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Tag der Entscheidung
Stichwahl: Entspannung oder Spannung?
Gutes Wetter ist immer die beste Ausrede für Politiker, wenn die Wahlbeteiligung nicht so gut ausfällt - diesmal waren es nur 34,5 Prozent. Bei CDU und SPD herrscht nach Öffnung der Wahllokale jedenfalls Spannung - denn das Ergebnis ist nicht abzusehen.
Erinnert sich noch jemand an den Gegner von Petra Roth bei der letzten Oberbürgermeisterwahl? Der Mann hieß Franz Frey, war Sozialdemokrat und ging unter. Niemand zweifelte daran, dass Petra Roth in eine dritte Amtszeit gewählt würde. So kam es dann auch. Spannung? Fehlanzeige!
Das ist dieses Mal anders. Niemand mag sich festlegen, wie die Stichwahl ums Oberbürgermeisteramt ausgeht. Christdemokraten versuchen sich in Zuversicht - reagieren aber nervös, wenn jemand ihren Kandidaten kritisiert, und warnen gebetsmühlenartig vor dem Stillstand der Stadtpolitik, der drohe, wenn ein Oberbürgermeister ohne Parlamentsmehrheit gewählt werde. Die Sozialdemokraten wiederum können ihr Glück kaum fassen, dass ihnen überhaupt jemand eine Chance gibt. Selbst die Medien verzichteten auf jedwede Häme, stellen einige Genossen erstaunt fest - so als ob die vergangenen Wahlen deswegen verlorengegangen wären. Wird Peter Feldmann siegen? "Es wird sehr, sehr schwer", sagen viele Sozialdemokraten auf Veranstaltungen. "Aber es ist möglich."
Rein rechnerisch mag das stimmen. Im ersten Wahlgang lag Innenminster Boris Rhein zwar klar vor seinem Herausforderer - und nur gut 10 Prozent von der absoluten Mehrheit entfernt. In der Stichwahl ist aber nun entscheidend, wer die Stimmen der ausgeschiedenen Kandidaten hinter sich versammelt - und wer vor allem die Bürger auch zum Wählen bringt. Beide Kandidaten haben deswegen in den vergangenen zwei Wochen versucht, die linken Mehrheiten von Grünen, Linken, Flughafenausbaugegnern und Piraten hinter sich zu bringen.
Während grüne Lokalpolitiker unverhohlen für die Wahl von Boris Rhein aufriefen, um die schwarz-grüne Koalition nicht zu gefähren, stellten sich Politiker wie Daniel Cohn-Bendit oder Tom Koenigs hinter Peter Feldmann. Was die Grünen-Wähler tatsächlich machen? Ungewiss - und spannend für den Wahlausgang.
Die Flughafenausbaugegner um ihre Kandidatin Ursula Fechter und auch einige Bürgerinitiativen haben ebenfalls zur Wahl Peter Feldmanns aufgerufen. Weil der eine erweiterte Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr und Lärmbegrenzungen am Tage versprochen habe. Das ist zwar weit von einer Schließung der Landebahn entfernt, wie sie sich ein Großteil der Ausbaugegner wünscht, aber immerhin etwas. Boris Rhein spricht davon, dass ein Oberbürgermeister solcherlei Versprechen nie einlösen wird können. Das ist nicht nur Wahlkampfgetöse - zwar sitzt der Frankfurter Oberbürgermeister im Aufsichtsrat des Flughafenbetreiber Fraport, jedoch nur als einer unter vielen. Die Möglichkeiten sind begrenzt.
Im Übrigen hat auch Rhein angekündigt, das Thema Flughafen zur Chefsache zu machen, und mit den Bürgerinitiativen in Dialog zu treten. Nicht das einzige Beispiel dafür, dass die beiden Kandidaten inhaltlich gar nicht soviel unterscheidet. Mehr und günstigere Wohnungen, mehr Sicherheit, eine engagierte Wirtschaftspolitik, ein ökologischer Stadtumbau wollen sowohl Rhein wie Feldmann. Diese Nähe zueinander zeigte sich auch in den Gesprächen der beiden im hr-Fernsehen und im Rundfunk. Selten, dass sich beide mal ins Wort fielen oder gar polemisch wurden. So könnte bei vielen Wählern der Eindruck entstehen: ist doch egal, wen ich wähle - also liege ich lieber in der Sonne.
