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Gregor Praml solo
Ein echtes Multitalent
Einmal im Monat ist Gregor Praml Gastgeber beim „LOKAL Listener“ im Mousonturm. Am 21.10. hat er Oliver Augst zu Gast. Drei Tage später steht er auf der Bühne der Fabrik in Sachsenhausen auf die Bühne. Mit seinem Programm „Bass en solo“.
Der Kontrabass, so mag man denken, ist nicht sonderlich geeignet für eine Solo-Performance. Klar kennt man virtuoses Spiel auf den vier Seiten in vielen Jazzarrangements bis hin zur Bigband. Aber mehr? Da kommt die Technologie ins Spiel, die sich längst durchgesetzt hat und es jedem Musiker erlaubt, ganz ohne Band mit sich selbst zu spielen. Früher gab es das Sätzchen „Zwei Hände zaubern ein Orchester“. Die Formel nutzten Orgelspieler wie Klaus Wunderlich und Franz Lambert. Weil ihre Instrumente ihnen erlaubten, die Bässe mittels Pedalen beizusteuern und auch programmierte Rhythmen abgerufen werden konnten. Was dabei – gerne auch mal im Fußballstadion als Pausenmusik – herauskam, war nicht mehr als Alleinunterhaltung XXL. Heute heißt das Zauberwort Looper. Auch das wurde zuletzt inflationär benutzt. Und man muss es auch blind beherrschen, um nicht zum Shoegazer zu mutieren und seine ganze Konzentration auf die Knöpfchen am Boden zu verwenden. Hier heißt es nun also: zwei Hände, ein Bogen und en Fuß garantieren fast Symphonisches. „Ja, es ist nur ein Kontrabass, ein einziger. Aber er klingt als wäre er gleich mehrere“, verspricht Praml. Das Soloprogramm des Frankfurter Musikers und Komponisten Gregor Praml macht den Kontrabassisten zum Solisten. Dabei verlässt er die klassische Rolle des Begleiters, ist Rhythmus-, Harmonie-, Melodieinstrument und macht so den Kontrabass zum Orchester. „Diese Mehrstimmigkeit entsteht durch den Einsatz einer Loopstation und die Klangvielfalt durch unzählige Effektgeräte“, erklärt Praml, der studierte Jazzbassist, der bei „Bass en solo“ sein Instrument live vervielfältigen und klanglich komplett verändern kann. Da kann so elegisch wie lärmig werden. Lassen Sie sich überraschen. Am Mittwoch, 24.10. kann man in der Fabrik in Sachsenhausen erleben. Wer vorher eine Idee davon bekommen will, was ihn da erwartet, der schaue sich den Trailer bei Youtube an.
17. Oktober 2018, 09.53 Uhr
Detlef Kinsler
Detlef Kinsler
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt. Mehr von Detlef
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