Partner
Gateway Gardens
Schwarz-grün-gelbe Mehrheit für neue S-Bahn-Station
Das Stadtparlament hat sich mit den Stimmen von CDU, Grünen und FDP für eine S-Bahn-Station im Stadtteil Gateway Gardens am Flughafen ausgesprochen. Dabei ist das Projekt alles andere als unumstritten.
Überraschend war diese Abstimmung nicht wirklich. Seit Jahren favorisiert die schwarz-grüne Koalition eine S-Bahn-Station im Viertel Gateway Gardens am Flughafen. Der heutige Verkehrsdezernent Stefan Majer (Grüne) gehörte schon in seiner Zeit als Stadtverordneter und verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion zu den glühenden Fürsprechern des Haltepunkts. Der galt schon vor sechs Jahre nicht eben als günstig, 2007 stimmte der Magistrat dem Bauvorhaben über 160 Millionen Euro zu. Von einer Eröffnung im kommenden Jahr war damals ebenfalls die Rede, Majer sprach vom "am schnellsten realisierten S-Bahn-Anschluss der Republik".
Nun, ganz so wird es - welch Wunder - nicht kommen. Erstens haben sich die Gesamtkosten mittlerweile auf 215 Millionen Euro erhöht (ohne, dass bislang ein einziger Stein umgedreht wurde). Zweitens soll nun erst Ende 2014 mit dem Bau begonnen werden, die Eröffnung kommt vier Jahre zu spät, nämlich im Jahr 2018. Nach dem Votum der Stadtverordneten kann jetzt der Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen Stadt, Land Hessen, Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Deutsche Bahn AG (DB) abgeschlossen werden. An der Finanzierung beteiligt sich der Bund mit rund 111 Millionen Euro, das Land mit rund 22 Millionen Euro und die Stadt mit rund 84,5 Millionen.
Vorgesehen ist, die bestehende Strecke der Deutschen Bahn mit den Linien S8 und S9 zwischen den Stationen Frankfurt Stadion und Frankfurt Flughafen-Regionalbahnhof zu verlegen und zwischen den beiden Stationen den Halt Gateway Gardens einzurichten. Die Station soll unter der Bessie-Coleman-Straße im nördlichen Teil von Gateway Gardens errichtet werden – mit natürlichem Lichteinfall und ebensolcher Belüftung.
Stadtkämmerer Uwe Becker verteidigt die staatliche Geldausgabe: „Gateway Gardens ist für immer mehr international agierende Unternehmen insbesondere im Bereich Mobilität und Logistik der zentrale Standort", sagte er. Erst im August habe DB Schenker in direkter Nachbarschaft zum Flughafen seine neue Konzernzentrale bezogen. "Mit dem Beschluss zum Bau der S-Bahn Gateway Gardens schafft die Stadt beste Voraussetzungen für weitere Unternehmensansiedlungen in Frankfurt.“
Verkehrsdezernent Majer ist auch aus dem Häuschen: „So können die künftig mehr als 16.000 Beschäftigten ihre Arbeitsplätze schnell und bequem erreichen. Zudem gewinnen wir mit dem Rückbau und der Renaturierung der dann entfallenden Altstrecke ökologisch bedeutsame und unter Schutz stehende Flächen im Schwanheimer Wald wieder zurück.“
Weniger lustig findet die Opposition das Projekt. Sie hält es in Zeiten knapper Kassen schlicht für unnötig, das Geld werde an anderer Stelle nötiger gebraucht, so etwa die SPD. Die Stadt aber kommt aus ihrem Wort auch nicht so einfach raus. Sie hatte den Stadtteil Gateway Gardens einst als öffentlich-private Partnerschaft realisiert. Was in den Verträgen steht, ist mehr als unklar. Klar ist bislang nur, dass die Stadt aus den Grundstücksgeschäften bislang kein Geld gezogen hat. Die Linke spricht deswegen auch von einem Geschenk für die Investoren, die SPD vom teuersten Bahnhof im Netz – Fraktionschef Oesterling glaubt auch daran, dass sich die Kosten für die Station noch weiter erhöhen werden. Schließlich sind auch Tunnelarbeiten unter der Autobahn 5 geplant. Die Finanzierung durch den Bund sei außerdem noch nicht abschließend geklärt.
