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Tarq Bowen und Juli Kuhl im No.2

Die kennt bald die ganze Welt

Mit dem Konzert von Tarq Bowen und Juli Kuhl im No.2 in Sachsenhausen am 27. Juni präsentiert die Musikerin Jule Heidmann (Romie) das erste Konzert mit ihrer neu gegründeten Agentur Open Valley Booking.
JOURNAL FRANKFURT: Man kennt Dich als die eine Hälfte des Indie-Folk-Duos Romie und als Kontrabassistin bei Wolf Schubert-K. & Friends. Jetzt hast Du eine eigene Booking Agentur gegründet. War das ein lang gehegter Wunsch und wie kam es zu dieser Idee?
JULE HEIDMANN: Es hat sich alles sehr organisch entwickelt. Ich habe vor einigen Jahren angefangen bei mir zuhause Konzerte auszurichten. Im Wohnzimmer, im Garten, jeder Spot, der was hergab. Dabei habe ich festgestellt, dass ich nicht nur gut darin bin, Talente zu erkennen, mir gelang es auch immer sehr gut, KünstlerInnen für einen Abend zu kombinieren. Viele von den Acts sind heute noch befreundet, weil ich ein gutes Match gemacht hatte. Für Romie booke ich natürlich auch sehr viel. In unserer bald 10-jährigen gemeinsamen Zeit habe ich da schon wirklich so einiges gelernt. Worauf es ankommt, was KünstlerInnen wichtig ist (was wir zum Beispiel nicht bekamen, will ich für meine Artists besser machen) und was man lieber lassen sollte.

Du hast Deine Agentur Open Valley Booking genannt. Was steckt hinter dem Namen?
Es gibt zwei Gründe. Zum einen begann alles in meinem Heimat Ort Dreieich-Offenthal (Open Valley, haha) und zum anderen habe ich nichts Geringeres vor, als die Indie-Booking-Szene mal gehörig zu revolutionieren. Ich möchte das Konzept Booking viel offener gestalten, als es derzeit abläuft. Ich möchte KünstlerInnen niemals exklusiv an mich binden, sie auch weiterhin dazu ermutigen, selbst zu booken und sich nach außen zu vernetzen und gegenseitig zu unterstützen. Und im schönen „Offenen Tal" meiner Agentur treffen sich dann alle Gleichgesinnten, fühlen sich im besten Falle zu OVB zugehörig und dennoch frei.

Revolution der Indi-Booking-Szene

Ergänzend sei zu sagen, dass zur Booking-Revolution auch eine Umstrukturierung des Bezahl-Systems gehört. Wenn ich als Bookerin bloß eine E-Mail versende, um meine/n Künstler/in mit einem/r Veranstalter/in zu connecten, sollte ich auf keinen Fall 15 bis 20 Prozent der Gage bekommen (wie es derzeit der Fall ist)! Das ist lächerlich viel und schadet den Acts bloß. Es muss ein abgestuftes System sein, in welchem mein Anteil als Bookerin sich gut nachvollziehbar an meiner getanen Arbeit orientiert und sich daraus ergibt.

Viele Musiker*innen machen mangels Angebotes ihr Booking selbst, tun das aber oft nicht mit besonders viel Leidenschaft. Was ist für Dich der Reiz des Bookings, dass Du das auch für andere Künstler*innen machen willst?
Ich glaube, der größte Reiz liegt in meinem Wesenszug des „Super-Fans" begründet. Ich selbst gehe ständig auf Konzerte, mindestens einmal in der Woche. Ich liebe es, es gibt mir Lebensenergie.

Und ich möchte für alle anderen Musik-Liebenden da draußen noch mehr solche wundervollen Abende, Begegnungen, Erlebnisse erschaffen. Und wenn ich durch geschicktes Booking (beispielweise ein geschickt gewählter Support-Act, oder eine geschickte Platzierung einem zum/zur Künstler/in passenden Ort) einem/er Künstler/in neue Fans verschaffen kann, oder im Umkehrschluss einem/er Besucher/in einen neuen Lieblings-Act beschere, sind ja gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Dein erstes Konzert machst Du als In-Store-Gig im Secondhand-Schallplattenladen No. 2 in Sachsenhausen. Wie fiel die Wahl auf diese Location und ist es ein Hinweis darauf, dass Du mit Open Valley vor allem intime Veranstaltungen machen willst oder was genau ist Dein Plan?
Im No. 2 gibt es schon seit einigen Jahren In-Store Konzerte. Allerdings gab es Corona-bedingt eine längere Pause eben dieser. Irgendwie hat mein Vorhaben die Booking Agentur zu gründen super mit einer Reanimation der Reihe zusammengepasst. Außerdem ist es einfach der schönste Schallplattenladen der Stadt. Das Konzept der OVB-Veranstaltungen bleibt genauso offen wie sein Umgang mit den KünstlerInnen.

Tarq Bowen kommt nach Frankfurt

Mit Tarq Bowen präsentierst Du einen Musiker, der lange auch in der Nähe von Frankfurt gelebt hat, bevor er wieder zurück nach England ging. Wieso fiel die Wahl auf ihn und was dürfen die, die ihn noch nicht kennen, von ihm erwarten? Wenn ich es richtig bei Facebook herausgelesen habe, wird es ein Solo-Gig sein?
Tarq hat angekündigt, dass er begleitend zu seinem Album gerne eine Tour nicht nur durch Großbritannien, sondern eben auch auf dem europäischen Festland machen möchte. Und bei sowas bin ich immer schnell. Ich habe ihm sofort auf Instagram geschrieben, ob er nicht auch hier bei uns einen Stop einlegen möchte, und er hat ja gesagt. Ich bin selbst wahnsinnig gespannt auf seinen Solo-Auftritt, habe ich doch bis jetzt nur kleine Momenta seiner Arbeit erleben dürfen und noch kein Konzert in voller Länge. Ich bin mir sicher, es wird zauberhaft, seine Stimme und seine Bühnenpräsenz ist wirklich einmalig.

Als Support hast Du Julie Kuhl eingeladen. Ein Indiz dafür, dass Du Dich als Bookerin auch der regionalen Szene widmen willst und ihr auch den Schritt heraus aus der Stadt ermöglichen möchtest?
Tatsächlich war dies einer meiner oben genannten intuitiven Momente. Als ich Tarq im Boot hatte, erschien mir Julie vor meinem inneren Auge als die perfekte Ergänzung für einen zauberhaften Abend. Das heißt, die Musik war ausschlaggebend für diese Entscheidung. Zum Glück hat sie zugesagt. Eine Ausnahmekünstlerin wie Julie Kuhl braucht mich gar nicht, um ihr irgendwas zu ermöglichen, die kennt bald sowieso die ganze Welt.

Das habe ich bereits gewusst, als ich sie das erste Mal mit zarten 15 Jahren auf dem Rupat Festival sah. Wir sind damals extra früher angereist, um sie zu sehen, obwohl wir selbst erst abends um 9 als Headliner spielten. Und was soll ich sagen – es hat sich natürlich gelohnt. Ich freue mich sie im Boot zu haben. Das wird ein toller Auftakt für die Feuertaufe von Open Valley Booking. Detlef Kinsler

>> Tarq Bowen, Support, Julie Kuhl, Ffm, No. 2, Wallstraße 15, 27.6., 19:30 Uhr
 
16. Juni 2023, 10.30 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
Fotogalerie:
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