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Stoner Rock beim FFM JAM

„Die Welt braucht mehr laute Gitarren“

Für den 28. Oktober hat die Frankfurter Band HUM Kollegen aus München und dem fernen Melbourne eingeladen zum einem „FFM JAM“-Festival im Club The Cave. JOURNAL FRANKFURT sprach mit Harri Gottschalk von Hum.
JOURNAL FRANKFURT: Wann habt ihr die „Initiative FFM JAM“ ins Leben gerufen und welche Idee steckt dahinter?
Harri Gottschalk: Wir haben uns für gemeinsame Gigs mit anderen Heavy-Stoner-Psych-Bands vernetzt und festgestellt, dass es in der Region ziemlich viele auf hohem Niveau gibt. Während der Corona-Lockdowns schien uns, dass die Welt mehr laute Gitarren braucht. Also hatten wir vor, den Frankfurter Sound mit Minifestivals zu pushen und ein bisschen für Presseecho zu sorgen. Im Oktober 2022 haben wir das erste Konzert im Nachtleben gemacht (das JOURNAL hat berichtet)). Dann kam Rico, Musikjournalist von Radio X, dazu und unterstützt seitdem das Ganze mit Radio-Interviews und als Moderator der Abende. Diesen Samstag, 28.10. kommt unser drittes Festival, diesmal sogar mit internationaler Unterstützung. Location ist jetzt das Cave. Und das Kulturamt Frankfurt hat unser Anliegen für förderwürdig befunden.

Euer stilistischer Schwerpunkt ist Stoner Rock. Was macht das Genre für euch besonders interessant? Sind es für euch auch die fließenden Übergänge etwa zu Psychedelic Rock, Krautrock etc.?
Unser Verdacht ist, dass sich gerade mehr Leute – MusikerInnen wie Publikum – dem Genre zuwenden. Nach Jazz, Elektro, Afro einfach mal wieder ein bisschen in die Fresse. (lacht) Langsame Grooves, düstere Atmo, Katharsis. Nach Corona wird das immer öfter empfohlen. Vielleicht gibt es gerade in Deutschland eine fließende Grenze zur experimentellen Krautrock-Tradition? Insofern ist Stoner spannend, muss nicht machomäßig daherkommen. Stoner kann progressiv werden (The Black Cat's Eye), lyrisch (Colour Haze) oder motorisch (HUM).

Es geht euch nicht nur um einen regionalen, sondern auch um einen nationalen, gar internationalen Austausch mit Musikern des Genres …
Es geht zuerst um die regionale Szene. Die Verbindung mit einzelnen internationalen Gast-Acts bringt zusätzlichen Schub. Die Gäste können ins schöne Frankfurt kommen und Frankfurter/regionale Bands können ein erweitertes Publikum erreichen.

Mit dem Cave habt ihr eine neue Spielstätte gefunden. Was prädestiniert den Club für eure Arbeit/Musik?
Der Cave ist ein alternativer Traditions-Rock-Laden mit super-Atmosphäre und toller Anlage. Außerdem haben die Leute Leidenschaft für die Musik und uns die Türen aufgemacht. Es ist eine super-Zusammenarbeit!

Frankfurter Band HUM lädt Kollegen aus München und Melbourne ein

Ihr seid mit eurer Band HUM am Start, habt dazu Gäste aus München und aus Australien dabei. Sag mal was zu den Bands.
Es sind drei Bands aus dem Stoner-Spektrum mit unterschiedlichem Charakter. Der Abend wird also abwechslungsreich: HUM spielen langsame heavy Grooves, mal minimalistisch, mal mit Sound-Experimenten. Surreale Songs mit sparsam eingesetztem Chorgesang. Damit haben sie mit ihrem Debut „One“ eine Heimat beim Krautrock-Label Sireena gefunden.

Swan Valley Heights sind derzeit eine der größten deutschen Stoner-Bands, beeindrucken mit psychedelischen Klangwelten und druckvollem virtuosen Stoner Rock mit absolut spannenden Instrumental-Passagen und melodiösen Gesangsparts. Die Münchner Stoner-Szene ist noch größer als die Frankfurter. Wir nehmen uns vor, ab Samstag beide miteinander zu verbinden.

Khan sind hierzulande als Stars der Stoner-Internet-Community bekannt. Sie kommen jetzt zusammen mit Swan Valley Heights das erste Mal auf Europa-Tour. Ihr Sound ist Alternative-Stoner – mitreißend, extrem und düster. Die Stimme des Sängers Joshua Bills dringt geheimnisvoll aus dem Untergrund und erinnert an 80er Independent-Bands. Absolut Autobahntauglich!
 
Fotogalerie:
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26. Oktober 2023, 10.47 Uhr
Detlef Kinsler
 
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. – Mehr von Detlef Kinsler >>
 
 
 
 
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