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Lokal Listener im Mousonturm
Spaß beim Spiel im Duo
Auch der Mousonturm hat sich schon im Vormonat eingeklinkt und rechtzeitig beschlossen: Wenn der „LOKAL Listener“, das Gesprächskonzert von und mit Gregor Praml, nicht mit Publikum möglich ist, kommt er eben live gestreamt. Nächster Gast: Heinz-Dieter Sauerborn.
Seit 1998 ist Heinz-Dieter Sauerborn Altsaxophonist in der hr-Bigband. Zweiundzwanzig mit Erinnerungen prall gefüllte Jahre über die der gebürtige Wiesbadener im Gespräch mit Gregor Praml erzählen kann. „Klar kannte ich dieses Format“, hatte Sauerborn den „LOKAL Listener“ natürlich auf dem Schirm. „Gregor kenne ich vom hr. Es hat mich sehr gefreut, dass er mich eingeladen hat. Ich schätze und mag Gregor sehr. Wir werden ein bisschen im Duo spielen – was bestimmt Spaß machen wird – und uns zwischendrin ein wenig über dies und jenes unterhalten. Ich bin gespannt“, lacht er.
Was er alles preisgeben wird, muss sich zeigen. Schließlich ist die hr-Bigband längst so etwas wie Familie. „Wenn man seit Jahren fast täglich probt und Konzerte zusammen spielt, lernt man natürlich auch die Menschen hinter den Instrumenten sehr gut kennen. Das hat schon was von einer Familie.“ Und mit der ging es kreativ durch die Krise. Der erste Lockdown brachte das Livestream-Format „Stage@Seven“. „So kam es zu vielen kleineren, zum Teil auch ungewöhnlichen Projekten, für die man sich in kürzester Zeit ein musikalisches Konzept ausdenken musste. Dabei sind viele schöne Mini-Konzerte entstanden, die es wohl ohne diese ganzen Einschränkungen nicht gegeben hätte. Diese Streams wurden von unseren Zuhörern im Netz gut angenommen, was uns alle sehr gefreut hat.“ Es folgte – in voller Besetzung – zum Beispiel die Reihe „Act Local – Fokus Rhein-Main“. „Wir wollten wir unseren freischaffenden Kollegen aus unserem unmittelbaren Umkreis, denen von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, die Möglichkeit geben mit uns zusammen Musik zu machen und sie gleichzeitig durch die ausgezahlten Gagen auch finanziell ein klein wenig unterstützen. Auch in diesem Format entstanden sehr schöne Konzerte.“ Genug Stoff also für den Talk im Turm.
Gregor Praml trifft Heinz Dieter Sauerborn, Gesprächskonzert, Ffm, Mousonturm, 21.3., 11 Uhr, www.mousonturm.de
Das Interview in voller Länge:
JOURNAL FRANKFURT: Als Du zum „LOKAL Listener" eingeladen wurdest, kanntest Du das das Format von Gregor schon und was reizt Dich an diesem Gesprächskonzert?
Heinz-Dieter Sauerborn: Klar kannte ich dieses Format. Gregor kenne ich vom hr. Es hat mich sehr gefreut, daß er mich eingeladen hat. Ich schätze und mag Gregor sehr. Wir werden ein bisschen im Duo spielen – was bestimmt Spass machen wird – und uns zwischendrin ein wenig über dies und jenes unterhalten. Bin gespannt (lacht)…
Was bedeutete Dir die hr-Bigband? Ist sie so was wie Familie?
Wenn man seit Jahren fast täglich zusammen probt und Konzerte bestreitet, lernt man natürlich auch den Menschen hinter dem Instrument sehr gut kennen. Das hat schon was von einer Familie.
Lässt Dir das Engagement im Sender genügen Zeit für eigene Projekte und was hast Du da am Start? Nebenbei gefragt: Bist Du „nur" im Jazz unterwegs oder gibt es da auch Ausflüge in andere Genres?
Ja, meistens hat man noch Zeit andere, eigene Projekte zu verfolgen. Im letzten Jahr war das leider nicht wirklich möglich, aber man hatte viel Zeit sich Gedanken um neue Projekte zu machen. Mal schauen, wie sich das alles dieses Jahr so entwickelt und was sich an neuen Ideen umsetzen lässt.
Jedes Genre ist reizvoll und viele Musikstile überlappen sich auch, haben gemeinsame Schnittmengen und befruchten sich gegenseitig. Wenn sich mir die Gelegenheit bietet in andere Musikstile rein zu schnuppern, nehme ich das immer gerne wahr.
Die hr-Bigband ist gleich zu Beginn des ersten Lockdowns kreativ gewesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kam die Initiative zu „Stage@Seven" von den Ensembles. Wie wichtig war, euch dafür quasi neu zu erfinden?
Bedingt durch den ersten Lockdown fielen letztes Frühjahr natürlich unsere ganzen Bigband-Projekte ins Wasser. Die Idee zu dem Format „Stage@Seven“ entstand somit aus der Not heraus. Wir (Management und Musiker) waren plötzlich gezwungen nach Alternativen zu suchen. Dazu kam, dass wir am Anfang nur Alleine, oder im Duo auftreten durften und alles im leeren Saal (ohne Publikum) gestreamt werden musste. So kam es zu vielen kleineren, zum Teil auch ungewöhnlichen Projekten, für die man sich in kürzester Zeit ein musikalisches Konzept ausdenken musste/durfte. Dabei sind viele schöne Mini-Konzerte entstanden, die es wohl ohne diese ganzen Einschränkungen nicht gegeben hätte. Kreativität von allen Seiten war gefragt. Diese Streams wurden von unseren Zuhörern im Netz gut angenommen, was uns alle sehr gefreut hat. „Stage@Seven“ war eine wunderschöne, gemeinschaftliche Sache, bei dem alle Beteiligten ( Bild, Ton, Management, Musiker etc…) großartig zusammengearbeitet haben. Auch konnten wir allmählich wieder in größeren Besetzungen, bis hin zur vollen BigBand-Besetzung spielen, was bei den ganzen Auflagen ein ungemein großer logistischer Aufwand war, zudem auch zu dieser Zeit noch alles ohne Publikum gestreamt werden musste.
Überhaupt: Wie hast Du die unterschiedlichen Initiativen, „Act Local – Fokus Rhein-Main" und jetzt „hr-Bigband invites", erlebt, welche Erlebnisse waren dabei interessant? Wie Fee. habt ihr euch auch auf ein vollkommen anderes Terrain begeben?
Mit „Act Local-Fokus Rhein-Main“ wollten wir unseren freischaffenden Kollegen aus unserem unmittelbaren Umkreis, denen von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, die Möglichkeit geben mit uns zusammen Musik zu machen und sie gleichzeitig durch die ausgezahlten Gagen auch finanziell ein klein wenig zu unterstützen. Auch in diesem Format entstanden sehr schöne Konzerte. Dabei war das Projekt mit Fee. schon außergewöhnlich, das stimmt, sowohl für uns, als auch für Fee.. Zum Gelingen dieses ungewöhnlichen Projekts hat auch unser Gastdirigent Rainer Tempel mit seinen einfühlsamen Arrangements sehr beigetragen.
Ihr hattet ja wenig Konzerte vor Publikum – wie hast Du die unter Hygienemaßnahmen empfunden, gerade auch im Vergleich mit den Livestreams?
Es ist immer schöner vor Publikum zu spielen, auch wenn durch die Hygienemaßnahmen nicht so viele Zuhörer wie vor der Pandemie in den Saal durften.
Was er alles preisgeben wird, muss sich zeigen. Schließlich ist die hr-Bigband längst so etwas wie Familie. „Wenn man seit Jahren fast täglich probt und Konzerte zusammen spielt, lernt man natürlich auch die Menschen hinter den Instrumenten sehr gut kennen. Das hat schon was von einer Familie.“ Und mit der ging es kreativ durch die Krise. Der erste Lockdown brachte das Livestream-Format „Stage@Seven“. „So kam es zu vielen kleineren, zum Teil auch ungewöhnlichen Projekten, für die man sich in kürzester Zeit ein musikalisches Konzept ausdenken musste. Dabei sind viele schöne Mini-Konzerte entstanden, die es wohl ohne diese ganzen Einschränkungen nicht gegeben hätte. Diese Streams wurden von unseren Zuhörern im Netz gut angenommen, was uns alle sehr gefreut hat.“ Es folgte – in voller Besetzung – zum Beispiel die Reihe „Act Local – Fokus Rhein-Main“. „Wir wollten wir unseren freischaffenden Kollegen aus unserem unmittelbaren Umkreis, denen von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, die Möglichkeit geben mit uns zusammen Musik zu machen und sie gleichzeitig durch die ausgezahlten Gagen auch finanziell ein klein wenig unterstützen. Auch in diesem Format entstanden sehr schöne Konzerte.“ Genug Stoff also für den Talk im Turm.
Gregor Praml trifft Heinz Dieter Sauerborn, Gesprächskonzert, Ffm, Mousonturm, 21.3., 11 Uhr, www.mousonturm.de
Das Interview in voller Länge:
JOURNAL FRANKFURT: Als Du zum „LOKAL Listener" eingeladen wurdest, kanntest Du das das Format von Gregor schon und was reizt Dich an diesem Gesprächskonzert?
Heinz-Dieter Sauerborn: Klar kannte ich dieses Format. Gregor kenne ich vom hr. Es hat mich sehr gefreut, daß er mich eingeladen hat. Ich schätze und mag Gregor sehr. Wir werden ein bisschen im Duo spielen – was bestimmt Spass machen wird – und uns zwischendrin ein wenig über dies und jenes unterhalten. Bin gespannt (lacht)…
Was bedeutete Dir die hr-Bigband? Ist sie so was wie Familie?
Wenn man seit Jahren fast täglich zusammen probt und Konzerte bestreitet, lernt man natürlich auch den Menschen hinter dem Instrument sehr gut kennen. Das hat schon was von einer Familie.
Lässt Dir das Engagement im Sender genügen Zeit für eigene Projekte und was hast Du da am Start? Nebenbei gefragt: Bist Du „nur" im Jazz unterwegs oder gibt es da auch Ausflüge in andere Genres?
Ja, meistens hat man noch Zeit andere, eigene Projekte zu verfolgen. Im letzten Jahr war das leider nicht wirklich möglich, aber man hatte viel Zeit sich Gedanken um neue Projekte zu machen. Mal schauen, wie sich das alles dieses Jahr so entwickelt und was sich an neuen Ideen umsetzen lässt.
Jedes Genre ist reizvoll und viele Musikstile überlappen sich auch, haben gemeinsame Schnittmengen und befruchten sich gegenseitig. Wenn sich mir die Gelegenheit bietet in andere Musikstile rein zu schnuppern, nehme ich das immer gerne wahr.
Die hr-Bigband ist gleich zu Beginn des ersten Lockdowns kreativ gewesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, kam die Initiative zu „Stage@Seven" von den Ensembles. Wie wichtig war, euch dafür quasi neu zu erfinden?
Bedingt durch den ersten Lockdown fielen letztes Frühjahr natürlich unsere ganzen Bigband-Projekte ins Wasser. Die Idee zu dem Format „Stage@Seven“ entstand somit aus der Not heraus. Wir (Management und Musiker) waren plötzlich gezwungen nach Alternativen zu suchen. Dazu kam, dass wir am Anfang nur Alleine, oder im Duo auftreten durften und alles im leeren Saal (ohne Publikum) gestreamt werden musste. So kam es zu vielen kleineren, zum Teil auch ungewöhnlichen Projekten, für die man sich in kürzester Zeit ein musikalisches Konzept ausdenken musste/durfte. Dabei sind viele schöne Mini-Konzerte entstanden, die es wohl ohne diese ganzen Einschränkungen nicht gegeben hätte. Kreativität von allen Seiten war gefragt. Diese Streams wurden von unseren Zuhörern im Netz gut angenommen, was uns alle sehr gefreut hat. „Stage@Seven“ war eine wunderschöne, gemeinschaftliche Sache, bei dem alle Beteiligten ( Bild, Ton, Management, Musiker etc…) großartig zusammengearbeitet haben. Auch konnten wir allmählich wieder in größeren Besetzungen, bis hin zur vollen BigBand-Besetzung spielen, was bei den ganzen Auflagen ein ungemein großer logistischer Aufwand war, zudem auch zu dieser Zeit noch alles ohne Publikum gestreamt werden musste.
Überhaupt: Wie hast Du die unterschiedlichen Initiativen, „Act Local – Fokus Rhein-Main" und jetzt „hr-Bigband invites", erlebt, welche Erlebnisse waren dabei interessant? Wie Fee. habt ihr euch auch auf ein vollkommen anderes Terrain begeben?
Mit „Act Local-Fokus Rhein-Main“ wollten wir unseren freischaffenden Kollegen aus unserem unmittelbaren Umkreis, denen von jetzt auf gleich der Boden unter den Füßen weggezogen wurde, die Möglichkeit geben mit uns zusammen Musik zu machen und sie gleichzeitig durch die ausgezahlten Gagen auch finanziell ein klein wenig zu unterstützen. Auch in diesem Format entstanden sehr schöne Konzerte. Dabei war das Projekt mit Fee. schon außergewöhnlich, das stimmt, sowohl für uns, als auch für Fee.. Zum Gelingen dieses ungewöhnlichen Projekts hat auch unser Gastdirigent Rainer Tempel mit seinen einfühlsamen Arrangements sehr beigetragen.
Ihr hattet ja wenig Konzerte vor Publikum – wie hast Du die unter Hygienemaßnahmen empfunden, gerade auch im Vergleich mit den Livestreams?
Es ist immer schöner vor Publikum zu spielen, auch wenn durch die Hygienemaßnahmen nicht so viele Zuhörer wie vor der Pandemie in den Saal durften.
16. März 2021, 12.59 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
Kinsler >>
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