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Mapping Memories

Ein Stück jüdische Geschichte auf dem Börneplatz erleben

Unter dem Titel „Mapping Memories“ erinnern vom 9. bis 12. September mehrere digitale und analoge Veranstaltungen an die ehemalige Synagoge auf dem Börneplatz. Diese wurde 1938 während des Zweiten Weltkriegs durch die Nationalsozialisten niedergebrannt.
Am frühen Morgen des 10. November 1938 verwüsteten die Nationalsozialisten Frankfurts Synagogen und setzten sie in Brand. Auch die Synagoge am Börneplatz gehörte dazu. Seit 1996 befindet sich dort die Gedenkstätte „Neuer Börneplatz“ in direkter Nachbarschaft zum Jüdischen Museum. Unter dem Titel „Mapping Memories – Ver(antw)ortung Börneplatz“ findet dort vom 9. bis 12. September eine Veranstaltungsreihe statt, die die Geschichte des Ortes thematisiert und an das Erbe der Börneplatzsynagoge erinnern will. Dazu wird der Ort vier Tage lang zum Schauplatz von künstlerischen Performances, Führungen, Vorträgen, Konzerten, Diskussionen und digitalen Formaten wie Sound- und Videoinstallationen. Darüber hinaus werden Fragmente des ehemaligen Toraschreins der Synagoge, die bei Bauarbeiten im Jahr 1990 geborgen werden konnten, ausgestellt.

Realisiert wurde das temporäre Event durch das Kooperationsprojekt „METAhub Frankfurt“ des Jüdischen Museums, Archäologischen Museums und des Künstlerhauses Mousonturm in Partnerschaft mit dem Node Verein zur Förderung Digitaler Kultur. Über das Veranstaltungsprogramm hinaus wurde die digitale Plattform metahubfrankfurt.de gelauncht, die einen Einblick in die Sammlungsbestände der beteiligten Museen gibt und diese online zur Verfügung stellt. „METAhub Frankfurt ist ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur und Digitalisierung der städtischen Museumslandschaft: Die Veranstaltungen auf dem Börneplatz vereinen analoge sowie digitale Ansätze für eine ganzheitliche Auseinandersetzung mit diesem für Frankfurt so geschichtsträchtigen Ort“, erklärt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD). Unterstützt wird das Projekt mit 260 000 Euro durch das Kulturdezernat der Stadt.

„Mit ihrem Kooperationsprojekt lassen das Jüdische Museum, das Archäologische Museum und der Mousonturm die Frage zum Umgang mit jüdischem Kulturgut wiederaufleben, indem sie mithilfe einer gemeinsamen digitalen Plattform sowie performativen Darstellungen die Spuren dieses Lebens vor Ort sichtbar machen“, betont Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Rhein-Main, der das Projekt ebenfalls unterstützt. Alle Partner:innen würden einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur leisten, so Wolff, indem sie der Gesellschaft das Ausmaß der Zerstörung vor Augen führten und gleichzeitig einen Dialog zum Umgang mit historischem Unrecht eröffneten.

Auch von der Kulturstiftung des Bundes erhält das Projekt eine finanzielle Unterstützung in Höhe von einer Million Euro. „Das Mapping-Memories-Event begibt sich auf die Spuren jüdischen Lebens rund um die 1938 brutal zerstörte Synagoge auf dem Börneplatz und bringt unter anderem Fragmente des Thoraschreins nach Jahrzehnten zurück ans Tageslicht“, sagt Friederike Tappe-Hornbostel, Leiterin Kommunikation der Kulturstiftung. Das Event sei darüber hinaus „eine einzigartige Chance“, sich mit der lokalen jüdischen Kultur zu befassen, ihre Zeugnisse und Geschichten kennenzulernen und mit Künstler:innen, Architekt:innen und Performer:innen ins Gespräch zu kommen.

Während des viertägigen Events ist das Museum Judengasse am 9., 11. und 12. September jeweils von 10 bis 22 Uhr und am Freitag, 10. September, von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist an diesen Tagen kostenlos. Für die Teilnahme an den verschiedenen Führungen und den anderen Programmpunkten müssen Interessierte sich per E-Mail an metahub@stadt-frankfurt.de anmelden. Der Besuch der temporären Ausstellung auf dem Börneplatz ist hingegen ohne vorherige Anmeldung möglich. Weitere Informationen gibt es auf der Projekt-Webseite.
 
Fotogalerie:
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10. September 2021, 12.10 Uhr
Margaux Adam
 
Margaux Adam
Jahrgang 1991, Studium der Literaturwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, seit Februar 2020 beim JOURNAL FRANKFURT. – Mehr von Margaux Adam >>
 
 
 
 
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