Partner
Ina Hartwig tritt ihr Amt als Kulturdezernentin an
Ein letztes Mal "Liebe Kollegen"
Am Freitag gab die neue Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) ihre erste Pressekonferenz, nachdem sie am Abend zuvor von der Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde. Eine Literaturkritikerin zum ersten Mal auf der anderen Seite.
Ein schweres Kreuz, das Ina Hartwig (SPD) da im Rücken hängt: Ihre erste Pressekonferenz gab die frisch gebackene Kulturdezernentin am Freitag im Rittersaal des Deutschordenshauses. Am Abend zuvor wurde sie gewählt und hielt direkt am Freitag eine Pressekonferenz ab. Obwohl vergrippt, hielt sie die erste Konferenz ihres politischen Lebens souverän ab. Da sie als Politikerin bisher noch nicht so sichtbar war, stellte sie sich und ihren Werdegang ausführlich vor. Im Gepäck hatte sie fünf Punkte, denen sie sich in ihrer Amtszeit verstärkt widmen möchte. Es handelte sich dabei jedoch noch nicht um konkrete Maßnahmen.
Die gebürtige Hamburgerin, die bereits seit zwanzig Jahren in Frankfurt lebt, beruft sich gleich zu Beginn auf das Motto des ehemaligen SPD-Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann: "Kultur für alle", wolle es jedoch zeitgenössisch auslegen. Sie wolle Brücken bauen zu disprivilegierten Jugendlichen und Flüchtlingen. Sie könne sich ein Modell von Partnerschaften vorstellen und wolle die Arbeit von der Stadtmitte an die Ränder und wieder zurück in die Innenstadt tragen. Wie genau das aussehe, sagte sie noch nicht.
Auch betonte Hartwig, dass sie zu 100 Prozent hinter der freien Kunst stehe. "Kulturpolitik darf nicht dahinterfallen. Sie muss passende Rahmenbedingungen erhalten und schaffen", so Hartwig. Frankfurt sei gut aufgestellt und das solle auch so bleiben. Kämpferisch gab sie sich als sie sagte, dass eine Instrumentalisierung und Moralisierung von Kunst mit ihr nicht zu machen sei. Vor welchem Hintergrund sie diese Position akzentuierte, wurde nicht klar.
Hartwig unterstrich die wichtige Stellung etablierter Institutionen wie die Oper, das Schauspiel und die Museumslandschaft, die über die Grenzen Frankfurts hinausstrahlen wie "Leuchttürme". Doch auch die freie Kultur- und Theaterszene zu fördern sei ihr ein wichtiges Anliegen. "Es muss Räume geben für Experimente", so Hartwig. Die neue Römer-Koalition von CDU, SPD und Grünen hat beschlossen den freien Ensembles jährlich zwei Millionen Euro mehr zur Verfügung zu stellen.
Überraschend und neu war Hartwigs Idee die "Kultur der kritischen Öffentlichkeit" wiederzubeleben. Damit knüpft sie an eine Tradition Frankfurts an, die in den 50ern und 60ern geprägt wurde durch die Kritische Theorie von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Sie wünsche sich ein neues Format, "das es noch zu erfinden gilt". Sie stelle sich eine "diskursive Einsatztruppe" von Experten vor. Da könne man auf die Möglichkeiten der Goethe-Universität zurückgreifen. Im gleichen Zug lobte sie die medial bereits präsenten Wissenschaftler.
Einen Schwerpunkt wolle Hartwig auch auf die Wiederbelebung der Stadtpartnerschaften legen. Die Entwicklungen in Ländern wie Polen oder Ungarn seien beängstigend. Deswegen sei ein kultureller Austausch sehr wichtig. "Frankfurt ist eine europäische Stadt. Wir brauchen gar nicht zu Berlin hinüberschielen", so Hartwig.
Ihr zur Seite steht der Referatsleiter David Dilmaghani. Der 35-Jährige ist bereits seit 17 Jahren in der SPD aktiv. Er war zuvor für Gernot Grumbach, den Vorsitzenden der südhessischen SPD tätig und soll für strategische Fragen zuständig sein. In 100 Tagen möchte Hartwig ihre ehemaligen Kollegen wieder zur Pressekonferenz einladen.
