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AMET App

Student kreiert App: Spenden durch Bewegung

Mit einer Fitness-App will Student Maximilian Gräff Spenden für gemeinnützige Organisationen sammeln. Mitmachen kann jeder, der ein Smartphone besitzt. 24 Stunden nach dem Launch gab es bereits fast 1000 Installationen, erzählt Gräff im Gespräch mit dem JOURNAL.
JOURNAL FRANKFURT: Wie sind Sie auf die Idee gekommen?
Maximilian Gräff: Auf die Idee hinter Amet kam ich ehrlicherweise schon sehr früh. Ich hatte sehr großes Glück mit meiner Familie. Ich habe ein unglaubliches sorgsames und liebevolles Elternhaus zuhause gehabt. Bei mir gab es nie „das können wir nicht” oder „da helfen wir dir nicht”. Doch meine Eltern haben trotzdem etwas sehr spannendes mit mir gemacht. Und zwar haben sie mir auf unseren Reisen unglaublich große Teile der Welt gezeigt. Auf der einen Seite natürlich mit dem Ziel, einzigartige Familienmomente zu schaffen. Anderseits wollten sie mir damit auch zeigen, dass die Welt anders aussehen kann, als meine Freunde und ich sie kennenlernen durften. Dass nicht die Tennisniederlage oder Spülmaschineausräumen die größten Katastrophen auf dieser Erde sind. Daher haben wir auf diesen Reisen dann auch mal Waisenhäuser, Slums oder zerstörte Naturschutzgebiete besucht.

Was hat der Anblick prekärer Lebenssituationen mit Ihnen gemacht?
Diese Erfahrungen dort haben sich so eindrücklich in mir eingebrannt und mir gezeigt, wie dankbar ich sein kann, dass ich natürlich in kindlicher Naivität sofort helfen wollte. Ich habe Spielzeuge gespendet, kleine Sachen genäht und auf regionalen Märkten hier in der Region verkauft. Doch mit 16 Jahren habe ich festgestellt, dass, egal was ich tue, meine Eltern eigentlich helfen, da das Geld von ihnen kommt. Allerdings wollte ich etwas von meiner Dankbarkeit zurückgeben, nicht sie.

Also habe ich eine Möglichkeit entwickelt, wie ich unabhängig von Geld helfen kann. Rein durch mein eigenes Engagement. Meine Mission ist es, jedem Menschen die Möglichkeit zu geben, die Welt zum Guten zu bewegen – unabhängig von eigenem Geld. Mit 16 Jahren habe ich mir vor dem Wiesbadener Familiengericht meine vorzeitige volle Geschäftsfähigkeit eingeklagt und anschließend Amet gegründet. Damit begann die spannendste Reise meines Lebens.

„Dabei geht es vor allem darum, wo das Geld hinfließt und welche Summe bewegt werden kann“

Wie genau funktioniert die App?
Die Funktion der App ist ganz einfach. Der User lädt sich die Amet App auf sein Smartphone herunter. In jedem Handy ist heutzutage serienmäßig ein Fitness-Tracker installiert. Dieser muss zu Beginn einmal mit der App gekoppelt werden. Nachdem das passiert ist, kann der User sich für ein Hilfsprojekt entscheiden, dass er durch seine Bewegung unterstützen will. Zu allen Projekten gibt es auf der App genauere Informationen. Dabei geht es vor allem darum, wo das Geld hinfließt und welche Summe bewegt werden kann.

Dabei lernt der User die jeweiligen Hilfsorganisationen näher kennen. Die verschiedenen Organisationen können Beiträge, Einblicke hinter die Kulissen und vor allem zur Mittelverwendung, wie allgemeine Fotos teilen. Als User kann ich beliebig oft und jederzeit zwischen allen Projekten wechseln. Zudem muss ich die App nicht aktivieren. Die Amet App läuft immer im Hintergrund. Ich muss sie lediglich einmal am Tag öffnen. Erfasst werden alle Schritte, Meter auf dem Fahrrad, beim Schwimmen oder mit dem Rollstuhl. Sportlich und gemütlich.

