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Finanzielle Notlage
Sommerwerft bangt um Zukunft
Die finanzielle Grundlage der Sommerwerft ist weiter ungenügend, deshalb fordern die Veranstalter mehr Unterstützung von der Stadt.
Die Sommerwerft in Frankfurt gilt mittlerweile als feste Institution. Seit 22 Jahren findet das internationale Theater-Festival an der Weseler Werft statt. Die Veranstaltung bietet mit ihrem Programm ein niedrigschwelliges Angebot und einen Ort der Kultur für ein breites Publikum. Die Existenz des Festivals ist finanziell allerdings nicht gesichert, deshalb fordert der veranstaltende Verein protagon e.V. nun im Rahmen einer Petition Unterstützung von der Stadt.
An den insgesamt 17 Tagen, an denen das Festival stattfindet, werden täglich 10 bis 15 Vorstellungen aufgeführt, heißt es vom Verein. Inzwischen würden im Laufe dieser Tage etwa 110 000 Besucherinnen und Besucher kommen und das Festival jährlich wachsen. Damit wird während der Sommerpause der Zugang zum Theater möglich gemacht und bietet dem öffentlichen Raum Zugang zur Darstellenden Kunst.
Auflagen, Honorare und Dimension der Frankfurter Sommerwerft werden immer größer
Durch den Erfolg und immer größere Dimensionen, die das Festival inzwischen angenommen hat, sind die damit einhergehenden Auflagen bezüglich der Sicherheitsbestimmungen und der Aufwand der Organisation insgesamt gestiegen, heißt es weiter. Gleiches gilt für die Honorare von den internationalen und regionalen Künstlern, aber auch Mitarbeitern.
Gab es während der Pandemie noch eine hohe Bereitschaft zur Förderung des Theaters im öffentlichen Raum, konnten circa 40 Prozent der marktüblichen Kosten für das Festival gedeckt werden, gibt protagon an. Und zwar mit Hilfe einer gewachsenen Struktur an Volontären, Festivaleinnahmen, Förderungen aus der EU, Bund und Land.
Protagon: „Kultur braucht auch Geld“
Die Kosten für die Organisation, Equipment, Gelände, Anschaffungen und Reparaturen wurden hingegen aus den Einnahmen der Gastronomie generiert. Bis heute hat der unabhängige Kulturverein keine feste Förderung für die laufenden Kosten seiner Kulturarbeit in der Stadt. Die Sommerwerft ist nämlich kein städtisches Festival, sondern der Verein und deren Vereinsvorstände mit ihrem Privatvermögen haften. Eine staatliche Kulturinstitution ist demnach nicht eingebunden.
Trotz großer Anstrengungen war ein Monat vor dem Festival laut Protagon klar, dass Kosten von 160 000 Euro nicht gedeckt sind. Anlässlich dieser finanziellen Schieflage fordert der Verein nun einen zugesicherten Förderbetrag, sodass der Verein nicht mehr das gesamte finanzielle Risiko tragen muss. Somit wäre auch die Zukunft der Sommerwerft gesichert. Der Verein appelliert in seiner Petition: Kultur braucht Vielfalt, Teilhabe, Zugänglichkeit und Kultur braucht auch Geld!
Frankfurter Politik wird aufmerksam
Zuletzt wurden auch Stimmen aus der Politik lauter. Die Römer-CDU stellte einen Etatantrag, der einen Zuschuss von 49 500 Euro auf 75 000 Euro forderte. Dieser wurde schließlich abgelehnt, genauso wie der Antrag der Römer-Linken, die eine Erhöhung von 150 000 Euro forderte. Ein Antrag der Römerkoalition forderte eine Erhöhung um 50 000 Euro in diesem Jahr und weitere 50 000 Euro Erhöhung im nächsten Jahr.
An den insgesamt 17 Tagen, an denen das Festival stattfindet, werden täglich 10 bis 15 Vorstellungen aufgeführt, heißt es vom Verein. Inzwischen würden im Laufe dieser Tage etwa 110 000 Besucherinnen und Besucher kommen und das Festival jährlich wachsen. Damit wird während der Sommerpause der Zugang zum Theater möglich gemacht und bietet dem öffentlichen Raum Zugang zur Darstellenden Kunst.
Durch den Erfolg und immer größere Dimensionen, die das Festival inzwischen angenommen hat, sind die damit einhergehenden Auflagen bezüglich der Sicherheitsbestimmungen und der Aufwand der Organisation insgesamt gestiegen, heißt es weiter. Gleiches gilt für die Honorare von den internationalen und regionalen Künstlern, aber auch Mitarbeitern.
Gab es während der Pandemie noch eine hohe Bereitschaft zur Förderung des Theaters im öffentlichen Raum, konnten circa 40 Prozent der marktüblichen Kosten für das Festival gedeckt werden, gibt protagon an. Und zwar mit Hilfe einer gewachsenen Struktur an Volontären, Festivaleinnahmen, Förderungen aus der EU, Bund und Land.
Die Kosten für die Organisation, Equipment, Gelände, Anschaffungen und Reparaturen wurden hingegen aus den Einnahmen der Gastronomie generiert. Bis heute hat der unabhängige Kulturverein keine feste Förderung für die laufenden Kosten seiner Kulturarbeit in der Stadt. Die Sommerwerft ist nämlich kein städtisches Festival, sondern der Verein und deren Vereinsvorstände mit ihrem Privatvermögen haften. Eine staatliche Kulturinstitution ist demnach nicht eingebunden.
Trotz großer Anstrengungen war ein Monat vor dem Festival laut Protagon klar, dass Kosten von 160 000 Euro nicht gedeckt sind. Anlässlich dieser finanziellen Schieflage fordert der Verein nun einen zugesicherten Förderbetrag, sodass der Verein nicht mehr das gesamte finanzielle Risiko tragen muss. Somit wäre auch die Zukunft der Sommerwerft gesichert. Der Verein appelliert in seiner Petition: Kultur braucht Vielfalt, Teilhabe, Zugänglichkeit und Kultur braucht auch Geld!
Zuletzt wurden auch Stimmen aus der Politik lauter. Die Römer-CDU stellte einen Etatantrag, der einen Zuschuss von 49 500 Euro auf 75 000 Euro forderte. Dieser wurde schließlich abgelehnt, genauso wie der Antrag der Römer-Linken, die eine Erhöhung von 150 000 Euro forderte. Ein Antrag der Römerkoalition forderte eine Erhöhung um 50 000 Euro in diesem Jahr und weitere 50 000 Euro Erhöhung im nächsten Jahr.
7. August 2024, 12.27 Uhr
Till Taubmann
Till Christian Taubmann
Jahrgang 1997, Studium in Kommunikationsdesign an der Hochschule Mainz, Arbeit als freier Illustrator, seit Januar 2023 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till Christian
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