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Immobilienverkauf droht
Mieter in Bornheim: „Wir möchten gerne bleiben“
Die Mieterinnen und Mieter in der Fechenheimer Straße 10 sind in großer Sorge, denn die Eigentümerin des Hauses plant, das Gebäude zu verkaufen. Nun haben sie, im Versuch ihre Wohnungen behalten zu können, die Stadt um Hilfe gebeten.
Die Mieterinnen und Mieter in der Fechenheimer Straße 10 in Bornheim sind besorgt und fürchten, ihre Wohnungen bald verlassen zu müssen. Grund dafür ist, dass die Eigentümerin des Hauses, die Pestalozzi-Stiftung, überlegt das Gebäude zu verkaufen. Grund dafür sei, dass sie sich die Sanierung des Hauses nicht leisten könne. Unruhig wurden die zehn Mietparteien im Haus nach eigenen Aussagen insbesondere dann, als sie feststellen mussten, dass die Immobilie bereits als Anzeige beworben wurde. Mögliche Interessenten hätten das derzeitige Mietshaus sogar bereits besichtigt, wie die Mieterinnen und Mieter bei einem Gesprächstermin am Dienstag erzählen, an dem auch Kulturdezernentin Ina Hartwig und Planungsdezernent Mike Josef (beide SPD) teilgenommen haben.
Haus schon lange in schlechtem Zustand
Dass die Pestalozzi-Stiftung das Haus nun verkaufen will sei nicht der einzige und erste kritikwürdige Punkt, wenn es nach den Mieterinnen und Mietern geht. Das Haus befinde sich schon lange in keinem guten Zustand, die Stiftung selbst unternehme jedoch nichts, um die Immobilie instand zu setzen. Sei es etwa eine defekte Tür oder ein zerbrochenes Fenster – es geschehe nichts. „Es kommen rund 50 000 Euro Mieteinnahmen im Jahr zusammen. Hätte man von dem Geld denn nicht etwas in die Instandhaltung des Hauses stecken können?“, fragt ein Mieter, der bereits seit Jahrzehnten dort wohnt. Dass das Haus nun möglicherweise verkauft wird, gebe der desolaten Lage lediglich „den Rest“.
Die Mieterinnen und Mieter berichten vor Ort von ihren kläglichen Versuchen, mit der Stiftung ins Gespräch zu kommen, um eine Lösung zu finden, die beide Seiten zufrieden stellt. Gleichzeitig erklären sie sich bereit, höhere Mieten zu zahlen, um ihre Wohnungen nicht verlassen zu müssen. Die Elektrik des Hauses müsse überarbeitet werden und auch die Errichtung einer Zentralheizung geprüft werden. Die geschätzte Summe für den Sanierungsbedarf belaufe sich auf etwa 3000 Euro bis 5000 Euro. „Wir möchten gerne bleiben“, sagt ein Mieter.
Die Stadt will helfen
Auch Planungsdezernent Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig teilen mit, sich auf die Seite der Mieterinnen und Mieter stellen und eine gemeinsame Lösung finden zu wollen. „Wir haben ein Interesse daran, das Haus zu halten“, so Josef. Falls es doch zu einem Verkauf seitens der Stiftung kommen sollte, wolle man prüfen, ob das Haus über die Gima laufen könne, damit die Wohnungen weiterhin bezahlbar bleiben. „Die finale Entscheidung, ob das Haus nun wirklich verkauft wird oder nicht steht noch aus“, ergänzt Josef. Ein erstes Ziel sei nun, herauszufinden, welches Ziel die Stiftung mit dem angestrebten Verkauf der Immobilie verfolge.
Die Nachbarschaft hält zusammen
„Ich mache mir eine gewisse Hoffnung, dass wir das gemeinsam mit der Stiftung erörtern können. Vielleicht schafft man es, dass man das Haus in den Händen der Stiftung lässt“, sagt Ina Hartwig. Eine gute Sache habe das ganze Dilemma jedoch für die Mieterinnen und Mieter des Hauses gehabt, denn sie seien zu einer „richtigen Nachbarschaft“ zusammenwachsen. „Durch unsere ganzen Bemühungen standen wir alle im engen Austausch miteinander. Früher hat man sich nur mal im Treppenhaus gegrüßt; heute haben wir alle eine Verbindung zueinander aufgebaut“, sagt ein Mieter und bekommt von den anderen Bewohnern des Hauses befürwortendes Kopfnicken.l
Haus schon lange in schlechtem Zustand
Dass die Pestalozzi-Stiftung das Haus nun verkaufen will sei nicht der einzige und erste kritikwürdige Punkt, wenn es nach den Mieterinnen und Mietern geht. Das Haus befinde sich schon lange in keinem guten Zustand, die Stiftung selbst unternehme jedoch nichts, um die Immobilie instand zu setzen. Sei es etwa eine defekte Tür oder ein zerbrochenes Fenster – es geschehe nichts. „Es kommen rund 50 000 Euro Mieteinnahmen im Jahr zusammen. Hätte man von dem Geld denn nicht etwas in die Instandhaltung des Hauses stecken können?“, fragt ein Mieter, der bereits seit Jahrzehnten dort wohnt. Dass das Haus nun möglicherweise verkauft wird, gebe der desolaten Lage lediglich „den Rest“.
Die Mieterinnen und Mieter berichten vor Ort von ihren kläglichen Versuchen, mit der Stiftung ins Gespräch zu kommen, um eine Lösung zu finden, die beide Seiten zufrieden stellt. Gleichzeitig erklären sie sich bereit, höhere Mieten zu zahlen, um ihre Wohnungen nicht verlassen zu müssen. Die Elektrik des Hauses müsse überarbeitet werden und auch die Errichtung einer Zentralheizung geprüft werden. Die geschätzte Summe für den Sanierungsbedarf belaufe sich auf etwa 3000 Euro bis 5000 Euro. „Wir möchten gerne bleiben“, sagt ein Mieter.
Die Stadt will helfen
Auch Planungsdezernent Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig teilen mit, sich auf die Seite der Mieterinnen und Mieter stellen und eine gemeinsame Lösung finden zu wollen. „Wir haben ein Interesse daran, das Haus zu halten“, so Josef. Falls es doch zu einem Verkauf seitens der Stiftung kommen sollte, wolle man prüfen, ob das Haus über die Gima laufen könne, damit die Wohnungen weiterhin bezahlbar bleiben. „Die finale Entscheidung, ob das Haus nun wirklich verkauft wird oder nicht steht noch aus“, ergänzt Josef. Ein erstes Ziel sei nun, herauszufinden, welches Ziel die Stiftung mit dem angestrebten Verkauf der Immobilie verfolge.
Die Nachbarschaft hält zusammen
„Ich mache mir eine gewisse Hoffnung, dass wir das gemeinsam mit der Stiftung erörtern können. Vielleicht schafft man es, dass man das Haus in den Händen der Stiftung lässt“, sagt Ina Hartwig. Eine gute Sache habe das ganze Dilemma jedoch für die Mieterinnen und Mieter des Hauses gehabt, denn sie seien zu einer „richtigen Nachbarschaft“ zusammenwachsen. „Durch unsere ganzen Bemühungen standen wir alle im engen Austausch miteinander. Früher hat man sich nur mal im Treppenhaus gegrüßt; heute haben wir alle eine Verbindung zueinander aufgebaut“, sagt ein Mieter und bekommt von den anderen Bewohnern des Hauses befürwortendes Kopfnicken.l
21. März 2023, 17.10 Uhr
Sinem Koyuncu
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sinem
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24. November 2024
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