Partner
Frankfurter Jugendring
Jugendring beschließt Positionspapier gegen Rechtsruck
Der Frankfurter Jugendring hat ein Positionspapier verabschiedet. Er sieht akuten Handlungsbedarf angesichts des gesellschaftlichen Rechtsrucks sowie in den Bereichen Migration, Klima, Armut, Bildung und Teilhabe.
Gegen den Rechtsruck und für eine zukunftsfähige Demokratie spricht sich der Frankfurter Jugendring (FJR) in einem Positionspapier aus, das er im Januar verabschiedet hat. „Wir beziehen mit diesem Positionspapier Stellung zu aktuellen problematischen politischen Entwicklungen“, heißt es darin. „Unsere Gesellschaft ist mit großen und komplexen Problemlagen konfrontiert, die sich mit den bisherigen demokratischen Mechanismen nicht mehr bewältigen lassen. Den gesellschaftlichen Umgang damit sehen wir zunehmend als Bedrohung unserer gemeinsamen Werte von Vielfalt und Demokratie an.“
Frankfurter Jugendring: „Vielfalt ist eine Bereicherung“
Das Positionspapier und seine Forderungen sind in fünf thematische Abschnitte gegliedert: Migration, „Die AfD und der allgemeine Rechtsruck“, Klima, Armut sowie Bildung und Teilhabe. Im Bereich Flucht und Migration fordert der Jugendring Budgetkürzungen abzuwenden. Geflüchtete Menschen müssten Perspektiven für ein Leben in Deutschland entwickeln können. Rassismus in der deutschen Gesellschaft müsse kritisch hinterfragt und aufgearbeitet werden. Für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung müssten die UN-Kinderrechte genauso wie für alle anderen jungen Menschen gelten. Außerdem sei Vielfalt im Sinne von Herkunft eine Bereicherung und dürfe kein Stigma sein.
Hinsichtlich der AfD und des Rechtsrucks fordert der Frankfurter Jugendring ebenfalls, „dem Rassismus und den menschenverachtenden Haltungen entgegenzutreten“. Es benötige einen breiten, gesellschaftlichen und demokratischen Antifaschismus und die „Brandmauer“ dürfe kein „Lippenbekenntnis“ sein.
Frankfurter Jugendring: „Aktuelle Maßnahmen zum Klimaschutz sind absolut unzureichend“
Die „Klimakatastrophe“ erfordere mutige und nachhaltige Lösungen, aktuelle Maßnahmen seien dazu „absolut unzureichend“. Daher fordert der FJR „eine konsequente, nachhaltige Entwicklung“ und ein „entschiedenes, politisches Engagement“ für Natur-, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit sowie den Schutz der Biodiversität.
Um das steigende Gefälle zwischen Arm und Reich auszugleichen fordert der FJR den Staat auf, seine Gestaltungsspielräume dafür zu nutzen, allen die gleichen Chancen auf ein „gutes Aufwachsen“ zu ermöglichen. Darüber hinaus müssten Unterstützungsleistungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen ausgebaut werden, um das „extreme Vermögensgefälle“ auszugleichen.
Hinsichtlich Bildung und Teilhabe fordert der FJR eine bedarfsgerechte Ausgestaltung und zukunftsgerichtete Finanzierung aller Lernorte, eine auskömmliche Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sowie einen deutlichen Ausbau der Jugendverbandsarbeit und der (freien) Jugendhilfe.
FJR-Vorsitzende Önal: „Demokratie gibt es nicht geschenkt“
„Demokratie gibt es nicht geschenkt. Je früher und mehr Teilhabe für junge Menschen ermöglicht wird, umso solider wird unsere Demokratie zukünftig sein. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht mehr leisten, junge Menschen von politischen Entscheidungen auszuschließen. Wir brauchen unbedingt ihre Perspektiven, um die Gesellschaft von morgen zu gestalten und Demokratie von früh an zu stärken. Für eine offene, klimagerechte, pluralistische Gesellschaft“, sagt Özgün Önal, stellvertretende Vorsitzende des FJR.
Info
Der Frankfurter Jugendring ist der Dachverband der Jugendverbände in Frankfurt. Gegründet im Jahr 1921 wurde er während des Nationalsozialismus verboten. 1948 gründete er sich neu. 2021 feierte der Jugendring sein 100-jähriges Jubiläum.
