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Frankfurter Demokratiekonvent
„Keine schönen Sonntagsreden, die Umsetzung ist entscheidend“
Die Handlungsempfehlungen des dritten Frankfurter Demokratiekonvents stehen fest, leitendes Thema ist Intergenerationalität. Welche Ideen die Stadtpolitik aufgreifen wird, muss abgewartet werden.
Zum dritten Mal 2023 veranstaltete der Verein „mehr als Wählen“ den Demokratiekonvent in Kooperation mit der Stadt Frankfurt. Dazu trafen sich 55 teilweise ausgeloste und teilweise ausgesuchte Personen an zwei Wochenenden, um Handlungsempfehlungen und Projektideen für die Stadtpolitik zu entwickeln. Nun wurden die Ergebnisse auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
Der Demokratiekonvent 2023 stand unter dem Motto: „Von Jung bis Alt in Frankfurt – Chancen und Herausforderungen von Intergenerationalität“. Aus dem Konvent gingen drei konkrete Forderungen und acht Projektideen hervor, die Sie hier im Einzelnen und ausführlich finden können.
Teilnehmer des Frankfurter Demokratiekonvents fordern, von Politik ernstgenommen zu werden
Teilnehmende des Konvents stellten auf der Pressekonferenz heraus, dass gerade die Durchmischung, der Austausch und Dialog in neuen Konstellationen und das Kennenlernen neuer Menschen und ihrer Ansichten eine sehr gute Erfahrung gewesen sei. Gleichermaßen müssten die Handlungsempfehlungen von der Politik ernst genommen werden, immerhin stecke in ihnen viel Mühe. Es wird sich außerdem Transparenz gewünscht sowie eine klare Kommunikation bezüglich der Machbarkeit der Vorschläge.
Ein intergenerationaler „Ei-Gude-Platz“, Zusammenwohnen von Jung und Alt und Wissenstransfer zwischen den Generationen
Beispiel „Ei-Gude-Platz“: Er „soll auf Quartiersebene einen Ort für Begegnung und Austausch schaffen und perspektivisch mit weiteren Angeboten wie Bücher- und Spieleschränken oder Urban Gardening verbunden werden“, wie es in den Handlungsempfehlungen heißt. Eine Mitentwicklerin der Idee merkt an, es ginge jetzt nicht nur darum, „ein paar Bänke aufzustellen“, sondern den Ort offen zu gestalten und Ideen Raum und Förderung zu geben.
Oder nehme man die Projektidee „Bezahlbares Wohnen für Hilfe“, die jungen Menschen bezahlbare Wohnungen und alten Menschen beispielsweise Gesellschaft und Hilfe im Alltag bringen könne. Hierbei möchte Stadtrat Marcus Gwechenberger (SPD) nun die Potenziale abschätzen lassen, indem Studierende nach ihrer Bereitschaft zu solchen Wohnkooperationen befragt werden sollen. Laut einem Initiator der Projektidee ist aber insbesondere wichtig, dass die Handlungsempfehlung nun nicht in „den bürokratischen Mühlen zermahlen werden“.
Das Projekt „Mein Leben, Dein Leben – Dialog in der Schule“ soll für den Austausch von ehrenamtlichen Experten verschiedenster Lebensbereiche und Schülern sorgen. Dabei geht es auch um lebensnahe Aspekte, wie Wissen über Steuern oder Ähnliches. Der Stadtverordnete Christian Becker (CDU), der selbst auch Lehrer ist, begrüßt die Idee. Es gäbe beispielsweise in der Prüfungszeit (für die Schüler, die nicht geprüft werden) oder gegen Ende des Schuljahres Zeiten, in denen Raum für einen solchen Austausch schon jetzt geschaffen werden könnte. Ein solcher sei sehr sinnvoll, um mehr Lebenserfahrung- und praxis an die Schulen zu bringen.
Rosenbaum über Demokratiekonvent: „Keine schönen Sonntagsreden, die Umsetzung ist entscheidend“
Bei der Frage an den Verein, wie die Entwicklung vom ersten Konvent bis heute gesehen wird, sind die Meinungen zwiegespalten. So wurde vom ersten Konvent noch deutlich mehr umgesetzt als vom zweiten. Somit müsse der dritte Konvent zeigen, ob er die Kurve wieder bekommen wird. Selbiges betont auch der Stadtverordnete Christoph Rosenbaum: Es ginge nicht darum, schöne Sonntagsreden zu schwingen; am Ende sei die politische Arbeit und die Umsetzung von Projekten entscheidend. Man müsse selbstkritisch feststellen, dass es an der Umsetzung im letzten Jahr gehapert habe.
Der Demokratiekonvent 2023 stand unter dem Motto: „Von Jung bis Alt in Frankfurt – Chancen und Herausforderungen von Intergenerationalität“. Aus dem Konvent gingen drei konkrete Forderungen und acht Projektideen hervor, die Sie hier im Einzelnen und ausführlich finden können.
Teilnehmende des Konvents stellten auf der Pressekonferenz heraus, dass gerade die Durchmischung, der Austausch und Dialog in neuen Konstellationen und das Kennenlernen neuer Menschen und ihrer Ansichten eine sehr gute Erfahrung gewesen sei. Gleichermaßen müssten die Handlungsempfehlungen von der Politik ernst genommen werden, immerhin stecke in ihnen viel Mühe. Es wird sich außerdem Transparenz gewünscht sowie eine klare Kommunikation bezüglich der Machbarkeit der Vorschläge.
Beispiel „Ei-Gude-Platz“: Er „soll auf Quartiersebene einen Ort für Begegnung und Austausch schaffen und perspektivisch mit weiteren Angeboten wie Bücher- und Spieleschränken oder Urban Gardening verbunden werden“, wie es in den Handlungsempfehlungen heißt. Eine Mitentwicklerin der Idee merkt an, es ginge jetzt nicht nur darum, „ein paar Bänke aufzustellen“, sondern den Ort offen zu gestalten und Ideen Raum und Förderung zu geben.
Oder nehme man die Projektidee „Bezahlbares Wohnen für Hilfe“, die jungen Menschen bezahlbare Wohnungen und alten Menschen beispielsweise Gesellschaft und Hilfe im Alltag bringen könne. Hierbei möchte Stadtrat Marcus Gwechenberger (SPD) nun die Potenziale abschätzen lassen, indem Studierende nach ihrer Bereitschaft zu solchen Wohnkooperationen befragt werden sollen. Laut einem Initiator der Projektidee ist aber insbesondere wichtig, dass die Handlungsempfehlung nun nicht in „den bürokratischen Mühlen zermahlen werden“.
Das Projekt „Mein Leben, Dein Leben – Dialog in der Schule“ soll für den Austausch von ehrenamtlichen Experten verschiedenster Lebensbereiche und Schülern sorgen. Dabei geht es auch um lebensnahe Aspekte, wie Wissen über Steuern oder Ähnliches. Der Stadtverordnete Christian Becker (CDU), der selbst auch Lehrer ist, begrüßt die Idee. Es gäbe beispielsweise in der Prüfungszeit (für die Schüler, die nicht geprüft werden) oder gegen Ende des Schuljahres Zeiten, in denen Raum für einen solchen Austausch schon jetzt geschaffen werden könnte. Ein solcher sei sehr sinnvoll, um mehr Lebenserfahrung- und praxis an die Schulen zu bringen.
Bei der Frage an den Verein, wie die Entwicklung vom ersten Konvent bis heute gesehen wird, sind die Meinungen zwiegespalten. So wurde vom ersten Konvent noch deutlich mehr umgesetzt als vom zweiten. Somit müsse der dritte Konvent zeigen, ob er die Kurve wieder bekommen wird. Selbiges betont auch der Stadtverordnete Christoph Rosenbaum: Es ginge nicht darum, schöne Sonntagsreden zu schwingen; am Ende sei die politische Arbeit und die Umsetzung von Projekten entscheidend. Man müsse selbstkritisch feststellen, dass es an der Umsetzung im letzten Jahr gehapert habe.
19. April 2024, 16.00 Uhr
Florian Aupor
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