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Unterstützung für Kulturbranche
AlarmstufeRot-Demo abgesagt
Die für Samstag geplante Kundgebung des Aktionsbündnisses AlarmstufeRot wurde am Donnerstag kurzfristig abgesagt. Statt weiter Druck auf die Regierung auszuüben, wolle man dem Lösungsprozess zur Unterstützung der Veranstaltungsbranche Luft und Raum lassen.
Klang- und sanglos – dies ist nur einer der vielen Hashtags, mit denen das Aktionsbündnis AlarmstufeRot seit den vergangenen Monaten auf die derzeitige Situation der Veranstaltungsbranche aufmerksam machen will. Doch die Mitglieder des Bündnisses, zu dem rund 10 000 Unternehmen zählen, setzen sich nicht nur im Netz für den Erhalt der Branche ein. Nach den Großdemonstrationen im September und zuletzt am 28. Oktober in Berlin, sollte auch am kommenden Samstag eine Kundgebung in Frankfurt stattfinden. Diese wurde jedoch am Donnerstag kurzfristig abgesagt. Grund dafür soll ein positiver Wandel im Bundestag sein, teilten die Organisator:innen mit.
„Wir wollen den Entscheidungsträgern mehr Freiraum geben und nicht noch mehr Druck ausüben“, sagte Matthias Langhammer von der Hessen-Organisation des im Juli gegründeten Bündnisses. Käme dann bis Anfang nächster Woche kein positives Ergebnis, wolle man über weitere Maßnahmen diskutieren. Der Grund für diesen „Aufruhr“ innerhalb der Bundesregierung liege laut AlarmstufeRot bei einer Pressemitteilung vom 10. November, in der das Bündnis der Regierung einen „10 Milliarden Euro teuren Etikettenschwindel“ vorwirft. Darin heißt es weiter, die angekündigten Novemberhilfen seien nur eine scheinheilige Vorgabe, im Kleingedruckten befänden sich jedoch zahlreiche Hürden, sodass diejenigen, die wirklich betroffen sind, weiterhin keinerlei Finanzhilfe erhalten würden. „Mit detailreichen Formulierungen wird der Kreis der antragsberechtigten Unternehmen bewusst kleingehalten. Fast 90 Prozent der Betriebe der deutschen Veranstaltungswirtschaft wird jede Hilfe verwehrt“, so der Wortlaut der Mitteilung.
„Es muss sich etwas Grundlegendes ändern“, ergänzte Langhammer, doch die wichtigste Forderung sei zunächst, dass die komplette Branche Zugang zu den Novemberhilfen erhalte. Den größten Teil der Branche machten laut Langhammer die B2B-Events aus und gerade Menschen, die in diesem Sektor arbeiteten, hätten keinen Zugang zu den Hilfen. An der zweiten, für den 12. Dezember geplanten Demonstration wolle man erst einmal weiter festhalten.
Mit insgesamt lediglich rund 6 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche stellen Kulturveranstaltungen und Clubs nur einen kleinen Teil der Veranstaltungsbranche dar. Doch auch sie leiden unter der Krise. „Unsere Veranstaltungsbranche liegt am Boden und ein Ende der Misere ist momentan leider nicht abzusehen“, hieß es unter anderem seitens der Batschkapp. Betreiber Ralf Scheffler hatte bereits vor einigen Monaten im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT angekündigt, dass er trotz Alternativ-Konzepten wie etwa den Kultur-Sommergärten nur einen Bruchteil einnehme; andere, wie etwa der Ponyhof in Alt-Sachsenhausen, haben seit März geschlossen und wieder andere werden gar nicht mehr öffnen – so etwa das Horst und der Clubkeller in Frankfurt. Die von der Regierung bereitgestellten Corona-Soforthilfen hätten zwar geholfen, vorübergehend die laufenden Kosten zu decken, für den privaten Bereich reiche das nicht aus, so Thomas Winterscheid vom Ponyhof. „Es reicht gerade bis zur Gürtellinie aber nicht zum Überleben.“ Der Clubbetreiber schätzt, privat bereits mehr als 6000 Euro verloren zu haben.
„Wir wollen den Entscheidungsträgern mehr Freiraum geben und nicht noch mehr Druck ausüben“, sagte Matthias Langhammer von der Hessen-Organisation des im Juli gegründeten Bündnisses. Käme dann bis Anfang nächster Woche kein positives Ergebnis, wolle man über weitere Maßnahmen diskutieren. Der Grund für diesen „Aufruhr“ innerhalb der Bundesregierung liege laut AlarmstufeRot bei einer Pressemitteilung vom 10. November, in der das Bündnis der Regierung einen „10 Milliarden Euro teuren Etikettenschwindel“ vorwirft. Darin heißt es weiter, die angekündigten Novemberhilfen seien nur eine scheinheilige Vorgabe, im Kleingedruckten befänden sich jedoch zahlreiche Hürden, sodass diejenigen, die wirklich betroffen sind, weiterhin keinerlei Finanzhilfe erhalten würden. „Mit detailreichen Formulierungen wird der Kreis der antragsberechtigten Unternehmen bewusst kleingehalten. Fast 90 Prozent der Betriebe der deutschen Veranstaltungswirtschaft wird jede Hilfe verwehrt“, so der Wortlaut der Mitteilung.
„Es muss sich etwas Grundlegendes ändern“, ergänzte Langhammer, doch die wichtigste Forderung sei zunächst, dass die komplette Branche Zugang zu den Novemberhilfen erhalte. Den größten Teil der Branche machten laut Langhammer die B2B-Events aus und gerade Menschen, die in diesem Sektor arbeiteten, hätten keinen Zugang zu den Hilfen. An der zweiten, für den 12. Dezember geplanten Demonstration wolle man erst einmal weiter festhalten.
Mit insgesamt lediglich rund 6 Prozent des Gesamtumsatzes der Branche stellen Kulturveranstaltungen und Clubs nur einen kleinen Teil der Veranstaltungsbranche dar. Doch auch sie leiden unter der Krise. „Unsere Veranstaltungsbranche liegt am Boden und ein Ende der Misere ist momentan leider nicht abzusehen“, hieß es unter anderem seitens der Batschkapp. Betreiber Ralf Scheffler hatte bereits vor einigen Monaten im Gespräch mit dem JOURNAL FRANKFURT angekündigt, dass er trotz Alternativ-Konzepten wie etwa den Kultur-Sommergärten nur einen Bruchteil einnehme; andere, wie etwa der Ponyhof in Alt-Sachsenhausen, haben seit März geschlossen und wieder andere werden gar nicht mehr öffnen – so etwa das Horst und der Clubkeller in Frankfurt. Die von der Regierung bereitgestellten Corona-Soforthilfen hätten zwar geholfen, vorübergehend die laufenden Kosten zu decken, für den privaten Bereich reiche das nicht aus, so Thomas Winterscheid vom Ponyhof. „Es reicht gerade bis zur Gürtellinie aber nicht zum Überleben.“ Der Clubbetreiber schätzt, privat bereits mehr als 6000 Euro verloren zu haben.
13. November 2020, 13.19 Uhr
Sina Eichhorn
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