Die umstrittene Ausstellung „Erzwungene Wege. Flucht und Vertreibung im Europa des 20. Jahrhunderts“ soll in veränderter Form in der Frankfurter Paulskirche gezeigt werden. Die Stiftung „Zentrum gegen Vertreibungen“ teilte mit, dass die Schau vom 18. Juni bis 15. Juli zu sehen sein wird. Neu aufgenommen in Frankfurt wird die Vertreibung von Ungarn aus der damaligen Tschechoslowakei sowie die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn und dem ehemaligen Jugoslawien.
Kritik am Zentrum und der im vergangenen Jahr in Berlin gezeigten Ausstellung kam vor allem aus Polen und Tschechien, weil man eine zu einseitige Darstellung der nach dem Krieg vertriebenen Deutschen befürchtete. In Berlin wurden während der drei Monate, die die Schau im Kronprinzenpalais zu sehen war, 60 000 Besucher gezählt. Die Frankfurter CDU-Bundestagsabgeordnete und Stiftungsvorsitzende des Zentrums gegen Vertreibungen, Erika Steinbach (Foto), die auch Präsidentin des Bundes der Vertriebenen ist, wird am 17. Juni in der Paulskirche den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis an den ungarischen Romancier und Essayist György Konrád verleihen. Die Auszeichnung ist mit 10 000 Euro dotiert.