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Titanic Anti-Weihnachtsmarkt im Mousonturm

Oh du unselige ...!

In den Innenstädten schießen die Verkaufs- und Glühweinstände aus dem Boden, es dudelt und glitzert. Ein Graus für Weihnachtshasser Oliver Maria Schmitt, der nun die Republik weihnachtsmarktfrei machen will.
Mit großen Schritten rückt die Weihnachtszeit näher und näher und beim Frankfurter Oberbürgermeister der Herzen klingeln nicht die Weihnachts-, sondern die Alarmglocken angesichts dessen, was er in den kommenden Wochen zu ertragen haben wird. „Jede Innenstadt der Republik wird zum glühweinverseuchten Bretterbudenslum, ist voll von hässlichen Figuren, unsäglich erhellt durch glitzernde Lichter und überall hängt der gleiche Gestank nach vergammelten, von Bulgaren und Rumänen verbrannten Mandeln und Müllwein“, beschwert sich der Titanic-Autor.

In manchen Städten wie Gütersloh, Bielefeld oder Offenbach mache das nichts. Diesen Städten, so sagt er, täten solche Einrichtungen sicherlich gut. In schönen Städten, zu denen natürlich auch Frankfurt gehöre, sehe er jedoch keinerlei einleuchtende Gründe für die Installation von „Abfüllstationen für Müllweintrinker.“ „Es besteht höchster Handlungsbedarf! Wir müssen diese kapitalistische Neuinterpretation der Favelas, der sogenannten Weihnachtsmärkte, endlich aus den Innenstädten drängen“, so das erklärte Ziel des Autors.

Frei nach diesem Motto machte sich Schmitt mit einem kleinen Team auf in den Kampf gegen das Weihnachtsgebaren und sucht mit einer dreitätigen Lese-Indoktrination samt der schärfsten Anti-Weihnachts-Parolen und unseliger, unfröhlicher und unbesinnlicher Musik im Mousonturm Glitzer, Klimbim und Weihnachtsgedudel aus den Hirnen und Herzen der Bürger zu vertreiben. Dies, so sagt er, sei für ihn ein bislang unerfüllter Menschheitstraum, den es nun endlich zu verwirklichen gelte.

Und so findet im Mousonturm vom 28. bis zum 30. November der weltweit erste Anti-Weihnachtsmarkt statt. Es gibt mundgeblasene Holzbilder und fußgeklöppelte iPotts von Silky Thoss, und - inszeniert von Budenzauberfee Annette Gloser - ein hochsommerliches Kulturevent mit kaltem Spitzenglühwein und heißen Sommercocktails, der Titanic-Kekskollektion - die Waffel-SS und Juden-Zimtsterne, die man im aktuellen Heft bewundern kann, ausgenommen - handbemalte Arschweihnachtskugeln und Jingle-Kunst to go.

Unterstützt wird Schmitt bei seinem Vorhaben außerdem am Donnerstag, 28. November, von den Grauen Panzern Bernd Eilert, Pit Knorr und Hans Zippert mit einer gnadenzwingenden Weihnachtslesung rund um das schnieselnde Reh und vom Kölner Satirepopostar Friedemann Weise, der dieses Event unweihnachtlich musikalisch umrahmt. Für Freitag, 29. November, haben Leo Fischer, Mark-Stefan Tietze und Michael Ziegelwagner eine Bibel-Task-Force einberufen an deren Anschluss die Ein-Mann-Stimmungskapelle des Ex-Schließmuskels Zwakkelmann zum Steppen gegen den Weihnachtsblues einlädt.

Das fulminante Finale der groß angelegten Anti-Weihnachts-Kampagne bestreiten Martin Sonneborn und Oliver Maria Schmitt höchstpersönlich als Titanic-Mini-BoyGroup - in Fahrt gebracht von Berlins heißestem Crooner, Rocker und Solostar Sedlmair. Wenn also zur Adventszeit der Osterhase Einzug hält und handbemalte X-Mas-Balls die Bäumchen schmücken, während das Reh leise schnieselt und Popostars und Schließmuskel es sich miteinander gemütlich machen, dann können Sie sicher sein, Oliver Maria Schmitt ist in öffentlicher Mission unterwegs, die Innenstädte zu befreien, von Gesang, Gestank und Lichterglanz.

>> 28.-30. November jeweils ab 20.30 Uhr, Mousonturm, Waldschmidtstraße 4. Einzeltickets: VVK 18,50 €/AK 20 €, Kombiticket 3 Abende: VVK 38,40 €/AK 41 €.
 
Fotogalerie:
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27. November 2013, 11.00 Uhr
Miriam Mandryk
 
 
 
 
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