Nun, ganz so wird es - welch Wunder - nicht kommen. Erstens haben sich die Gesamtkosten mittlerweile auf 215 Millionen Euro erhöht (ohne, dass bislang ein einziger Stein umgedreht wurde). Zweitens soll nun erst Ende 2014 mit dem Bau begonnen werden, die Eröffnung kommt vier Jahre zu spät, nämlich im Jahr 2018. Nach dem Votum der Stadtverordneten kann jetzt der Bau- und Finanzierungsvertrag zwischen Stadt, Land Hessen, Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Deutsche Bahn AG (DB) abgeschlossen werden. An der Finanzierung beteiligt sich der Bund mit rund 111 Millionen Euro, das Land mit rund 22 Millionen Euro und die Stadt mit rund 84,5 Millionen.
Vorgesehen ist, die bestehende Strecke der Deutschen Bahn mit den Linien S8 und S9 zwischen den Stationen Frankfurt Stadion und Frankfurt Flughafen-Regionalbahnhof zu verlegen und zwischen den beiden Stationen den Halt Gateway Gardens einzurichten. Die Station soll unter der Bessie-Coleman-Straße im nördlichen Teil von Gateway Gardens errichtet werden – mit natürlichem Lichteinfall und ebensolcher Belüftung.
Stadtkämmerer Uwe Becker verteidigt die staatliche Geldausgabe: „Gateway Gardens ist für immer mehr international agierende Unternehmen insbesondere im Bereich Mobilität und Logistik der zentrale Standort", sagte er. Erst im August habe DB Schenker in direkter Nachbarschaft zum Flughafen seine neue Konzernzentrale bezogen. "Mit dem Beschluss zum Bau der S-Bahn Gateway Gardens schafft die Stadt beste Voraussetzungen für weitere Unternehmensansiedlungen in Frankfurt.“
Verkehrsdezernent Majer ist auch aus dem Häuschen: „So können die künftig mehr als 16.000 Beschäftigten ihre Arbeitsplätze schnell und bequem erreichen. Zudem gewinnen wir mit dem Rückbau und der Renaturierung der dann entfallenden Altstrecke ökologisch bedeutsame und unter Schutz stehende Flächen im Schwanheimer Wald wieder zurück.“
Weniger lustig findet die Opposition das Projekt. Sie hält es in Zeiten knapper Kassen schlicht für unnötig, das Geld werde an anderer Stelle nötiger gebraucht, so etwa die SPD. Die Stadt aber kommt aus ihrem Wort auch nicht so einfach raus. Sie hatte den Stadtteil Gateway Gardens einst als öffentlich-private Partnerschaft realisiert. Was in den Verträgen steht, ist mehr als unklar. Klar ist bislang nur, dass die Stadt aus den Grundstücksgeschäften bislang kein Geld gezogen hat. Die Linke spricht deswegen auch von einem Geschenk für die Investoren, die SPD vom teuersten Bahnhof im Netz – Fraktionschef Oesterling glaubt auch daran, dass sich die Kosten für die Station noch weiter erhöhen werden. Schließlich sind auch Tunnelarbeiten unter der Autobahn 5 geplant. Die Finanzierung durch den Bund sei außerdem noch nicht abschließend geklärt.
14. Oktober 2013, 10.28 Uhr
Nils Bremer
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Politik
Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt
„Anti-Kater“ führt in die Irre
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat entschieden, dass Mineraltabletten nicht unter der Bezeichnung „Anti-Kater“ verkauft werden dürfen.
Text: Daniel Geyer / Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Cliff
PolitikMeistgelesen
- Interview„Frankfurt hat mein Herz. Es ist mein Zuhause“
- Bundestagswahl 2025Stadt Frankfurt sucht 4600 Wahlhelfer
- Nach Vandalismus unter FriedensbrückeGedenkbild für Hanau-Opfer in Frankfurt versiegelt
- Harris oder Trump?So hätte Frankfurt bei der US-Wahl abgestimmt
- 9. November„Wir geben nicht auf, wir sind Optimisten!“
24. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen