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Streit um Gedenkstätte
KZ „Katzbach“: CDU fordert Formen eines modernen Gedenkens
Im Römer ist ein Streit entfacht über die Frage danach, wie an das ehemalige Konzentrationslager „Katzbach“ erinnert werden soll. Die SPD wirft CDU und Grüne vor, gegen eine Gedenkstätte zu sein, doch die beiden Parteien weisen diesen Vorwurf von sich.
Auf dem Gelände der Adlerwerke im Gallus befand sich bis vor 75 Jahren das KZ-Außenlager „Katzbach“. Die Frage danach, wie an dieses Konzentrationslager erinnert werden soll, sorgt nun für Streit in der Koalition aus CDU, SPD und Grünen im Römer. Während Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) und ein Förderverein eine Gedenkstätte auf dem Gelände anstreben, erheben CDU und Grüne Einwände. Schnell kochte die Diskussion hoch, Vorwürfe seitens der SPD wurden laut, CDU und Grüne lehnten eine Gedenkstätte grundsätzlich ab. Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) forderte daraufhin eine eindeutige Äußerung „damit kein weiterer Schaden für das Ansehen unserer Stadt entsteht.“
Doch CDU und Grüne stellten schnell klar, dass ihr Vorschlag als Ergänzung und nicht als Ersatz gedacht sei. Es gebe weder einen Streit in der Koalition über eine Gedenkstätte, noch darüber ob es wichtig sei, Gedenkorte wie etwa zum Gedenken an das ehemalige Konzentrationslager „Katzbach“ an den Adlerwerken zu haben, äußerte sich der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Römer, Sebastian Popp. Es gehe vielmehr darum, in welcher Form Gedenken organisiert werde, „damit so viele Menschen wie möglich angesprochen werden können.“
Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Nils Kößler weist die Vorwürfe von sich: Das Gedenken und Erinnern an die Taten und Verbrechen des Nationalsozialismus bleibe jetzt und in Zukunft zwingend notwendig, sagte Kößler. „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“, zitierte er den ehemaligen Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU). Die CDU-Fraktion stehe deshalb klar zu dem Antrag der Koalition, mit dem jetzt als erstem Schritt zu einer dauerhaften Gedenkstätte in dem Gebäudekomplex der früheren Adlerwerke im Gallusviertel eine Ausstellung über das 1944/45 dort bestehende KZ-Außenlager „Katzbach“ konzipiert und finanziert werden soll.
Jedoch müsse vor dem Hintergrund der aktuellen Gewalttaten darüber nachgedacht werden, wie zeitgemäßes Gedenken, das möglichst viele und insbesondere junge Menschen erreichen soll, heute in einer Welt mit verändertem Kommunikationsverhalten beschaffen sein muss, erklärte Kößler und sagte weiter: „Es müssen Formen eines modernen Gedenkens gefunden werden (…) Und ja, wir haben die Sorge, dass ortsfeste Gedenkstätten die Menschen nicht mehr ansprechen wie bisher.“ Der der lokale Ansatz für Gedenkstättenarbeit sei dabei nicht obsolet geworden, sondern im Gegenteil: „Der konkrete Ort des Schreckens, seine Anschaulichkeit, konfrontiert die Betrachtenden unmittelbar mit dem geschehenen Leid. In der Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern schaffen solche Orte, an denen Spuren der NS-Verbrechen zugänglich sind, einen Rahmen für die emotionale Anteilnahme, die wir bei diesem Thema für unverzichtbar halten. Kurz gesagt: Das eine schließt das andere nicht aus“, betonte Kößler.
Doch CDU und Grüne stellten schnell klar, dass ihr Vorschlag als Ergänzung und nicht als Ersatz gedacht sei. Es gebe weder einen Streit in der Koalition über eine Gedenkstätte, noch darüber ob es wichtig sei, Gedenkorte wie etwa zum Gedenken an das ehemalige Konzentrationslager „Katzbach“ an den Adlerwerken zu haben, äußerte sich der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Römer, Sebastian Popp. Es gehe vielmehr darum, in welcher Form Gedenken organisiert werde, „damit so viele Menschen wie möglich angesprochen werden können.“
Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Nils Kößler weist die Vorwürfe von sich: Das Gedenken und Erinnern an die Taten und Verbrechen des Nationalsozialismus bleibe jetzt und in Zukunft zwingend notwendig, sagte Kößler. „Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart“, zitierte er den ehemaligen Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU). Die CDU-Fraktion stehe deshalb klar zu dem Antrag der Koalition, mit dem jetzt als erstem Schritt zu einer dauerhaften Gedenkstätte in dem Gebäudekomplex der früheren Adlerwerke im Gallusviertel eine Ausstellung über das 1944/45 dort bestehende KZ-Außenlager „Katzbach“ konzipiert und finanziert werden soll.
Jedoch müsse vor dem Hintergrund der aktuellen Gewalttaten darüber nachgedacht werden, wie zeitgemäßes Gedenken, das möglichst viele und insbesondere junge Menschen erreichen soll, heute in einer Welt mit verändertem Kommunikationsverhalten beschaffen sein muss, erklärte Kößler und sagte weiter: „Es müssen Formen eines modernen Gedenkens gefunden werden (…) Und ja, wir haben die Sorge, dass ortsfeste Gedenkstätten die Menschen nicht mehr ansprechen wie bisher.“ Der der lokale Ansatz für Gedenkstättenarbeit sei dabei nicht obsolet geworden, sondern im Gegenteil: „Der konkrete Ort des Schreckens, seine Anschaulichkeit, konfrontiert die Betrachtenden unmittelbar mit dem geschehenen Leid. In der Bildungsarbeit mit Schülerinnen und Schülern schaffen solche Orte, an denen Spuren der NS-Verbrechen zugänglich sind, einen Rahmen für die emotionale Anteilnahme, die wir bei diesem Thema für unverzichtbar halten. Kurz gesagt: Das eine schließt das andere nicht aus“, betonte Kößler.
9. März 2020, 13.15 Uhr
ez
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