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Kolumne
Frankfurt Airport ab nach Kassel
Um das Veröden der ländlichen Gebiete zu verlangsamen, hat unser Kolumnist einen Vorschlag. Dieser sieht vor, den Flughafen Kassel-Calden auszubauen, damit die nordhessische Stadt auch abseits der Documenta aufgebaut bleiben darf.
Frankfurt ist großartig. Es wird schließlich seine Gründe haben, warum die Menschen seit Jahrzehnten aus den umliegenden Regionen hierher ziehen. Die Folgen sind bekannt. Die Stadt quillt bald über vor Zuströmenden und auf jedem Quadratzentimeter Freifläche werden Wohnungen gebaut. Gleichzeitig veröden die ländlichen Bereiche, Kneipen schließen, Metzger, Bäcker, Sonnenstudios, Freudenhäuschen und Bestattungsinstitute.
Kassel wird jeweils zur Documenta aufgebaut
Seit viele Menschen nun von daheim arbeiten können, verlangsamt sich zwar der Trend zur Landflucht, doch das reicht noch nicht. Da muss mehr getan werden. Ich habe einen formidablen Vorschlag. Es ist ja sattsam bekannt, dass es Kassel nicht gibt. Dies behauptet man immer von Bielefeld, doch das ist Nonsens. Ich war mehrmals in Bielefeld, und jedes Mal fand ich es vor. Okay, bei einigen meiner Besuche hatte es geschlossen, doch es war da. Zweifellos.
Anders Kassel. Ich weiß nicht, wie oft ich eine Bahnfahrt nach Hamburg unterbrach, dort ausstieg, wo der Schaffner zuvor „Nächster Halt Kassel-Wilhelmshöhe“ versprochen hatte – und was fand ich vor? Nichts. Keine Spur von einem Kassel. Erst später erfuhr ich, dass Kassel nur jeweils zur Documenta aufgebaut und in den Zwischenzeiten in einer Scheune im Reinhardswald eingelagert wird.
Verlagert Teile des Frankfurter Flugverkehrs nach Nordhessen
Mangels Attraktivität und Arbeitsplätzen lohne es sich einfach nicht, die Stadt stehen zu lassen. So tut es nicht Wunder, dass der 2013 eröffnete „Regionalflughafen“ Kassel-Calden noch nie auch nur einen einzigen Cent einspielte. Es ist so arg, dass Verkehrsminister Tarek Al-Wazir nun vorschlug, ihn zum „Verkehrslandeplatz“ herabzustufen.
Ich habe eine andere Idee. Baut ihn aus! Macht ihn größer und verlagert Teile des Frankfurter Flugverkehrs nach Nordhessen – und zwar mindestens die Hälfte, wenn nicht gar alles. Vielleicht sogar mit Starts und Landungen rund um die Uhr. Sie wollten dort doch einen richtigen Flughafen, also sollen sie einen kriegen. Unserer könnte dann ja zum Naherholungsgebiet werden – und die Stadt Kassel müsste nicht immerzu auf- und abgebaut werden.
Seit viele Menschen nun von daheim arbeiten können, verlangsamt sich zwar der Trend zur Landflucht, doch das reicht noch nicht. Da muss mehr getan werden. Ich habe einen formidablen Vorschlag. Es ist ja sattsam bekannt, dass es Kassel nicht gibt. Dies behauptet man immer von Bielefeld, doch das ist Nonsens. Ich war mehrmals in Bielefeld, und jedes Mal fand ich es vor. Okay, bei einigen meiner Besuche hatte es geschlossen, doch es war da. Zweifellos.
Anders Kassel. Ich weiß nicht, wie oft ich eine Bahnfahrt nach Hamburg unterbrach, dort ausstieg, wo der Schaffner zuvor „Nächster Halt Kassel-Wilhelmshöhe“ versprochen hatte – und was fand ich vor? Nichts. Keine Spur von einem Kassel. Erst später erfuhr ich, dass Kassel nur jeweils zur Documenta aufgebaut und in den Zwischenzeiten in einer Scheune im Reinhardswald eingelagert wird.
Mangels Attraktivität und Arbeitsplätzen lohne es sich einfach nicht, die Stadt stehen zu lassen. So tut es nicht Wunder, dass der 2013 eröffnete „Regionalflughafen“ Kassel-Calden noch nie auch nur einen einzigen Cent einspielte. Es ist so arg, dass Verkehrsminister Tarek Al-Wazir nun vorschlug, ihn zum „Verkehrslandeplatz“ herabzustufen.
Ich habe eine andere Idee. Baut ihn aus! Macht ihn größer und verlagert Teile des Frankfurter Flugverkehrs nach Nordhessen – und zwar mindestens die Hälfte, wenn nicht gar alles. Vielleicht sogar mit Starts und Landungen rund um die Uhr. Sie wollten dort doch einen richtigen Flughafen, also sollen sie einen kriegen. Unserer könnte dann ja zum Naherholungsgebiet werden – und die Stadt Kassel müsste nicht immerzu auf- und abgebaut werden.
11. September 2023, 10.07 Uhr
Michi Herl
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