Eisdielen wieder geöffnet

Fontanella: „Das bedeutet, nicht in die Insolvenz gehen zu müssen“

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Seit Montag dürfen Eisdielen in Hessen wieder öffnen, nachdem sie ihren Betrieb vorübergehend einstellen mussten. Jessica Michielin, Mit-Inhaberin des familiengeführten Eiscafés Fontanella im Bahnhofsviertel, berichtet von ihren Erfahrungen der vergangenen Wochen.

Sina Eichhorn /

„Es ist jetzt die vierte Eröffnung in den vergangenen drei Monaten“, sagt Jessica Michielin. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie die Eisdiele Fontanella im Bahnhofsviertel, die seit Montag wieder öffnen darf. In den vergangenen Wochen mussten die beiden ihre Eisdiele zunächst ganz schließen, danach durfte vorübergehend Eis zum Mitnehmen verkauft werden, bis auch dies in Hessen untersagt wurde - als einziges Bundesland in Deutschland.

Nachvollziehen konnte sie die Entscheidung der Hessischen Landesregierung nicht, zumal in anderen Bundesländern Verkauf und Lieferdienst weiter bestehen bleiben durften. „Eis ist zwar nur eine Süßigkeit und kein lebensnotwendiges Produkt, doch für uns ist es überlebensnotwendig“, so Michielin. „Zwei Monate, länger hätten wir nicht überlebt.“ Über die erneute Eröffnung ist sie daher umso glücklicher. „Es war wie eine Befreiung. Denn es bedeutet, dass wir nicht in die Insolvenz gehen müssen“, erklärt die zweifache Mutter – die Kinder müssen der aktuellen Situation geschuldet zu Hause betreut werden. „Wir kommen direkt aus der Winterpause, wir sind auf die kommenden Monate angewiesen.

Das Angebot an Eissorten sei noch reduziert, momentan hätten sie lediglich 16 statt der üblichen 36 Sorten in der Theke, so die Michielin. „Wir wollen sicherstellen, dass wir täglich ein frisches Angebot haben. Zurzeit können wir einfach noch nicht kalkulieren und planen.“ Aufgrund der letzten Schließungen hätten sie bereits zweimal Eis wegwerfen beziehungsweise mit nach Hause nehmen müssen.

Vor der Eisdiele sind inzwischen Sicherheitsmarkierungen angebracht, es dürfen keine Waffeln mehr verkauft werden, nur noch Becher. Darüber hinaus müssen Gäste ihr Eis 50 Meter entfernt verzehren, um Gruppenbildungen zu vermeiden. Die Michielins hoffen nun, nicht mehr schließen zu müssen: „Allein für unsere sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die momentan in Kurzarbeit sind, wäre es eine Erleichterung. Ich habe noch nie so viele Schicht- und Planwechsel machen müssen wie in den vergangenen Wochen.“

Eine aktuelle Trendsorte gebe es dieses Jahr übrigens noch nicht, verrät Michielin. „Wir werden dieses Jahr vor allem auf saisonales Obst und natürlich die Klassiker mit Schokolade setzen.“


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