Das Positionspapier und seine Forderungen sind in fünf thematische Abschnitte gegliedert: Migration, „Die AfD und der allgemeine Rechtsruck“, Klima, Armut sowie Bildung und Teilhabe. Im Bereich Flucht und Migration fordert der Jugendring Budgetkürzungen abzuwenden. Geflüchtete Menschen müssten Perspektiven für ein Leben in Deutschland entwickeln können. Rassismus in der deutschen Gesellschaft müsse kritisch hinterfragt und aufgearbeitet werden. Für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung müssten die UN-Kinderrechte genauso wie für alle anderen jungen Menschen gelten. Außerdem sei Vielfalt im Sinne von Herkunft eine Bereicherung und dürfe kein Stigma sein.
Hinsichtlich der AfD und des Rechtsrucks fordert der Frankfurter Jugendring ebenfalls, „dem Rassismus und den menschenverachtenden Haltungen entgegenzutreten“. Es benötige einen breiten, gesellschaftlichen und demokratischen Antifaschismus und die „Brandmauer“ dürfe kein „Lippenbekenntnis“ sein.
Die „Klimakatastrophe“ erfordere mutige und nachhaltige Lösungen, aktuelle Maßnahmen seien dazu „absolut unzureichend“. Daher fordert der FJR „eine konsequente, nachhaltige Entwicklung“ und ein „entschiedenes, politisches Engagement“ für Natur-, Umweltschutz und Klimagerechtigkeit sowie den Schutz der Biodiversität.
Um das steigende Gefälle zwischen Arm und Reich auszugleichen fordert der FJR den Staat auf, seine Gestaltungsspielräume dafür zu nutzen, allen die gleichen Chancen auf ein „gutes Aufwachsen“ zu ermöglichen. Darüber hinaus müssten Unterstützungsleistungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen ausgebaut werden, um das „extreme Vermögensgefälle“ auszugleichen.
Hinsichtlich Bildung und Teilhabe fordert der FJR eine bedarfsgerechte Ausgestaltung und zukunftsgerichtete Finanzierung aller Lernorte, eine auskömmliche Förderung der Kinder- und Jugendarbeit sowie einen deutlichen Ausbau der Jugendverbandsarbeit und der (freien) Jugendhilfe.
„Demokratie gibt es nicht geschenkt. Je früher und mehr Teilhabe für junge Menschen ermöglicht wird, umso solider wird unsere Demokratie zukünftig sein. Unsere Gesellschaft kann es sich nicht mehr leisten, junge Menschen von politischen Entscheidungen auszuschließen. Wir brauchen unbedingt ihre Perspektiven, um die Gesellschaft von morgen zu gestalten und Demokratie von früh an zu stärken. Für eine offene, klimagerechte, pluralistische Gesellschaft“, sagt Özgün Önal, stellvertretende Vorsitzende des FJR.
Der Frankfurter Jugendring ist der Dachverband der Jugendverbände in Frankfurt. Gegründet im Jahr 1921 wurde er während des Nationalsozialismus verboten. 1948 gründete er sich neu. 2021 feierte der Jugendring sein 100-jähriges Jubiläum.
10. Februar 2025, 11.34 Uhr
Sina Claßen
![](https://www.journal-frankfurt.de/cache/images/autor/q180/35.jpg)
Sina Claßen
Studium der Publizistik und des Öffentlichen Rechts an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2023 beim Journal Frankfurt. Mehr von Sina
Claßen >>
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
![](https://www.journal-frankfurt.de/cache/images/news/aufmacher/43482.jpg)
World Design Capital 2026
Design-Projekte für ein besseres Leben
Frankfurt und Rhein-Main werden 2026 Welthauptstadt des Designs. Nun wurden erste Details zum Programm bekannt gegeben.
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Ben Kuhlmann
![](https://www.journal-frankfurt.de/template/default/themes/journal/icon-arrow-right.png)
StadtlebenMeistgelesen
- Neue Attraktion am WaldstadionKletterwald mit Blick auf die Frankfurter Skyline
- Für zwei Frankfurter GymnasienBau neuer Sporthalle beschlossen
- Fünf Jahre nach CoronaWas Frankfurt aus der Pandemie gelernt hat
- Marché de NuitNachtmarkt startet im Zoogesellschaftshaus Frankfurt
- Wintersport in FrankfurtRekordbesuch in der Eissporthalle
11. Februar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen