Partner
„Grey Is the New Pink“ im Weltkulturen Museum
Altern ist relativ
Die Ausstellung „Grey Is the New Pink“ im Weltkulturen Museum beleuchtet verschiedene Aspekte des Alterns. Der Besuchersansturm auf die vielfältige Schau ist enorm. Besonders junge Menschen scheinen dem Thema zugeneigt.
Ein großer, hölzerner Adler – bemalt mit fröhlich bunten Farben – steht mitten im Raum des Weltkulturen Museums. Seine ausklappbaren Flügel lassen vermuten, dass es sich bei ihm um ein Kinderspielzeug handelt. Beim näheren Herantreten stellt sich allerdings heraus, dass das Vogelobjekt zu öffnen ist und die Funktion der Aufbewahrung in sich birgt. Langsam wird klar, dass es sich bei dem heiter bunten Vogel nicht um ein Objekt des
Spielens und der Freude handelt, sondern um eines zum Abschiednehmen: Es ist ein Sarg. In unserer westlichen Kultur wird das Thema des Sterbens als etwas sehr Trauriges empfunden und daher gerne tabuisiert. Im afrikanischen Ghana hingegen ist das anders: Dort ist es Tradition, sich schon zu Lebzeiten Gedanken über das endgültige Abschiednehmen und den Tod zu machen. Hier zimmern die Holzkünstler die wohl ungewöhnlichsten und farbenfreudigsten Särge der Welt – einen Kugelschreiber für den Lehrer, eine Kakaobohne für den Kakaobauern oder eine überdimensionale Henne für den Geflügelhändler. Das Thema des Sterbens und des Todes ist nur ein Bereich in der sowohl umfang- als
auch facettenreichen Ausstellung „Grey Is the New Pink – Momentaufnahmen des Alterns“.
Zwar läuft der Prozess des Alterns unumgänglich auf den Tod zu, aber der Begriff des Alterns wirft auch viele unterschiedliche Fragen auf und regt weitere Gedanken an, die in eine an Objekten sehr heterogene aber auch sehr textlastigen Ausstellung mündete. Der Anstoß für diese Ausstellung kam der Kuratorin Alice Pawlik, indem sie sich grundlegend drüber Gedanken machte „dass man in verschiedenen Altersklassen nicht nur verschiedene Rechte hat, sondern das Leben mit zunehmenden Alter auch zahlreiche Pflichten mit sich bringt.“ Sowohl für jeden Einzelnen als auch für die gesellschaftliche Gemeinschaft spielt Alter eine bedeutende Rolle. „Das ist ein Thema, das unsere Gesellschaft im Moment mehr denn je beschäftigt“ betont Pawlik. Dabei geht jede Generation und jede Kultur mit dem Prozess des Alterns anders um. „Mir sind bei der Beschäftigung mit diesem Thema so viele unterschiedliche Geschichten untergekommen, die in dieser Ausstellung auch erzählt werden wollen.“
So fügt die Schau in insgesamt zwölf Themenbereichen, die je einem Raum im Museum zugeordnet sind, wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung den individuellen Umgang mit Wissen, Liebe, Sexualität oder Krankheit und Tod zusammen und lässt die einzelnen Themen eines alternden Lebens ineinander übergehen. Dabei treten die wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträge mit ausgewählten Objekten aus der Sammlung des Museums in einen Dialog. Den Auftakt der Ausstellung macht im ersten Themenraum eine Fotoschau, bei der das Weltkulturen Museum über einen Zeitraum von drei Monaten weltweit dazu aufrief, Fotos einzusenden, die das eigene „Bild vom Alter(n)“ zeigen. Aus über 350 eingesandten
Fotos, Filmen und Zeichnungen wurden 165 visuelle Beiträge ausgewählt, „die überwiegend Menschen zeigen, die lachen, Freude haben und sich mit Gleichgesinnten treffen“ erzählt Pawlik. „Die Bilder zeigten darüber, dass Altern, neben den vielen negativen und einschränkenden Aspekten, trotzdem von den meisten Menschen als etwas Positives empfunden wird.“
Spielens und der Freude handelt, sondern um eines zum Abschiednehmen: Es ist ein Sarg. In unserer westlichen Kultur wird das Thema des Sterbens als etwas sehr Trauriges empfunden und daher gerne tabuisiert. Im afrikanischen Ghana hingegen ist das anders: Dort ist es Tradition, sich schon zu Lebzeiten Gedanken über das endgültige Abschiednehmen und den Tod zu machen. Hier zimmern die Holzkünstler die wohl ungewöhnlichsten und farbenfreudigsten Särge der Welt – einen Kugelschreiber für den Lehrer, eine Kakaobohne für den Kakaobauern oder eine überdimensionale Henne für den Geflügelhändler. Das Thema des Sterbens und des Todes ist nur ein Bereich in der sowohl umfang- als
auch facettenreichen Ausstellung „Grey Is the New Pink – Momentaufnahmen des Alterns“.