In der App kann man nicht nur alleine laufen, sondern auch gemeinsam mit Freunden Workouts starten. Außerdem gibt es jeden Tag eine andere Challenge in der App, die man gegen seine Freunde spielen kann. Da geht es beispielsweise darum, wer besser eine bestimmte Zeit abschätzen kann oder wer bessere Reaktionen hat. Sowie spannende Quizzes zu Hintergründen.

Spenden gehen zu 100 Prozent an die ausgewählten Hilfsprojekte

Wie viele Installation sind seit dem Launch verzeichnet worden?
Wir haben jetzt fast tausend Downloads in den ersten 24 Stunden nach dem Launch verzeichnet, doch das ist bei weitem noch nicht genug, damit die verfügbaren Gelder wirklich bei allen Hilfsprojekten ankommen. Ein App User kann 800 Euro im Jahr spenden mit Amet. Ein Kind von der Straße zu holen kostet 2000. Mache ich das also mit meinen fünf besten Freunden zusammen, holen wir zwei Kinder von der Straße.

Was passiert mit den Spenden?
Die Spenden gehen zu 100% an die ausgewählten Hilfsprojekte. Dort werden sie von den Hilfsorganisationen genutzt, um die Projekte weiter zu fördern und damit 38 000 Straßenkindern in Deutschland geholfen werden kann, Nachhilfestunden für Kinder finanziert werden, Sportförderung betrieben wird und allgemein Chancengerechtigkeit in Deutschland vorangetrieben wird. In Zukunft werden noch weitere Projekte zu Umweltschutz und Tierschutz dazukommen.

Obdachlose Kinder sollen von der Straße geholt werden

Welche Organisationen werden von Amet unterstützt und was sind die Kriterien?
Bei Amet können sich alle offiziell als gemeinnützig anerkannte Organisationen anmelden. Das Ganze läuft unkompliziert über unsere Website ab. Welches Thema das genau ist, ist vollkommen egal. Zu unserer Startphase unterstützen wir allerdings vier fest ausgewählte Organisationen. Mit einer halben Million die Off Road Kids Stiftung, die seit 1993 das bundesweit einzige Beratungssystem für obdachlose Kinder in Deutschland aufgebaut haben und damit zehntausende Kinder von der Straße geholt oder bewahrt haben. Off Road Kids hat auch eine Streetworking Station in Frankfurt.

Welche Unternehmen gehören aktuell zu den Spendern?
Aktuell haben wir einen exklusiven Partner, den Wirtschaft kann Kinder e.V. Doch wir sind auch schon sehr fleißig in Gesprächen mit weiteren Unternehmen und haben auch schon weitere Nachfolge Projekte gefunden, wie von Salesforce beispielsweise, die dann ab September auf unserer Plattform Projekte sichtbar sein werden.

Was passiert mit den Daten, die die App aufzeichnet?
Uns bei Amet ist Datenschutz besonders wichtig. Daher haben wir von Beginn an bei der Entwicklung unserer Plattform sehr eng mit unserer Datenschutzbeauftragten zusammengearbeitet. Wir speichern alle Daten auf mit Ökostrom betriebenen Servern ausschließlich in Deutschland. Wir verschlüsseln sensible Daten so, dass nicht mal wir Zugriff darauf haben. Zudem verarbeiten wir viele Daten auch nur in der Sekunde, in der eine Antwort gebraucht wird, ohne dann die Daten zu speichern. Wir verkaufen außerdem keine Userdaten.




Info
Maximilian Gräff ist der Gründer von Amet. Ursprünglich wurde er in Wiesbaden geboren. Inzwischen studiert er im dritten Semester Business Administration an der Frankfurt School of Finance and Management.
 
17. August 2023, 11.14 Uhr
Sinem Koyuncu
 
Sinem Koyuncu
Jahrgang 1996, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit Oktober 2021 beim Journal Frankfurt. – Mehr von Sinem Koyuncu >>
 
 
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