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Zur Buchmesse 2023
Slowenische Kunst in Frankfurt
Zur Buchmesse halten nicht nur Literatur, sondern auch Kunst und Kulturgeschichte des Gastlandes Einzug in Frankfurt. Von surrealistisch inspirierten Fotocollagen über Skulptur, Architektur und Technik bis zum Kunstbuchfestival reichen die Ausstellungen in diesem Jahr.
Fotografie Forum Frankfurt
Mit „Paradise, Performance, Replika. Slovenian Photographic Art“ zeigt das Ausstellungshaus drei zeitgenössische Fotokünstler und -Künstlerinnen aus dem diesjährigen Gastland, die zwischen Surrealismus, Naturbetrachtung und im Spiel mit Illusionen die experimentellen Grenzen der Fotografie ausloten. Vanja Bućan nimmt in ihren händischen Collagen das Bearbeiten wörtlich und hierbei traditionelle Vorstellungen von Frauenrollen auseinander, um sie fotografisch neu zusammenzusetzen. Jošt Dolinšek verknüpft in seinen Installationen bewegtes Bild, Ton und skulpturale Fotografie. Und Bojan Radovič widmet sich in seiner Arbeit dem Charakter von Erzählung und Fiktion, Original und Replikation – letztere wird auch in einem Workshop eine Rolle spielen, die der Fotokünstler am Buchmesse-Wochenende vor Ort anbietet.
Paradise, Performance, Replika. Slovenian Photographic Art, Fotografie Forum Frankfurt, 07.10. 2023–07.1.2024
Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Raum
Schirn
Bis Mitte Januar kommenden Jahres wird Maruša Sagadin die Rotunde der Schirn bespielen, die als Ort einen Übergang zwischen privat und öffentlich, drinnen und draußen besetzt. In jüngeren Jahren war die in Ljubljana geborene Künstlerin zunächst als erfolgreiche Leistungssportlerin tätig und spielte nach einer Karriere als Skirennläuferin auch in der österreichischen Basketballnationalmannschaft. In Graz absolvierte sie anschließend ein Architekturstudium, bevor sie schließlich performative Kunst und Skulptur an der Wiener Akademie der bildenden Künste lernte und später auch lehrte. Ihre künstlerische Arbeit ist stark durch die Architektur geprägt: „Wer baut, für wen und wo?“, fasste Sagadin ihr Interesse gerade an den sozialen Aspekten der Baukunst zusammen. An der Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Raum verwebt die Künstlerin in spielerischem Umgang mit klassischen Baumaterialen soziale Themen rund um Sichtbarkeit, Gender und Sprache. Für die Rotunde in der Schirn wird Maruša Sagadin eigens neue Arbeiten kreieren.
Maruša Sagadin, Schirn Rotunde, bis 14.1.2024
Museum für Kommunikation
Schon ab Mitte September wirft die Schau „Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n)“ einen historischen Blick auf die Mobiltelefonie in beiden Ländern. Während in Deutschland bereits in den 1950er Jahren mit dem A-Netz ein erstes Mobilfunksystem eingeführt wurde, entstand selbiges in Slowenien erst nach der Unabhängigkeit des Landes 1991, wo es die neugewonnene Freiheit fortan auch technisch begleitete. Entlang ausgewählter Objekte verfolgt die Ausstellung die Entwicklung slowenischer sowie deutscher Handykultur, von den wechselhaften Anfängen der Mobiltelefonie in unterschiedlichen politischen Systemen bis in die, wie es vom Ausstellungshaus heißt, gemeinsame Gegenwart und Zukunft globaler Kommunikation.
Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n), Museum für Kommunikation, bis 17.3.2024
Parallel zur Buchmesse: Kunstbuchfestival „HOW(EVER)“
Portikus
Sein Kuratorinnen-Duo hat von Beginn an auch das künstlerische Buch in den Fokus gerückt – als Arbeit, die oft in Kleinst- oder Mikroauflage erscheint, in diesem Format aber beeindruckende Gestaltungsvielfalt und auch Freiheiten bietet. Bis vor Kurzem präsentierte man hier so zum Beispiel das Werk von Simone Fattal, die nicht nur Künstlerin, sondern auch Verlegerin ist. Mit dem parallel zur Buchmesse stattfindenden Kunstbuchfestival „HOW(EVER)“ lädt der Portikus in diesem Jahr nun bereits zum zweiten Mal ein, aktuelle Formen des künstlerischen Publizierens zu entdecken. Rund 200 Verlage werden teilnehmen. Den Titel lieh sich das Ausstellungshaus von der gleichnamigen Zeitschrift, die von der US-amerikanischen Dichterin Kathleen Fraser gegründet wurde und als radikale Plattform die Arbeit von Schriftstellerinnen publizierte und förderte. Ebenfalls zur Buchmesse rückt der Portikus die Arbeit von Saša Mächtig in den Fokus, der zu den bekanntesten Architekten wie auch Künstlern Sloweniens zählt. Sein 1967 entworfener Kiosk „K67“ befindet sich heute in der Designsammlung des New Yorker Museum of Modern Art.
HOW(EVER) – Portikus Art Book Festival & Saša J. Mächtig, Portikus, 19.10.–22.10.2023
Info
Außerdem: Das DEUTSCHE ROMANTIKMUSEUM widmet dem slowenischen Dichter France Prešeren eine eigene Ausstellung, der zu den bedeutendsten Vertretern der slowenischen Romantik im 19. Jahrhundert gehört.
