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Kunsthalle Mainz
Zur Fledermaus werden
„What Is It Like to Be a Bat?“, fragte einst der Philosoph Thomas Nagel. Die Kunsthalle Mainz versucht sich in Antworten und präsentiert vier Künstler und Künstlerinnen-(Kollektive).
1974 erschien in „The Philosophical Review“ ein Aufsatz des Philosophen Thomas Nagel mit dem Titel „What Is It Like to Be a Bat?“. In dem einflussreichen und oft zitierten Text widmet sich Nagel Fragen rund um das Leib-Seele-Problem und beschäftigt sich mit Thesen von Physikalismus und Reduktionismus, also der Annahme, dass alle mentalistischen Vorgänge auf Physikalisches heruntergebrochen werden können. Wie kann also ein Subjekt objektiv nachvollziehen, was eine von ihm losgelöste Entität empfindet, ohne die jeweils eigenen Empfindungsmöglichkeiten zu Grunde zu legen?
Kunsthalle Mainz: Verhältnis zwischen Mensch und nichtmenschlichem Leben
Die Kunsthalle Mainz nimmt in ihrer gleichnamigen Ausstellung lose die Frage auf und präsentiert vier Künstler und Künstlerinnen-(Kollektive), die sich zum Beispiel dem Verhältnis zwischen Mensch und nichtmenschlichen Leben widmen sowie Überlegungen, wie Realität grundsätzlich produziert wird.
Neben Arbeiten wie „What is it like to be a (virtual) bat?”, in der das Künstlerduo Zheng Mahler das Erleben des besagten Tieres mittels Technik und in Form einer beinahe romantischen Digitalanimation nachvollziehbar zu machen sucht, trotzen Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė in ihrer Zwei-Kanal-Videoarbeit dem Miteinander von Mensch und Natur unheilvolle Bilder ab: Ein Bauer, ein Dämon, alte Folklore und neue (Klima-) Flüche kennzeichnen den Zusammenbruch der Ordnung, wie sie aktuell noch die Welt strukturiert.
© Einkanal-Filmarbeit (40:08 min), Foto: Norbert Miguletz
Die Videoarbeit des polnisch-litauischen Duos gehört zu den überzeugendsten Kunstwerken der Ausstellung, wie auch der Pseudodokumentarfilm „Capture“ von Metahaven das Anschauen lohnt und in der Kunsthalle begrüßenswert viel Raum erhält. Die Problemstellung, die Nagel mit seinem Aufsatz eröffnete, bleibt davon freilich unberührt, und so verrät die Schau folgerichtig mehr über aktuelle Auseinandersetzungen der (menschlichen) Kunst und ihres Publikum als über, beispielsweise, die Fledermaus selbst.
>> What Is It Like to Be a Bat?, Mainz: Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen, Di/Do/Fr 10–18, Mi 10–21, Sa/So 11–18 Uhr, bis 24.6., Eintritt: 6 €
Kunsthalle Mainz: Verhältnis zwischen Mensch und nichtmenschlichem Leben
Die Kunsthalle Mainz nimmt in ihrer gleichnamigen Ausstellung lose die Frage auf und präsentiert vier Künstler und Künstlerinnen-(Kollektive), die sich zum Beispiel dem Verhältnis zwischen Mensch und nichtmenschlichen Leben widmen sowie Überlegungen, wie Realität grundsätzlich produziert wird.
Neben Arbeiten wie „What is it like to be a (virtual) bat?”, in der das Künstlerduo Zheng Mahler das Erleben des besagten Tieres mittels Technik und in Form einer beinahe romantischen Digitalanimation nachvollziehbar zu machen sucht, trotzen Dorota Gawęda und Eglė Kulbokaitė in ihrer Zwei-Kanal-Videoarbeit dem Miteinander von Mensch und Natur unheilvolle Bilder ab: Ein Bauer, ein Dämon, alte Folklore und neue (Klima-) Flüche kennzeichnen den Zusammenbruch der Ordnung, wie sie aktuell noch die Welt strukturiert.
© Einkanal-Filmarbeit (40:08 min), Foto: Norbert Miguletz
Die Videoarbeit des polnisch-litauischen Duos gehört zu den überzeugendsten Kunstwerken der Ausstellung, wie auch der Pseudodokumentarfilm „Capture“ von Metahaven das Anschauen lohnt und in der Kunsthalle begrüßenswert viel Raum erhält. Die Problemstellung, die Nagel mit seinem Aufsatz eröffnete, bleibt davon freilich unberührt, und so verrät die Schau folgerichtig mehr über aktuelle Auseinandersetzungen der (menschlichen) Kunst und ihres Publikum als über, beispielsweise, die Fledermaus selbst.
>> What Is It Like to Be a Bat?, Mainz: Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen, Di/Do/Fr 10–18, Mi 10–21, Sa/So 11–18 Uhr, bis 24.6., Eintritt: 6 €
3. Mai 2023, 09.43 Uhr
Daniel Urban
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