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Marbachweg

Stadt soll um Musikbunker verhandeln

Zum Ende des Jahres endet das Mietverhältnis für zahlreiche Musikerinnen und Musiker im Hochbunker am Marbachweg. Der Magistrat soll jetzt um den Erwerb des Bunkers verhandeln. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) sieht auch in bereits gekauften Bunkern eine Option.
Der Frankfurter Magistrat soll mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über einen möglichen Ankauf des Musikbunkers im Marbachweg verhandeln. Das hat die Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend beschlossen. Voraussetzung dafür sei allerdings ein „vertretbarer Verkaufspreis für die Stadt“, heißt es im entsprechenden Antrag der Römer-Koalition.

„Proberäume sind von größter Wichtigkeit für eine lebendige Musikszene“, erklärte Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) auf eine Frage der Grünen-Stadtverordneten Julia Eberz. Im Oktober war bekannt geworden, dass die BImA den Musikbunker am Marbachweg aufgrund von brandschutztechnischen Mängeln bis zum Ende des Jahres vollständig entmieten will. Etwa 120 Musikerinnen, Musiker und Bands proben laut Stadt derzeit in dem Bunker. „Gerade in einer Zeit, in der sich die Kultur von den Folgen der Pandemie erholt und Kulturschaffende wieder proben und auftreten dürfen, ist dieser Entschluss der BImA umso katastrophaler für die Bandszene in Frankfurt“, erklärte Eberz bereits im Vorfeld der Versammlung.

Weil die Ertüchtigung des Bunkers zu teuer sei, wolle die BImA den Bunker vermarkten, sagte Ina Hartwig. Der Stadt steht dabei ein Erstzugriffsrecht zu. Daher prüfe man nun den Erwerb des Bunkers, so Hartwig. Gleichzeitig kann sich die Kulturdezernentin aber auch die Unterbringung der Musikerinnen und Musiker in einem anderen Bunker vorstellen: 2016 hat die Stadt sechs weitere Bunker erworben, die nun hauptsächlich als Lagerfläche genutzt werden. Auch diese müssten zunächst brandschutztechnisch aufgerüstet werden, so Hartwig, das könnte letztlich aber günstiger sein als der Kauf und die Ertüchtigung des Bunkers am Marbachweg. Etwa 1,15 Millionen Euro würde die Ertüchtigung eines der bereits im Stadtbesitz befindlichen Bunker demnach kosten.

Ein weiteres Problem sei allerdings die Technik, die die Bands in ihren Proberäumen verbaut hätten, gab Julia Eberz schon im Vorfeld zu Bedenken. Auch der Umzug in einen anderen Bunker sei daher „leichter gesagt als getan“. Sollte die Stadt nicht vor Ende des Jahres zu einer Einigung mit der BImA kommen oder die Musiker in einen anderen Bunker umziehen müssen, muss zudem eine Übergangslösung für die Mieterinnen und Mieter her. Denn auch die Ertüchtigung eines bereits vorhandenen Bunkers brauche Zeit, erklärte Hartwig. Daher solle nun geprüft werden, ob Musikerinnen und Musiker, die bereits in anderen Räumen proben, bereit wären, die Proberäume für diese Zeit zu teilen.
 
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12. November 2021, 12.24 Uhr
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