Die gebürtige Hamburgerin, die bereits seit zwanzig Jahren in Frankfurt lebt, beruft sich gleich zu Beginn auf das Motto des ehemaligen SPD-Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann: "Kultur für alle", wolle es jedoch zeitgenössisch auslegen. Sie wolle Brücken bauen zu disprivilegierten Jugendlichen und Flüchtlingen. Sie könne sich ein Modell von Partnerschaften vorstellen und wolle die Arbeit von der Stadtmitte an die Ränder und wieder zurück in die Innenstadt tragen. Wie genau das aussehe, sagte sie noch nicht.
Auch betonte Hartwig, dass sie zu 100 Prozent hinter der freien Kunst stehe. "Kulturpolitik darf nicht dahinterfallen. Sie muss passende Rahmenbedingungen erhalten und schaffen", so Hartwig. Frankfurt sei gut aufgestellt und das solle auch so bleiben. Kämpferisch gab sie sich als sie sagte, dass eine Instrumentalisierung und Moralisierung von Kunst mit ihr nicht zu machen sei. Vor welchem Hintergrund sie diese Position akzentuierte, wurde nicht klar.
Hartwig unterstrich die wichtige Stellung etablierter Institutionen wie die Oper, das Schauspiel und die Museumslandschaft, die über die Grenzen Frankfurts hinausstrahlen wie "Leuchttürme". Doch auch die freie Kultur- und Theaterszene zu fördern sei ihr ein wichtiges Anliegen. "Es muss Räume geben für Experimente", so Hartwig. Die neue Römer-Koalition von CDU, SPD und Grünen hat beschlossen den freien Ensembles jährlich zwei Millionen Euro mehr zur Verfügung zu stellen.
Überraschend und neu war Hartwigs Idee die "Kultur der kritischen Öffentlichkeit" wiederzubeleben. Damit knüpft sie an eine Tradition Frankfurts an, die in den 50ern und 60ern geprägt wurde durch die Kritische Theorie von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer. Sie wünsche sich ein neues Format, "das es noch zu erfinden gilt". Sie stelle sich eine "diskursive Einsatztruppe" von Experten vor. Da könne man auf die Möglichkeiten der Goethe-Universität zurückgreifen. Im gleichen Zug lobte sie die medial bereits präsenten Wissenschaftler.
Einen Schwerpunkt wolle Hartwig auch auf die Wiederbelebung der Stadtpartnerschaften legen. Die Entwicklungen in Ländern wie Polen oder Ungarn seien beängstigend. Deswegen sei ein kultureller Austausch sehr wichtig. "Frankfurt ist eine europäische Stadt. Wir brauchen gar nicht zu Berlin hinüberschielen", so Hartwig.
Ihr zur Seite steht der Referatsleiter David Dilmaghani. Der 35-Jährige ist bereits seit 17 Jahren in der SPD aktiv. Er war zuvor für Gernot Grumbach, den Vorsitzenden der südhessischen SPD tätig und soll für strategische Fragen zuständig sein. In 100 Tagen möchte Hartwig ihre ehemaligen Kollegen wieder zur Pressekonferenz einladen.
18. Juli 2016, 10.12 Uhr
Tamara Marszalkowski
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik

Demokratie gestalten
Frankfurt und seine Bürgerschaft – eine sorgende Verbindung
Frankfurt muss mehr bieten als nur Funktionalität und Infrastruktur. Es geht darum, Bürgerinnen und Bürger emotional zu binden und ihnen Möglichkeiten der Partizipation und Identifikation anzubieten.
Text: Frank E.P. Dievernich / Foto: © picture alliance / greatif

PolitikMeistgelesen
- Streit um Windräder in Bad OrbEintracht-Präsident entschuldigt sich für offenen Brief
- Guerilla-Aktion „Lila Balken“ in FrankfurtVolt kritisiert Berichterstattung über Bundestagswahl
- Nahverkehr in Frankfurt steht stillVerdi: Beschäftigte im öffentlichen Dienst streiken
- Reihe zur Bundestagswahl 2025Für Frankfurt in den Bundestag: Yannick Schwander (CDU)
- Reihe zur Bundestagswahl 2025Für Frankfurt in den Bundestag: John Csapó (AfD)
23. Februar 2025
Journal Tagestipps
Freie Stellen