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Fantasy Filmfest: Familie als Brutstätte des Schreckens
Die Fantasy Filmfest Nights stehen in den Startlöchern. Nach dem Erfolg des Vorjahres trotz zeitweiliger Maskenpflicht behalten die Veranstalter die viertägige Dauer und internationale Ausrichtung bei.
Das Team des am Wochenende geendeten Lichter-Filmfests durfte sich über zumeist ausverkaufte Säle nicht allein beim deutschen und Rhein-Main-Programm, sondern endlich auch beim internationalen Angebot freuen. Im Hinblick auf diesen Termin wurden jedoch die Frankfurter Fantasy Filmfest Nights im Gegensatz zu den restlichen Städten um eine Woche nach hinten geschoben. In der Harmonie kann man nun die Auswahl aus 17 Genrebeiträgen von Donnerstag bis Sonntag, 27.–30. April, erleben.
Der Verschiebung geschuldet laufen die beiden Eröffnungsfilme am gleichen Tag bundesweit an. Mit „Evil Dead Rise“ als Reboot der „Tanz der Teufel“-Reihe liefert Lee Cronin eine weitere blutgetränkte Achterbahnfahrt. Als Co-Regisseur und Co-Produzent setzt sich Martial Arts-Star Donnie Yen („John Wick 4“) in „Sakra“ als verfolgter Anführer einer Bettlerbande perfekt in Szene. Ein Italowestern-Gedächtnis-Score, knallbunte Farben und rasante Actioneinlagen helfen über Schwächen des überladenen Plots hinweg. Zeitgleich läuft die deutsche Fassung am Donnerstag im Kinopolis und Cinestar Metropolis.
Filmprogramm zwischen Action und Absurdität
Ansonsten zeigte sich das Team von Rosebud Entertainment um ein breites Angebot bemüht. Die Auswahl reicht von Peter Thorwarths Kriegsaction-Abenteuer „Blood & Gold“ über den Streifzug der finnischen Ein-Mann-Armee in „Sisu“ auf Nazijagd, Quentin Dupieux’ neuste Absurdität „Smoking Causes Coughing“, das spanische Fantasy-Epos „Irati“ bis zum experimentellen Kinderalbtraum „Skinamarink“.
In dem Kammerspiel „Mother, May I?“ versucht Emmett (Kyle Gallner aus „Smile“) im Anwesen der ungeliebten Mutter mit deren Tod umzugehen. Als seine Verlobte Anya (Holland Roden aus „Teen Wolf“) im Rollenspiel den Part der Verstorbenen annimmt, verschmelzen sich die Identitäten. Das Psychoduell mit perfekter Kameraarbeit und Ausstattung dreht sich stärker um den Schrecken im Familien- und Beziehungsgestrüpp als um Geistereffekte.
Fantasy Nights Höhepunkt: „Talk to me“
Schon im Berlinale-Programm erwies sich der australische „Talk to me“ als einer der Festivalhöhepunkte. Nach einer zu langen Berührung mit der Gipshand eines Geisterbeschwörers wird eine junge Frau von einer Heimsuchung gequält, der auf den Selbstmord ihrer Mutter abzielt. Neben ökonomisch eingesetzten Schocks und dichter Inszenierung schneiden Danny und Michael Philippou Coming-of-Age-Themen wie Außenseitertum, Mobbing, Gruppenzwang und Verlust an.
Heiß erwartet von Horrorfans wird zudem die Vorgeschichte zu Ti Wests Slasher „X“. Im Prequel „Pearl“ mordet sich Mia Goth als angehende Psychopathin 1918 durch die provinziellen Zwänge. Ohne ganz die Spannung des Vorgängers zu erreichen, funktioniert der zweite Film einer geplanten Trilogie als kritische Hommage an den Glamour des frühen Hollywood-Starkinos.
>> Fantasy Filmfest Frankfurt, Harmonie, 27.–30. April, www.fantasyfilmfest.com
Der Verschiebung geschuldet laufen die beiden Eröffnungsfilme am gleichen Tag bundesweit an. Mit „Evil Dead Rise“ als Reboot der „Tanz der Teufel“-Reihe liefert Lee Cronin eine weitere blutgetränkte Achterbahnfahrt. Als Co-Regisseur und Co-Produzent setzt sich Martial Arts-Star Donnie Yen („John Wick 4“) in „Sakra“ als verfolgter Anführer einer Bettlerbande perfekt in Szene. Ein Italowestern-Gedächtnis-Score, knallbunte Farben und rasante Actioneinlagen helfen über Schwächen des überladenen Plots hinweg. Zeitgleich läuft die deutsche Fassung am Donnerstag im Kinopolis und Cinestar Metropolis.
Ansonsten zeigte sich das Team von Rosebud Entertainment um ein breites Angebot bemüht. Die Auswahl reicht von Peter Thorwarths Kriegsaction-Abenteuer „Blood & Gold“ über den Streifzug der finnischen Ein-Mann-Armee in „Sisu“ auf Nazijagd, Quentin Dupieux’ neuste Absurdität „Smoking Causes Coughing“, das spanische Fantasy-Epos „Irati“ bis zum experimentellen Kinderalbtraum „Skinamarink“.
In dem Kammerspiel „Mother, May I?“ versucht Emmett (Kyle Gallner aus „Smile“) im Anwesen der ungeliebten Mutter mit deren Tod umzugehen. Als seine Verlobte Anya (Holland Roden aus „Teen Wolf“) im Rollenspiel den Part der Verstorbenen annimmt, verschmelzen sich die Identitäten. Das Psychoduell mit perfekter Kameraarbeit und Ausstattung dreht sich stärker um den Schrecken im Familien- und Beziehungsgestrüpp als um Geistereffekte.
Schon im Berlinale-Programm erwies sich der australische „Talk to me“ als einer der Festivalhöhepunkte. Nach einer zu langen Berührung mit der Gipshand eines Geisterbeschwörers wird eine junge Frau von einer Heimsuchung gequält, der auf den Selbstmord ihrer Mutter abzielt. Neben ökonomisch eingesetzten Schocks und dichter Inszenierung schneiden Danny und Michael Philippou Coming-of-Age-Themen wie Außenseitertum, Mobbing, Gruppenzwang und Verlust an.
Heiß erwartet von Horrorfans wird zudem die Vorgeschichte zu Ti Wests Slasher „X“. Im Prequel „Pearl“ mordet sich Mia Goth als angehende Psychopathin 1918 durch die provinziellen Zwänge. Ohne ganz die Spannung des Vorgängers zu erreichen, funktioniert der zweite Film einer geplanten Trilogie als kritische Hommage an den Glamour des frühen Hollywood-Starkinos.
>> Fantasy Filmfest Frankfurt, Harmonie, 27.–30. April, www.fantasyfilmfest.com
25. April 2023, 16.19 Uhr
Gregor Ries
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