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Nobody’s there
Ist jemand da? Ein Versteckspiel ohne Suche
Ein vom 10. bis 25. September in Frankfurter Privathaushalten stattfindendes Projekt des Künstlerduos Hofmann & Lindholm lädt zu einem Versteckspiel in fremden Wohnungen ein. Dabei sollen unbekannte Menschen Zeit miteinander verbringen, ohne nacheinander zu suchen.
Für viele ist die Vorstellung, dass sich eine fremde Person in den eigenen vier Wänden aufhält, ein bedrohliches Szenario, das zum Stoff von zahlreichen Horrorfilmen wurde. Für das Künstlerduo Hofmann & Lindholm ist es wiederum Thema ihres neuesten Kunstprojekts mit dem Titel „Nobody’s there“, das sie in Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm entwickelt haben. Dabei geht es um eine Art Versteckspiel im privaten Raum, bei dem jedoch niemand gesucht wird – ein „häusliches Kammerspiel“, wie es die Inszenierenden nennen.
„Wir laden Menschen dazu ein, sich in fremden Wohnungen zu verstecken, während die darin Wohnenden anwesend sind, aber nicht nach ihnen suchen. Und wir laden wiederum Menschen ein, ihre Wohnung dafür zur Verfügung zu stellen und sich Zuhause aufzuhalten, während sich jemand Fremdes dort versteckt hält“, erklärt Hannah Hofmann, Regisseurin und Teil des Künstlerduos. Die Idee hinter dem Projekt trage das Duo seit mehr als zwei Jahren mit sich herum, „sie hat uns nicht mehr losgelassen“, sagt Hofmann.
Teilnehmende bekommen dabei im Vorfeld im Produktionsbüro des Mousonturms in der Waldschmidtstraße einen Haustürschlüssel und eine Adresse und begeben sich dorthin, um sich in einer vollkommen fremden Wohnung zu verstecken. Nach einem zuvor festgelegten Zeitpunkt betreten die Personen, die dort wohnen, ihr Zuhause und halten sich in ihren eigenen vier Wänden auf. „Die Person weiß, dass die fremde Person da ist, aber nicht, wer sie ist. Mit diesem Wissen verbringen die Beteiligten Zeit miteinander. Es geht dabei um die existentielle Frage: Ist jemand da?“, verdeutlicht die Künstlerin. Darüber hinaus gebe es bei diesem Projekt nur Beteiligte, keine Aufführung im eigentlichen Sinne, sondern nur die „Einladung, an dieser speziellen Situation teilzuhaben“. Dabei sollen mindestens zwei Personen miteinander in Beziehung gebracht werden, ohne jedoch füreinander zum „greifbaren Gegenüber“ zu werden, so Hofmann.
Für das Duo biete die Pandemie einen besonderen Hintergrund für das Kunstprojekt, da der Rückzug in den privaten Raum durch Corona notgedrungen an Bedeutung gewonnen habe. „Wie gehen wir mit dem Wissen um, dass dort draußen immer jemand ist, der anwesend ist?“, fragt Hofmann. Der naive Umgang mit Datenschutz und Überwachung solle damit ebenso thematisiert werden wie die „Angst vor dem Fremden“ sowie das „Hervorheben von Nichtsichtbarem“.
Das Künstlerduo hat Hannah Hofmann gemeinsam mit Sven Lindholm vor rund 20 Jahren gegründet. Seitdem realisiert es multidisziplinäre Kunstprojekte, die sich zwischen den Sparten bewegen und die in freien Theatern, im öffentlichen oder privaten Raum stattfinden können. Konzeptuell bewege man sich dabei an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst, sagt Hofmann.
>>Veranstaltet wird das „häusliche Kammerspiel“ im Zeitraum vom 10. bis 25. September in Frankfurter Privathaushalten; Testläufe finden bereits im Vorfeld statt. Anmelden können sich Interessierte telefonisch unter 0176/525 960 64 oder per E-Mail an nobodysthere@hofmannundlindholm.de. Weitere Informationen rund um das Konzept und die Termine gibt es auf der Webseite des Künstlerduos.
„Wir laden Menschen dazu ein, sich in fremden Wohnungen zu verstecken, während die darin Wohnenden anwesend sind, aber nicht nach ihnen suchen. Und wir laden wiederum Menschen ein, ihre Wohnung dafür zur Verfügung zu stellen und sich Zuhause aufzuhalten, während sich jemand Fremdes dort versteckt hält“, erklärt Hannah Hofmann, Regisseurin und Teil des Künstlerduos. Die Idee hinter dem Projekt trage das Duo seit mehr als zwei Jahren mit sich herum, „sie hat uns nicht mehr losgelassen“, sagt Hofmann.
Teilnehmende bekommen dabei im Vorfeld im Produktionsbüro des Mousonturms in der Waldschmidtstraße einen Haustürschlüssel und eine Adresse und begeben sich dorthin, um sich in einer vollkommen fremden Wohnung zu verstecken. Nach einem zuvor festgelegten Zeitpunkt betreten die Personen, die dort wohnen, ihr Zuhause und halten sich in ihren eigenen vier Wänden auf. „Die Person weiß, dass die fremde Person da ist, aber nicht, wer sie ist. Mit diesem Wissen verbringen die Beteiligten Zeit miteinander. Es geht dabei um die existentielle Frage: Ist jemand da?“, verdeutlicht die Künstlerin. Darüber hinaus gebe es bei diesem Projekt nur Beteiligte, keine Aufführung im eigentlichen Sinne, sondern nur die „Einladung, an dieser speziellen Situation teilzuhaben“. Dabei sollen mindestens zwei Personen miteinander in Beziehung gebracht werden, ohne jedoch füreinander zum „greifbaren Gegenüber“ zu werden, so Hofmann.
Für das Duo biete die Pandemie einen besonderen Hintergrund für das Kunstprojekt, da der Rückzug in den privaten Raum durch Corona notgedrungen an Bedeutung gewonnen habe. „Wie gehen wir mit dem Wissen um, dass dort draußen immer jemand ist, der anwesend ist?“, fragt Hofmann. Der naive Umgang mit Datenschutz und Überwachung solle damit ebenso thematisiert werden wie die „Angst vor dem Fremden“ sowie das „Hervorheben von Nichtsichtbarem“.
Das Künstlerduo hat Hannah Hofmann gemeinsam mit Sven Lindholm vor rund 20 Jahren gegründet. Seitdem realisiert es multidisziplinäre Kunstprojekte, die sich zwischen den Sparten bewegen und die in freien Theatern, im öffentlichen oder privaten Raum stattfinden können. Konzeptuell bewege man sich dabei an den Schnittstellen von szenischer, bildender und akustischer Kunst, sagt Hofmann.
>>Veranstaltet wird das „häusliche Kammerspiel“ im Zeitraum vom 10. bis 25. September in Frankfurter Privathaushalten; Testläufe finden bereits im Vorfeld statt. Anmelden können sich Interessierte telefonisch unter 0176/525 960 64 oder per E-Mail an nobodysthere@hofmannundlindholm.de. Weitere Informationen rund um das Konzept und die Termine gibt es auf der Webseite des Künstlerduos.
8. September 2021, 13.18 Uhr
Margaux Adam
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Margaux
Adam >>
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