flachen Hand in das Gesicht des Mannes geschlagen.
Laut Polizeimeldung habe der mutmaßliche Täter weiterhin auf den Geschädigten eingeschlagen, bis dieser ihn weggeschubst habe. Anschließend sei der Unbekannte in Richtung der Alten Gasse geflohen. Die etwa vier bis fünf Begleiter des mutmaßlichen Täters gingen laut Polizei weiter in ein Lokal, in dem dann ihre Personalien aufgenommen wurden. Die Polizei ermittelt weiterhin und sucht nach dem mutmaßlichen Täter.
Der Unbekannte wird laut Polizei als 20 bis 25 Jahre alt und etwa 1,75 Meter groß, mit normaler Figur sowie einem südeuropäisches Aussehen beschrieben. Darüber hinaus trage er einen kurzen Bart, eine schwarze Jacke, eine lange schwarze Hose sowie dunkle Sneaker. Zeuginnen und Zeugen werden darum gebeten Hinweise telefonisch unter der 069/75510100 an das 1. Polizeirevier weiterzugeben. Außerdem können sie sich mit jeder anderen Polizeidiensstelle in Verbindung setzen.
Laut Polizei liegen die in den vergangenen 20 Monaten zur Anzeige gebrachten Fälle queerfeindlicher Angriffe im mittleren einstelligen Bereich. Dabei werden nur jene Fälle gezählt, die sich im Bereich der Innenstadt ereignet haben. Es seien vor allem die Ecken betroffen, in denen sich Lokale und Bars häufen, die vorwiegend von der LGBT*IQ-Community aufgesucht werden. Dazu zähle laut Polizei der Bereich rund um die Alte Gasse, die Große Friedberger Straße sowie umliegende Straßen bis hin zu Konstablerwache.
Erst vergangene Woche Sonntag kam es zu einem mutmaßlich queerfeindlichen Angriff in der Elefantengasse. Dabei wurde dem queeren Opfer der Kiefer gebrochen. Dieser hat daraufhin in einem Video auf Instagram mehr Polizeipräsenz in der „überwiegend queeren Location“ gefordert. Neben diesen beiden Angriffen, kam es im März zudem zu einem Pfefferspray-Angriff auf Dragqueen Electra Pain. Auch Dragqueen Ophidia Scales wurde kurz danach in der Innenstadt körperlich angegriffen. Scales hat, kurz nach dem Angriff, in einem Instagram-Video die Einsatzbereitschaft der Polizei kritisiert: „Es hat lange gedauert bis die Polizei interveniert hat.“
Die Polizei selbst teilt mit, dass sie nun geeignete Maßnahmen ergreifen wolle, um „derartige Übergriffe“ in Zukunft zu vermeiden. Dazu wolle man etwa die Zusammenarbeit mit der queeren Community und den Sicherheitspartnerinnen und -partnern der Stadt intensivieren.