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Foto: red
Foto: red

Palmengarten Frankfurt

Ohne Insekten gibt es auch keinen Apfelwein

Verspielen wir unsere eigenen Lebensgrundlagen? Mit dieser Frage beschäftigt sich eine neue Ausstellung im Frankfurter Palmengarten zur Insekten- und Pflanzenwelt.
Eine neue Ausstellung im Palmengarten mit dem Namen „Verspielt? Roulette mit der Insekten- und Pflanzenwelt“, befasst sich mit den Themen Schönheit, Unverzichtbarkeit und der gleichzeitigen Bedrohung der Natur durch den Menschen. Sie ist im Eintrittspreis in den Palmengarten inbegriffen und vom 18. Juli bis 6. Oktober 2024 zu sehen. 31 Künstler präsentieren dazu Metallskulpturen, Videoanimationen, Klangkunst, Fotografien sowie Malerei und Medien, die an 38 Stationen zu sehen sind: zum Beispiel eine überdimensionale Wildbiene vor dem Subantarktishaus oder ein goldenes Wohnmobil voller Tropenpflanzen auf der Liegewiese.

Ausstellung im Palmengarten zeigt Ambivalenz zwischen einmaliger Schönheit und Fragilität der Natur

Die ambivalente Betrachtung des Themas versteckt sich schon hinter der Frage „Verspielt?“: Einerseits drückt sich darin die Verspieltheit, Freude, Heiterkeit und Schönheit der reichen Artenvielfalt aus. Andererseits wird gefragt, ob – wie beim Roulette – diese Insekten- und Pflanzenwelt gerade verspielt wird. Die Gleichzeitigkeit soll sensibilisieren und vor Augen führen, wie existenziell der Mensch von den fragilen Lebewesen um ihn herum abhängig ist.

Auch soll damit zum Ausdruck kommen, dass durch die menschliche Unbekümmertheit im Umgang mit der Natur Lebensgrundlagen aufs Spiel gesetzt werden, das in dem Wagnis symbolisiert wird, die eigene Existenz einem Glücksspiel zu überlassen.



Distanzmobil von Markus Heinsdorff © Tom Wolf

Ausstellung im Frankfurter Palmengarten im Rahmen des mehrjährigen Leitthemas „Blüten- und Bestäuberökologie“

Die Ausstellung ist die letzte des mehrjährigen Leitthemas „Blüten- und Bestäuberökologie", das mit der Eröffnung des Blüten- und Schmetterlingshauses im Jahre 2021 ins Leben gerufen wurde. Vier Jahre lang stand die Interaktion zwischen Blüten und Insekten in deren Mittelpunkt und wurde aus vielen Perspektiven beleuchtet.

Palmengarten-Direktorin Katja Heubach stellt die Wichtigkeit des Themas heraus: „Die Ausstellung bildet den krönenden Abschluss für unser erstes Leitthema Blüten- und Bestäuberökologie, das uns seit 2021 Anlass gegeben hat, immer wieder Pflanzen und ihre Bestäuber unter die Lupe zu nehmen und aufzuzeigen, wie abhängig wir von den Leistungen der Natur sind.“ Außerdem weist sie darauf hin, dass irgendwo am Anfang jedes gefüllten Bembels ein Bestäuber seine Arbeit getan hat, ergo: ohne bestäubende Insekten könnte so manchem Frankfurter die Lebensgrundlage entzogen werden.

Umweltdezernentin Zapf-Rodriguez: Gäste sollen „mit den wichtigen Themen der Zeit in Berührung kommen“

Tina Zapf-Rodriguez (Die Grünen), neue Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, freut sich an ihrem erst dritten Arbeitstag und ihrem ersten Pressetermin über die gelungene Mischung: „Den Kunstschaffenden gelingt es durch eine ebenso sinnliche wie lehrreiche und bewegende Schau, die Gartengäste noch einmal ganz anders mit den wichtigen Themen der Zeit – den Verlust der Artenvielfalt und die Klimakrise – in Berührung zu bringen.“

Kuratorin Nadja Tomoum stellt die beschrieben Ambivalenz ins Zentrum: „Haben die Menschen durch ihren achtlosen Umgang mit der Natur eine ihrer Lebensgrundlagen – die Insekten- und Pflanzenwelt – verspielt? Das Roulette ist eine Anspielung auf das Glücks- und Schicksalsrad und verweist auf das große Risiko, das die Menschen eingehen.“
 
Fotogalerie:
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17. Juli 2024, 16.05 Uhr
Florian Aupor
 
Florian Aupor
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