Jazz in Frankfurt

Frankfurter Underground in der Nazizeit

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Wie ging die Gegenkultur des Jazz in Frankfurt mit der Nazizeit um? In einer neuen Veranstaltung von Vintage Soundsystem können Interessierte in die Zeit der Swingmusik und zu den Wurzeln des Jazz am Freitag in der Frankfurter Soul-Food-Cantina pastel reisen.

Jasmin Schülke /

Die späten 30er/frühen 40er Jahre waren auch in Frankfurt die Zeit einer neuen, anglo-amerikanisch geprägten Jugendkultur: Heißer Jazz und Swing, Jitterbug, Hotkoffer, lässige Kleidung und Frisuren - untereinander begrüßte man sich mit „Heil Hotler“ oder „Swing Heil“. Diese Gegenkultur war den Nazis ein Dorn im Auge und so machten sich Gestapo und HJ-Streifen auf die Jagd nach den Angehörigen des „Harlem-Club“ und den illegalen Partys der Swing-Boys und Swing-Girls.

Jonas Lohse und DJ Kaiser L machen eine Reise in die Zeit der Swingmusik und zu den Wurzeln des Jazz im Nachkriegs-Frankfurt, dem „Frankfurt Sound“. Orte wie das mondäne „Schumann Theater“, die „Rokoko-Diele“ des Kyffhäuser Hotels in der Kaiserstraße, die Cafés an der Hauptwache und Spelunken der Altstadt stehen im Mittelpunkt, außerdem werden bedeutende Persönlichkeiten der Frankfurter Jazz-Szene wie Carlo Bohländer und Emil Mangelsdorff vorgestellt. Stilecht spielt Kaiser L seine Original-Schellackplatten auf einem zeitgenössischen „Hotkoffer“ Grammophon. Veranstalter ist Vintage Soundsystem. Der Beginn ist am 8.12. um 20 Uhr im pastel, Frankfurt, Lindleystraße 15, Eintritt frei.

Jasmin Schülke
Jasmin Schülke
Studium der Publizistik und Kunstgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit Oktober 2021 Chefredakteurin beim Journal Frankfurt.
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