Das ist dieses Mal anders. Niemand mag sich festlegen, wie die Stichwahl ums Oberbürgermeisteramt ausgeht. Christdemokraten versuchen sich in Zuversicht - reagieren aber nervös, wenn jemand ihren Kandidaten kritisiert, und warnen gebetsmühlenartig vor dem Stillstand der Stadtpolitik, der drohe, wenn ein Oberbürgermeister ohne Parlamentsmehrheit gewählt werde. Die Sozialdemokraten wiederum können ihr Glück kaum fassen, dass ihnen überhaupt jemand eine Chance gibt. Selbst die Medien verzichteten auf jedwede Häme, stellen einige Genossen erstaunt fest - so als ob die vergangenen Wahlen deswegen verlorengegangen wären. Wird Peter Feldmann siegen? "Es wird sehr, sehr schwer", sagen viele Sozialdemokraten auf Veranstaltungen. "Aber es ist möglich."
Rein rechnerisch mag das stimmen. Im ersten Wahlgang lag Innenminster Boris Rhein zwar klar vor seinem Herausforderer - und nur gut 10 Prozent von der absoluten Mehrheit entfernt. In der Stichwahl ist aber nun entscheidend, wer die Stimmen der ausgeschiedenen Kandidaten hinter sich versammelt - und wer vor allem die Bürger auch zum Wählen bringt. Beide Kandidaten haben deswegen in den vergangenen zwei Wochen versucht, die linken Mehrheiten von Grünen, Linken, Flughafenausbaugegnern und Piraten hinter sich zu bringen.
Während grüne Lokalpolitiker unverhohlen für die Wahl von Boris Rhein aufriefen, um die schwarz-grüne Koalition nicht zu gefähren, stellten sich Politiker wie Daniel Cohn-Bendit oder Tom Koenigs hinter Peter Feldmann. Was die Grünen-Wähler tatsächlich machen? Ungewiss - und spannend für den Wahlausgang.
Die Flughafenausbaugegner um ihre Kandidatin Ursula Fechter und auch einige Bürgerinitiativen haben ebenfalls zur Wahl Peter Feldmanns aufgerufen. Weil der eine erweiterte Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr und Lärmbegrenzungen am Tage versprochen habe. Das ist zwar weit von einer Schließung der Landebahn entfernt, wie sie sich ein Großteil der Ausbaugegner wünscht, aber immerhin etwas. Boris Rhein spricht davon, dass ein Oberbürgermeister solcherlei Versprechen nie einlösen wird können. Das ist nicht nur Wahlkampfgetöse - zwar sitzt der Frankfurter Oberbürgermeister im Aufsichtsrat des Flughafenbetreiber Fraport, jedoch nur als einer unter vielen. Die Möglichkeiten sind begrenzt.
Im Übrigen hat auch Rhein angekündigt, das Thema Flughafen zur Chefsache zu machen, und mit den Bürgerinitiativen in Dialog zu treten. Nicht das einzige Beispiel dafür, dass die beiden Kandidaten inhaltlich gar nicht soviel unterscheidet. Mehr und günstigere Wohnungen, mehr Sicherheit, eine engagierte Wirtschaftspolitik, ein ökologischer Stadtumbau wollen sowohl Rhein wie Feldmann. Diese Nähe zueinander zeigte sich auch in den Gesprächen der beiden im hr-Fernsehen und im Rundfunk. Selten, dass sich beide mal ins Wort fielen oder gar polemisch wurden. So könnte bei vielen Wählern der Eindruck entstehen: ist doch egal, wen ich wähle - also liege ich lieber in der Sonne.
25. März 2012, 08.00 Uhr
nil
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