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Neuer studentischer Raum
Uni und Besetzer einigen sich
Für selbstverwaltete studentische Räume kämpft die Initiative „Random White House“. Dafür besetzten sie ein Uni-Gebäude und luden Satiriker Leo Fischer für eine Lesung ein. Inzwischen haben sich Uni und Besetzer geeiningt.
Er könnte glatt einer von ihnen sein: Den Flaschenöffner, mit dem er sein Hansa-Bier aufmacht, trägt er am Schlüsselbund, die schwarze Jeans skinny. Wären da nicht das weiße Hemd und die rote Weste, könnte man glatt denken, Leo Fischer sei einer der Studenten. Der Spitzenpolitiker der Partei Die Partei und ehemalige Chefredakteur der Titanic war zu Besuch auf dem Campus Westend der Goethe-Uni - auf Einladung der Initiative „Random White House“ hielt er in einem besetzten Haus eine Lesung.
Studenten der hatten am Montag ein ehemaliges Bauleithaus der Uni besetzt, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen: Sie wollen mehr selbstverwaltete studentische Räume zur Verfügung haben. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein kleines weißes Häuschen, das sich nicht unweit vom Präsidium befindet. Der kleine Raum im Gebäude war knackevoll, als der Titanic-Satiriker zu Besuch kam. Einige der Hörer standen sogar im Flur. Leo Fischer kam, sah und las: Kolumnen und andere Texte, die er in Medien wie der „Jungle World“ oder in der „Neuen Welt“ veröffentlichte. Er habe sie ganz populistisch auf ein Zielpublikum hingeschrieben.
Vor seiner Lesung konnte man Herrn Fischer dabei zusehen, wie er seine Text nochmals durchging und in sich hineinkicherte. Vorab kündigte er an „die Texte werden immer alberner und ich immer betrunkener." Vor Beginn plauderte Fischer noch aus dem Nähkästchen. Er sei noch nie in einem besetzten Haus gewesen. Sogar 2004 zur Zeit des großen Bildungsstreiks, sei er der Einzige gewesen, der zu den Vorlesungen gegangen sei.
Seine Texte stammten größtenteils aus seiner Kolumne „Das kann weg!“. Weg konnten unter anderem die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, der „Sexualschaffner“ und Politik-Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung Jasper von Altenbockum, der Schriftsteller und „Schöngeist“ Daniel Kehlmann und viele andere. Das Publikum grunzte und kicherte vor Freude.
Vier Tage lang hielt das „Random White House“ das Gebäude besetzt. Am Donnerstag kam es dann zu einer Verhandlung zwischen Universitätsleitung und Besetzern. Die Parteien konnten sich darauf einigen, dass der Initiative Teile des ehemaligen Bauleitgebäudes vertragliche überlassen werden. Die Überlassung gilt bis zur Fertigstellung des Studierendenhauses, die Ende 2019, Anfang 2020 erwartet wird. Der übrige Teil des Gebäudes wird wie bisher vom Fachbereich „Katholische Theologie“ genutzt. Das Haus bis zum 1. April mit einigen baulichen Veränderungen an den neuen Bedarf angepasst werden.
Universitätspräsidentin Birgitta Wolff begrüßte die Einigung: „Schön, dass wir eine für alle Seiten brauchbare Lösung gefunden haben. Es ist in der Tat misslich, dass das geplante Studierendenhaus auf dem Campus Westend noch nicht fertig ist. Dem allgemeinen Interesse auch an Orten für studentische Aktivitäten auf dem Westend-Campus trägt die heute gefundene Einigung Rechnung“, sagte sie.
AStA-Vorsitzender Valentin Fuchs äußerte sich ebenfalls positiv zu den neuen Freiräumen: „Es ist begrüßenswert, dass das Präsidium den Studierenden der Initiative „Random White House“ entgegengekommen ist. Das Problem der Raumknappheit an der Hochschule bleibt jedoch weiterhin bestehen und sollte in Zukunft weiter verbessert werden.“
Studenten der hatten am Montag ein ehemaliges Bauleithaus der Uni besetzt, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen: Sie wollen mehr selbstverwaltete studentische Räume zur Verfügung haben. Bei dem Gebäude handelte es sich um ein kleines weißes Häuschen, das sich nicht unweit vom Präsidium befindet. Der kleine Raum im Gebäude war knackevoll, als der Titanic-Satiriker zu Besuch kam. Einige der Hörer standen sogar im Flur. Leo Fischer kam, sah und las: Kolumnen und andere Texte, die er in Medien wie der „Jungle World“ oder in der „Neuen Welt“ veröffentlichte. Er habe sie ganz populistisch auf ein Zielpublikum hingeschrieben.
Vor seiner Lesung konnte man Herrn Fischer dabei zusehen, wie er seine Text nochmals durchging und in sich hineinkicherte. Vorab kündigte er an „die Texte werden immer alberner und ich immer betrunkener." Vor Beginn plauderte Fischer noch aus dem Nähkästchen. Er sei noch nie in einem besetzten Haus gewesen. Sogar 2004 zur Zeit des großen Bildungsstreiks, sei er der Einzige gewesen, der zu den Vorlesungen gegangen sei.
Seine Texte stammten größtenteils aus seiner Kolumne „Das kann weg!“. Weg konnten unter anderem die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, der „Sexualschaffner“ und Politik-Redakteur der Frankfurter Allgemeine Zeitung Jasper von Altenbockum, der Schriftsteller und „Schöngeist“ Daniel Kehlmann und viele andere. Das Publikum grunzte und kicherte vor Freude.
Vier Tage lang hielt das „Random White House“ das Gebäude besetzt. Am Donnerstag kam es dann zu einer Verhandlung zwischen Universitätsleitung und Besetzern. Die Parteien konnten sich darauf einigen, dass der Initiative Teile des ehemaligen Bauleitgebäudes vertragliche überlassen werden. Die Überlassung gilt bis zur Fertigstellung des Studierendenhauses, die Ende 2019, Anfang 2020 erwartet wird. Der übrige Teil des Gebäudes wird wie bisher vom Fachbereich „Katholische Theologie“ genutzt. Das Haus bis zum 1. April mit einigen baulichen Veränderungen an den neuen Bedarf angepasst werden.
Universitätspräsidentin Birgitta Wolff begrüßte die Einigung: „Schön, dass wir eine für alle Seiten brauchbare Lösung gefunden haben. Es ist in der Tat misslich, dass das geplante Studierendenhaus auf dem Campus Westend noch nicht fertig ist. Dem allgemeinen Interesse auch an Orten für studentische Aktivitäten auf dem Westend-Campus trägt die heute gefundene Einigung Rechnung“, sagte sie.
AStA-Vorsitzender Valentin Fuchs äußerte sich ebenfalls positiv zu den neuen Freiräumen: „Es ist begrüßenswert, dass das Präsidium den Studierenden der Initiative „Random White House“ entgegengekommen ist. Das Problem der Raumknappheit an der Hochschule bleibt jedoch weiterhin bestehen und sollte in Zukunft weiter verbessert werden.“
22. Februar 2016, 11.17 Uhr
Tamara Marszalkowski
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