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Dicke Backe, dicke Hose
Es dauerte nicht lange, da geriet der Auftritt im Palmengarten zur Party. Bei keiner anderen Konzert der Reihe, nicht bei den Südamerikanern, auch die Afrikanerin, nicht beim israelischen Popstar und schon gar nicht bei den eher subtilen Türken, wurde das Tanzbein so geschwungen. Von serbischen Landsleuten und Frankfurter jeder Couleur. Keine Frage: da kommt viel Energie von der Rampe bei den dreizehn Musikern, nur Hörner (Flügel und Tenor), plus Perkussion, Trompete und Helicon. Nach eher gemächlichem Einstieg (na klar beherrschen die Musiker auch sentimentale Gefühle zu bedienen) zog das Orkestar das Tempo immer mal an. Zu wie viel beats per minutes die Jungs in der Lage sind, möchte man gar nicht wissen. Die Big Drum hilft da beim Einpeitschen.
Aber ist nicht nur Muskelspiel, es ist fein abgestimmte, auch exaktes Zusammenspiel der Bläser und Trommler. Und es gibt atemraubende Virtuosität des Solisten. Es ist Ensemblespiel, aber auch Wettstreit, sogar zwischen Vater und Sohn. Boban hat der Legende (und der Tradition) nach, Sohnemann Marko zum 18. Geburtstag die Leitung des Orchester geschenkt. Der müht sich auch – in Schwarz gekleidet wie das ganze Ensemble – dieser Rolle gerecht zu werden, aber der Platzhirsch bleibt der Papa in weißen Klamotten in der Bühnenmitte. Schließlich ist es Dicke Backe- und Dicke Hose-Musik. Chauviso könnte man jetzt sagen, denn das ist keine besonders neue Erkenntnis. Aber gesagt werde darf es ja trotzdem mal.
Foto © Kinsler
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