Zwar läuft der Prozess des Alterns unumgänglich auf den Tod zu, aber der Begriff des Alterns wirft auch viele unterschiedliche Fragen auf und regt weitere Gedanken an, die in eine an Objekten sehr heterogene aber auch sehr textlastigen Ausstellung mündete. Der Anstoß für diese Ausstellung kam der Kuratorin Alice Pawlik, indem sie sich grundlegend drüber Gedanken machte „dass man in verschiedenen Altersklassen nicht nur verschiedene Rechte hat, sondern das Leben mit zunehmenden Alter auch zahlreiche Pflichten mit sich bringt.“ Sowohl für jeden Einzelnen als auch für die gesellschaftliche Gemeinschaft spielt Alter eine bedeutende Rolle. „Das ist ein Thema, das unsere Gesellschaft im Moment mehr denn je beschäftigt“ betont Pawlik. Dabei geht jede Generation und jede Kultur mit dem Prozess des Alterns anders um. „Mir sind bei der Beschäftigung mit diesem Thema so viele unterschiedliche Geschichten untergekommen, die in dieser Ausstellung auch erzählt werden wollen.“
So fügt die Schau in insgesamt zwölf Themenbereichen, die je einem Raum im Museum zugeordnet sind, wie Bruchstücke einer Lebenserinnerung den individuellen Umgang mit Wissen, Liebe, Sexualität oder Krankheit und Tod zusammen und lässt die einzelnen Themen eines alternden Lebens ineinander übergehen. Dabei treten die wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträge mit ausgewählten Objekten aus der Sammlung des Museums in einen Dialog. Den Auftakt der Ausstellung macht im ersten Themenraum eine Fotoschau, bei der das Weltkulturen Museum über einen Zeitraum von drei Monaten weltweit dazu aufrief, Fotos einzusenden, die das eigene „Bild vom Alter(n)“ zeigen. Aus über 350 eingesandten
Fotos, Filmen und Zeichnungen wurden 165 visuelle Beiträge ausgewählt, „die überwiegend Menschen zeigen, die lachen, Freude haben und sich mit Gleichgesinnten treffen“ erzählt Pawlik. „Die Bilder zeigten darüber, dass Altern, neben den vielen negativen und einschränkenden Aspekten, trotzdem von den meisten Menschen als etwas Positives empfunden wird.“
14. Dezember 2018, 13.19 Uhr
Anett Göthe
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Frankfurt-Ostend
Jens Düppe und Simin Tander in der Romanfabrik
Im vergangenen Dezember war Jens Düppe mit seinem Solo-Programm „ego_D“ im Frankfurter Salon zu Gast. Am 30. November bringt er mit Simin Tander eine ganz besondere Sängerin mit in die Romanfabrik.
Text: Detlef Kinsler / Foto: Simin Tander & Jens Düppe © Gerhard Richter
KulturMeistgelesen
19. November 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen