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Projekt Babylotse
Hilfe von Geburt an
Seit 2014 sind Babylotsen in Frankfurt im Einsatz – sie unterstützen Eltern noch unmittelbar auf der Geburtsstation. Allein im vergangenen Jahr wurden dabei mehr als 3000 Erstgespräche geführt. Eine Studie zieht nun positive Bilanz, zeigt aber auch Hürden auf.
„Neuankömmlinge zum Bleiben zu bewegen“ – das ist das Ziel der sogenannten Babylotsen, die seit 2014 in den Frankfurter Kliniken im Einsatz sind. Sie beraten werdende oder junge Eltern noch auf der Geburtsstation, unterstützen sie und sollen dadurch vor möglichen Krisensituationen bewahren. Dabei stehen die Neugeborenen gleichermaßen wie die frisch gebackenen Eltern im Fokus. Mehrere Jahre wurde das Konzept nun getestet; inzwischen ist es in allen sieben Geburtskliniken in Frankfurt vertreten. Allein 2020 wurden rund 3200 Erstgespräche geführt, insgesamt waren es laut Kinderschutzbund Frankfurt rund 13 000 in den vergangenen Jahren.
„Wir haben zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Programm ins Leben gerufen“, so Sabine Andresen, Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie über zwei Jahre hinweg – vom Sommer 2018 bis Herbst 2020 – das Projekt Babylotse in Frankfurt wissenschaftlich begleitet. Untersucht wurde dabei unter anderem, welche Bedürfnisse junge Familien mit Neugeborenen haben, wie diese Familien bestmöglich erreicht werden können und inwiefern Zugänge zu weiteren Unterstützungsangeboten bestehen.
Rund 50 Interviews wurden dafür geführt, dutzende Fragebögen ausgefüllt. Die Rückmeldungen, zumeist von Müttern, seien durchweg positiv ausgefallen, berichtete Andresen am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebnisse. Alle hätten den Kontakt als sehr unterstützend wahrgenommen, da diese Zeit für viele mit großer Unsicherheit verbunden sei. Dies betreffe vor allem auch Fragen zum Sozialsystem – etwa ob ein Kinderarzt später zur Verfügung stünde. Um schnell Vertrauen zu den Eltern aufzubauen, sei ein direkter, möglichst früher Kontakt wichtig, so Andresen. Auch das Klinikpersonal sehe sich durch die Unterstützung der Babylotsen entlastet: Pflegekräfte könnten sich vermehrt auf andere Aufgaben konzentrieren. Zusätzlich hätten einige teilweise ein sichereres Gefühl, wenn es um die Entlassung der jungen Familien gehe.
Die Studie zeigt dennoch Handlungsbedarf: Sprachbarrieren, fehlende Kenntnisse der Stadt oder soziale Isolierung seien oftmals Gründe, warum viele junge Eltern der Zugang zur frühkindlichen Unterstützung fehle. Andere wiederum wüssten nicht, dass jeder die Hilfe in Anspruch nehmen dürfte und nicht nur „Härtefälle“. Babylotsen leisteten hierbei „beträchtliches“, da sie die Familien individuell unterstützten. „Das Projekt Babylotse kann alle Lücken schließen“, sagte Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). Die wissenschaftliche Studie sei eine wichtige Bestätigung des Projekts, nun könne man sich angesprochenen Themen wie etwa der Situation der Kinderärzte vor Ort widmen.
„Wir haben zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Programm ins Leben gerufen“, so Sabine Andresen, Professorin für Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität Frankfurt. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie über zwei Jahre hinweg – vom Sommer 2018 bis Herbst 2020 – das Projekt Babylotse in Frankfurt wissenschaftlich begleitet. Untersucht wurde dabei unter anderem, welche Bedürfnisse junge Familien mit Neugeborenen haben, wie diese Familien bestmöglich erreicht werden können und inwiefern Zugänge zu weiteren Unterstützungsangeboten bestehen.
Rund 50 Interviews wurden dafür geführt, dutzende Fragebögen ausgefüllt. Die Rückmeldungen, zumeist von Müttern, seien durchweg positiv ausgefallen, berichtete Andresen am Donnerstag bei der Präsentation der Ergebnisse. Alle hätten den Kontakt als sehr unterstützend wahrgenommen, da diese Zeit für viele mit großer Unsicherheit verbunden sei. Dies betreffe vor allem auch Fragen zum Sozialsystem – etwa ob ein Kinderarzt später zur Verfügung stünde. Um schnell Vertrauen zu den Eltern aufzubauen, sei ein direkter, möglichst früher Kontakt wichtig, so Andresen. Auch das Klinikpersonal sehe sich durch die Unterstützung der Babylotsen entlastet: Pflegekräfte könnten sich vermehrt auf andere Aufgaben konzentrieren. Zusätzlich hätten einige teilweise ein sichereres Gefühl, wenn es um die Entlassung der jungen Familien gehe.
Die Studie zeigt dennoch Handlungsbedarf: Sprachbarrieren, fehlende Kenntnisse der Stadt oder soziale Isolierung seien oftmals Gründe, warum viele junge Eltern der Zugang zur frühkindlichen Unterstützung fehle. Andere wiederum wüssten nicht, dass jeder die Hilfe in Anspruch nehmen dürfte und nicht nur „Härtefälle“. Babylotsen leisteten hierbei „beträchtliches“, da sie die Familien individuell unterstützten. „Das Projekt Babylotse kann alle Lücken schließen“, sagte Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU). Die wissenschaftliche Studie sei eine wichtige Bestätigung des Projekts, nun könne man sich angesprochenen Themen wie etwa der Situation der Kinderärzte vor Ort widmen.
5. Februar 2021, 09.58 Uhr
sie
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