France Prešeren und die Slowenische Romantik, Deutsches Romantik-Museum, bis 25.11.2023
Mit „Paradise, Performance, Replika. Slovenian Photographic Art“ zeigt das Ausstellungshaus drei zeitgenössische Fotokünstler und -Künstlerinnen aus dem diesjährigen Gastland, die zwischen Surrealismus, Naturbetrachtung und im Spiel mit Illusionen die experimentellen Grenzen der Fotografie ausloten. Vanja Bućan nimmt in ihren händischen Collagen das Bearbeiten wörtlich und hierbei traditionelle Vorstellungen von Frauenrollen auseinander, um sie fotografisch neu zusammenzusetzen. Jošt Dolinšek verknüpft in seinen Installationen bewegtes Bild, Ton und skulpturale Fotografie. Und Bojan Radovič widmet sich in seiner Arbeit dem Charakter von Erzählung und Fiktion, Original und Replikation – letztere wird auch in einem Workshop eine Rolle spielen, die der Fotokünstler am Buchmesse-Wochenende vor Ort anbietet.
Paradise, Performance, Replika. Slovenian Photographic Art, Fotografie Forum Frankfurt, 07.10. 2023–07.1.2024
Schirn
Bis Mitte Januar kommenden Jahres wird Maruša Sagadin die Rotunde der Schirn bespielen, die als Ort einen Übergang zwischen privat und öffentlich, drinnen und draußen besetzt. In jüngeren Jahren war die in Ljubljana geborene Künstlerin zunächst als erfolgreiche Leistungssportlerin tätig und spielte nach einer Karriere als Skirennläuferin auch in der österreichischen Basketballnationalmannschaft. In Graz absolvierte sie anschließend ein Architekturstudium, bevor sie schließlich performative Kunst und Skulptur an der Wiener Akademie der bildenden Künste lernte und später auch lehrte. Ihre künstlerische Arbeit ist stark durch die Architektur geprägt: „Wer baut, für wen und wo?“, fasste Sagadin ihr Interesse gerade an den sozialen Aspekten der Baukunst zusammen. An der Schnittstelle zwischen privatem und öffentlichem Raum verwebt die Künstlerin in spielerischem Umgang mit klassischen Baumaterialen soziale Themen rund um Sichtbarkeit, Gender und Sprache. Für die Rotunde in der Schirn wird Maruša Sagadin eigens neue Arbeiten kreieren.
Maruša Sagadin, Schirn Rotunde, bis 14.1.2024
Museum für Kommunikation
Schon ab Mitte September wirft die Schau „Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n)“ einen historischen Blick auf die Mobiltelefonie in beiden Ländern. Während in Deutschland bereits in den 1950er Jahren mit dem A-Netz ein erstes Mobilfunksystem eingeführt wurde, entstand selbiges in Slowenien erst nach der Unabhängigkeit des Landes 1991, wo es die neugewonnene Freiheit fortan auch technisch begleitete. Entlang ausgewählter Objekte verfolgt die Ausstellung die Entwicklung slowenischer sowie deutscher Handykultur, von den wechselhaften Anfängen der Mobiltelefonie in unterschiedlichen politischen Systemen bis in die, wie es vom Ausstellungshaus heißt, gemeinsame Gegenwart und Zukunft globaler Kommunikation.
Hallo! Wer da? Slowenische und deutsche Handygeschichte(n), Museum für Kommunikation, bis 17.3.2024
Portikus
Sein Kuratorinnen-Duo hat von Beginn an auch das künstlerische Buch in den Fokus gerückt – als Arbeit, die oft in Kleinst- oder Mikroauflage erscheint, in diesem Format aber beeindruckende Gestaltungsvielfalt und auch Freiheiten bietet. Bis vor Kurzem präsentierte man hier so zum Beispiel das Werk von Simone Fattal, die nicht nur Künstlerin, sondern auch Verlegerin ist. Mit dem parallel zur Buchmesse stattfindenden Kunstbuchfestival „HOW(EVER)“ lädt der Portikus in diesem Jahr nun bereits zum zweiten Mal ein, aktuelle Formen des künstlerischen Publizierens zu entdecken. Rund 200 Verlage werden teilnehmen. Den Titel lieh sich das Ausstellungshaus von der gleichnamigen Zeitschrift, die von der US-amerikanischen Dichterin Kathleen Fraser gegründet wurde und als radikale Plattform die Arbeit von Schriftstellerinnen publizierte und förderte. Ebenfalls zur Buchmesse rückt der Portikus die Arbeit von Saša Mächtig in den Fokus, der zu den bekanntesten Architekten wie auch Künstlern Sloweniens zählt. Sein 1967 entworfener Kiosk „K67“ befindet sich heute in der Designsammlung des New Yorker Museum of Modern Art.
HOW(EVER) – Portikus Art Book Festival & Saša J. Mächtig, Portikus, 19.10.–22.10.2023
Außerdem: Das DEUTSCHE ROMANTIKMUSEUM widmet dem slowenischen Dichter France Prešeren eine eigene Ausstellung, der zu den bedeutendsten Vertretern der slowenischen Romantik im 19. Jahrhundert gehört.
France Prešeren und die Slowenische Romantik, Deutsches Romantik-Museum, bis 25.11.2023
17. Oktober 2023, 09.34 Uhr
Daniel Urban
Daniel Urban
Daniel Urban schreibt seit 2022 für das JOURNAL FRANKFURT mit dem Schwerpunkt TV und Streaming. Mehr von Daniel
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Ausstellung
Goldene Zeiten – aber nicht für alle
Das Städel Museum Frankfurt widmet Rembrandt erneut eine große Ausstellung. Diesmal stehen die Gruppenbildnisse im Fokus, aber es wird auch kritisch auf das „Goldene Zeitalter“ geblickt.
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Bernd Kammerer
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